
Inhaltsverzeichnis
1. Im Bann des Fundamentalismus
Vergangener Ruhm
Das Jahr 1979
Was ist Fundamentalismus?
Der real existierende Islam
Religiöse oder andere Ursachen?
2. Warum ist die Demokratisierung an der islamischen Welt vorbeigegangen?
Zwei Ferienparadiese
Freiheit und Demokratie im internationalen Vergleich
Ein arabisches oder ein islamisches Demokratiedefizit?
Is it the economy, stupid?
Der Fluch des Öls
Das Erbe der kolonialen Vergangenheit
Die Puzzleteile zusammengefügt
3. Die religiösen Wurzeln der Unfreiheit
Die Erben von Britisch-Indien
Diskriminierung religiöser Minderheiten
Der Islam als Rechtsquelle
Islamische Apartheid: die Position der Frauen
Tödliche Liebe: Verfolgung von Homosexuellen
Der Schleier der Unwissenheit
4. Die islamischen Religionskriege
Wie eine Miss-Wahl furchtbar außer Kontrolle geriet
Ein Kampf der Kulturen?
Die blutigen Grenzen und das blutende Herz des Islam
Terror im Namen des Islam
Leugnungsthesen
Verschwörungstheorien
Ursachen
5. Die wirtschaftliche Stagnation der islamischen Welt
Religiöse Gründe für den wirtschaftlichen Niedergang
Wirtschaftstiger und islamische Nachzügler
Demokratie und Wirtschaftswachstum
Das Volk des einen Buches
Die andere Hälfte
6. Die schwierige Integration muslimischer Migranten
Die Probleme der islamischen Welt im Kleinformat
Der eine Libanese ist der andere nicht
Schlusslichter der Integration
Diskriminierung oder Kultur?
Gewalt gegen Juden, Homosexuelle und Frauen
7. Kann sich der Islam vom Fundamentalismus befreien?
Alles-oder-Nichts-Denken
Die religiösen Wurzeln der islamischen Krise: drei Kernprobleme
Der irreführende Diskurs der Islamophobie
Der israelisch-palästinensische Konflikt
Die Entfundamentalisierung des Islam
Für eine Reformbewegung im Islam
Anmerkungen
Bildnachweis
Literatur
Personenregister
Sachregister
Das verfallene Haus des Islam
Die religiösen Ursachen von Unfreiheit, Stagnation und Gewalt
Buch (Gebundene Ausgabe)
22,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
21.07.2020
Verlag
C.H.BeckSeitenzahl
288
Maße (L/B/H)
22,5/14,9/2,4 cm
Das "Haus des Islam" ist vielerorts zum Haus von Krieg, Terror, wirtschaftlicher Stagnation und Diktatur geworden. In seiner bahnbrechenden Analyse dieser desolaten Lage setzt der renommierte Sozialwissenschaftler Ruud Koopmans harte Fakten gegen islamkritische Pauschalurteile und eine modische Selbstkritik des Westens. Er zeigt, wie der Fundamentalismus den Islam weltweit in den Würgegriff nimmt, und fragt, welche Wege aus dieser Sackgasse führen. Immer mehr Muslim*Innen fliehen vor Diktatur und Unfreiheit, Terror und Krieg, Armut und Arbeitslosigkeit in den Westen - und bringen nicht nur ihre Kultur, sondern vielfach auch die Probleme der islamischen Welt mit.
Ruud Koopmans zeigt erstmals auf breiter empirischer Grundlage und durch den systematischen Vergleich von muslimischen und nichtmuslimischen Ländern und Migrant*Innengruppen, wie die islamische Welt einerseits und Muslim*Innen im Westen andererseits bezüglich Demokratie, Bildung und wirtschaftlicher Lage immer weiter ins Hintertreffen geraten. Er schildert, wie der Islam seit rund vierzig Jahren zunehmend von fundamentalistischen Strömungen beherrscht wird, die die Rechte der Frauen einschränken, Homosexuelle und andere Minderheiten verfolgen, säkulare Bildung bekämpfen und sich von Nichtmuslim*Innen abkapseln. Am Ende seines erhellenden Buches macht Koopmans deutlich, dass sich die Hoffnung vieler Muslim*Innen auf Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand nur durch eine konsequente Zurückdrängung des Islamismus erfüllen kann.
Ruud Koopmans zeigt erstmals auf breiter empirischer Grundlage und durch den systematischen Vergleich von muslimischen und nichtmuslimischen Ländern und Migrant*Innengruppen, wie die islamische Welt einerseits und Muslim*Innen im Westen andererseits bezüglich Demokratie, Bildung und wirtschaftlicher Lage immer weiter ins Hintertreffen geraten. Er schildert, wie der Islam seit rund vierzig Jahren zunehmend von fundamentalistischen Strömungen beherrscht wird, die die Rechte der Frauen einschränken, Homosexuelle und andere Minderheiten verfolgen, säkulare Bildung bekämpfen und sich von Nichtmuslim*Innen abkapseln. Am Ende seines erhellenden Buches macht Koopmans deutlich, dass sich die Hoffnung vieler Muslim*Innen auf Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand nur durch eine konsequente Zurückdrängung des Islamismus erfüllen kann.
Das meinen unsere Kund*innen
Verständliche und umfangreiche Erklärung der problematischen Wege des Islam
Bewertung am 02.01.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Der Autor erklärt sehr umfangreich, mit vielen Statistik Daten belegt, in die Probleme, die die muslimische Welt aktuell plagen. Er widerlegt den Opfermythos, dem sich viele Muslime gerne hingeben. Die Analyse ist sehr genau, wo muslimische Dogmatik mit den Anforderungen der heutigen Welt in Widerspruch steht.
