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Wanderführer, der Ausblicke auf einen faszinierenden Fluss und ein von der Geschichte geprägtes Gebiet gibt
annlu am 16.02.2020
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Mit seinen 140 Kilometern Länge bietet die Soča (in Italien Isonzo) die Möglichkeit einem naturnahem Gebirgsfluss auf seinem Lauf zu folgen, von der Geschichte geprägte Schauplätze zu sehen und die Natur auf sich wirken zu lassen. Bei einer Auswahl an vierunddreißig Touren kann sich der interessierte Wanderer seine persönlichen Highlights aussuchen und das Sočagebiet kennenlernen.
Die Einleitung bereitet auf die Entdeckung des Gebietes vor. Sie spricht die wechselhafte Geschichte an, stellt die Natur samt Geologie, Wasserlauf, Tier- und Pflanzenwelt vor. Allerdings bezieht sie sich hier noch sehr auf Fakten, sodass manches (besonders die Geschichte) wie eine Aufzählung und damit etwas trocken wirkt.
Die Touren beginnen an der Sočaquelle, teilen den Oberlauf in zwei Teile um zum Mittel- und Unterlauf weiterzuführen. Die meisten der beschriebenen Touren sind Wanderrouten. Ob Gipfelsieg, mehrtägige Märsche oder kurze Wanderungen zu Besonderheiten – hier kann man je nach eigener Kondition und Bedürfnissen wählen. Auch einige wenige Radtouren und eine Autotour ist mit dabei. Im Unterlauf werden zusätzlich Erkundungen der Städte an der Soča und ein Besuch im Naturschutzgebiet an der Flussmündung geboten. Neben der ausführlichen Beschreibung bietet die Rubrik „kurz und bündig“ praktische Informationen zur Anreise und Einkehrmöglichkeiten, Fakten zur Tour (z.b. Höhenunterschiede und Gehzeiten) und die Möglichkeit sich näher zu informieren.
Obwohl die Beschreibung der Touren praxisnahe ist bietet sie dem Leser einen anschaulichen Eindruck des Zusehenden. Immer wieder wird auf Besonderheiten hingewiesen. Ob Naturschönheiten (alle zu beobachtenden Tiere und Pflanzen sind farblich hervorgehoben) oder Geschichtliches – die Touren haben viel zu bieten. Besonders der erste Weltkrieg ist Teil der Geschichte des Gebietes. So wird auf ihn nicht nur in einem eigenen Informationsteil (von denen es im Buch mehrere zu unterschiedlichsten Themen gibt) eingegangen. Seine Hinterlassenschaften prägen auch viele der Touren. Einige von ihnen widmen sich ganz bewusst der Geschichte und führen zu verschiedenen Schauplätzen des Weltkrieges.
Der Soča ändert sein Gesicht, bietet von der Quelle bis zur Mündung Blicke auf einen ungezähmten Gebirgsfluss samt vieler Wasserfälle und Klammen, über einen breiten, kiesigen Flusslauf mit mehreren Flussarmen bis hin zur geschützten Mündung. Von den schroffen Gipfeln der Ostalpen über breite Täler hin zum Mittelmeerflair ändert sich auch die Landschaft, die den Fluss begleitet. Eindrücke sowohl vom Fluss selbst als auch von der näheren Umgebung – samt Sehenswertem – bieten auch die vielen Fotografien, die die Tourenbeschreibungen begleiten.
Fazit: Der Ausflug an die Soča wird in diesem Buch zu einer Mischung aus praxisnahen Informationen für den geplanten Besuch und Beschreibungen, die auch Leser ansprechen, für die die Wanderungen (im Moment) nur in der eigenen Fantasie stattfinden.