Etwas mehr hätte ich mir zum geschichtlichen Hintergrund erwartet: War doch die islamische Wissenschaft bis etwa 1100 n. Chr. führend und hat dann langsam gegen Europa verloren. Was ist da passiert?
Ein gutes Buch, um die aktuelle Lage und auch die Probleme, die wir Europäer mit muslimischen Zuwanderern haben, zu verstehen.
Verfall kann viele Ursachen haben
S.A.W aus Salzburg am 30.03.2020
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Dieses Buch habe ich mit großen Erwartungen in die Hand genommen und mit sehr zwiespältigen Empfindungen gelesen.
Zunächst zum Positiven: Koopmans analysiert die fundamentalistische Entwicklung des weltweiten Islam seit 1979 und zeichnet ein äußerst finsteres Bild einer Rückentwicklung in ein mittelalterliches patriarchalisches und demokratiefeindliches religiöses System. Sein Buch hat die Chance, zur neuen Bibel der rechten Islamhasser in Deutschland zu werden, denn es bestätigt alle ihre Vorurteile, warum Mohammedaner in Europa nichts verloren haben und in westlichen Gesellschaften nicht integrierbar sind. Schuld an dieser Rückständigkeit ist laut Koopmans der Islam selbst, auf Grund seiner Bildungs- Frauen- und Demokratiefeindlichkeit. Dies belegt er mit Statistiken aus den letzten 40 Jahren, in denen die islamischen Länder gegenüber Europa und Asien immer weiter zurückgefallen sind. Soweit die aktuellen Zahlen, sie sind erschreckend und darum erscheint die harte Analyse zunächst richtig.
Nun zum Negativen: Ich halte die Methodik und Analytik des Autors für falsch und daher für die Analyse des Islamproblems wenig hilfreich. Weder fragt der Autor nach den Ursachen dieser Entwicklung, noch lässt er die Hypothesen anderer Autoren gelten, noch hat er irgendwelche Lösungen anzubieten. Er bastelt sich aus Statistiken bestätigendes Material für seine Meinung zusammen und zeigt eine erschreckende Unkenntnis historischer Prozesse. Sein Verständnis geht nicht über Samuel Huntington hinaus und auch aus dessen „Kampf der Kulturen“ sucht er sich nur den aggressiven Islam heraus, als einzigen Punkt, wo Huntington recht hat. Koopmans leugnet jede Verantwortung der Kolonialmächte an der Situation im Nahen Osten, was Engländer und Amerikaner wohl sehr freuen wird, lässt dabei aber völlig außer Acht, dass der Nahe Osten jetzt noch die letzte Halb-Kolonie des amerikanisch-industriellen Komplexes ist, während Asien sich vor spätestens 60 Jahren aus der kolonialen Abhängigkeit lösen konnte. So kann er nicht erkennen, dass die fortgesetzte bis heute andauernde westliche Unterdrückung und Einmischung durch Kriege, Besetzung, Unterstützung von Diktatoren, CIA-Putsche, Drohnen und Ausbeutung der Bodenschätze die Ursache für die Radikalisierung des Islam ist. Ihm fehlt jedes Verständnis für die koloniale und neo-koloniale Ausbeutung der letzten 500 Jahre, so fällt es ihm leicht, alle dialektischen Thesen als irrelevant abzutun – er hat schlicht und einfach keine Ahnung davon.
Nun zum grundlegenden Fehler seiner „vergleichenden Analyse“. Seine Vergleiche beziehen sich lediglich auf Datenmaterial der letzten 50 Jahre, diese Daten-Begrenzung ist für seine Analyse irreführend. Denn dabei kommt eine Tautologie heraus. Jeder sieht und weiß, dass der gegenwärtige Islam in einem desaströsen Zustand ist. Dies jedoch auf den religiösen Kern des Islam zurückzuführen ist so falsch wie entmutigend, denn es nimmt jede Hoffnung auf einen säkularen, westlichen Islam, den es aber längst gibt. Es blendet auch völlig aus, dass und warum der Islam 1000 Jahre lang wesentlich liberaler war als der extrem-fundamentalistische Katholizismus. Mit demselben Recht könnte man für das Christentum das Papsttum des 16. Jhdt. als Maßstab nehmen, das noch viel radikaler, gewalttätiger und destruktiver war als der Islam heute und erst durch eine 500 Jahre andauernde europäische Protestbewegung gezähmt werden konnte. Wenn die fehlende Frauenemanzipation als Wurzel der islamischen Rückständigkeit genannt wird, darf daran erinnert werden, dass bis 1914 europäische Frauen in gleichem Maße unterdrückt waren und niemand mit der kommenden Emanzipation rechnen konnte, die ebenfalls erst 50 Jahre alt ist.
Es zahlt sich aus, das Buch zu lesen, weil das Datenmaterial aktuell ist und einen Weckruf darstellt, das Problem ernst zu nehmen. Der Autor hat Recht mit dem Befund, dass unsere demokratische Gesellschaft sich vor der Scharia und vor Dschihadisten schützen muss. Um Lösungen zu finden, braucht es aber bessere historisch-soziologische Theorien, denn ahistorische Datensammlungen unter Ausklammerung von systemischen und historischen Prozessen und interkulturellen Wechselwirkungen liefern nur scheinbar eine objektive Wahrheit.
Rüdiger Opelt, Autor von "Die geheime Geschichte des Glaubens" https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID147626043.html
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