England 1193: Der Bruderkrieg zwischen König Richard Löwenherz und dem jüngeren Prinzen John spaltet das Land. Während Richard England nur als Geldquelle ansieht, versucht John, die Macht an sich zu reißen. An seiner Seite steht Yvain of Waringham, der in den Dienst des Prinzen getreten ist, um einer unglücklichen Liebe zu entfliehen. Als John nach Richards Tod die Krone erbt, lädt er schwere Schuld auf sich - und macht Yvain zum Mitwisser einer Tat, die ihrer beider Leben verändern soll ...
Waringham-Schmöker, der nicht an die ersten Werke heranreicht
Ingrids_Blog am 28.05.2022
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Es ist der bisher früheste Band der Waringham-Familiensaga.
Er entführt uns ins England des Hochmittelalters, zu Zeiten von Richard Löwenherz und seines Bruders Johann. Deren Leben wir durch die Sicht des fiktiven Charakters Yvain of Waringham begleiten dürfen.
Der Autorin ist es - wie erwartet - hervorragend gelungen, ein differenziertes Bild der beiden Könige zu zeichnen. Die geschichtlichen Fakten sind wie immer gründlich recherchiert und höchst geschickt mit den Abenteuern des Protagonisten verwoben.
Dennoch gelang es diesem Roman nicht, mich völlig zu packen. Das mag zum Teil daran liegen, dass mir die Geschichte der historischen Figuren sehr vertraut ist, weil schon oft erzählt. Dadurch konnte ich im Hinblick auf den geschichtlichen Teil nur selten mitfiebern.
Aber es gab ja noch den fiktiven Part, nur dass ich dieses Mal mit der Hauptfigur Yvain nicht richtig warm wurde. Er war mir - trotz seiner losen Zunge - nicht forsch genug, was seine Taten anging. Außer dass er aus der Liebe zu der Frau seines Bruders zum Ehebrecher wurde, was ihm zwar ein schlechtes Gewissen bereitete, aber keineswegs davon abhielt, es fortzusetzen, hatte er kaum Ecken und Kanten. Er war mir schlicht zu edelmütig und das Ende für mich zu verkorkst.
Spannend wurde es nur hin und wider, wobei die Kampfszenen nicht so mitreißend beschrieben waren, wie das Leben bei Hofe. Gleiches galt übrigens für die Liebesszenen. Die Akte waren eher sachlich-platt statt gefühlvoll beschrieben und hatten für mich keinen ersichtlichen Mehrwert für die Geschichte. Gute Szenen sind nicht einfach darzustellen, und manchmal ist es schlichtweg besser, die Bettvorhänge rechtzeitig fallen zu lassen.
Die meisten Nebencharaktere waren hingegen wieder wundervoll gezeichnet, das Strickmuster des Plots birgt jedoch keine Überraschungen. Dennoch habe ich es wieder genossen, in die Welt der Waringhams einzutauchen. Für mich sicherlich nicht der beste Band der Reihe, aber dennoch lesenswert für die Geschichtsinteressierten, die Richard Löwenherz bisher nur als den strahlenden Helden kennen und schon immer wissen wollten, wie die Magna Carta zustande kam.
Und den nächsten Band? Werde ich mit Sicherheit auch wieder lesen, weil mir die Waringhams schlicht ans Herz gewachsen sind.
England im Mittelalter
Bewertung aus Heinsberg am 25.09.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Yvain, der zweitgeborene Sohn von Lord Waringham, begegnet Prinz John, dem Bruder von Richard Löwenherz, schon in jungen Jahren. Er ist ihm treu ergeben, durchlebt viele Höhen und Tiefen mit dem späteren König von England. Auch in seiner Familie sind vielfältige Ereignisse zu verarbeiten und schicksalhafte Entwicklungen zu meistern.
Die Reise ins Mittelalter ist mit vielen historischen Ereignissen gespickt. Man findet sich in England und den stark umkämpften Gebieten auf dem Kontinent wieder. Abenteuer und Spannung kommen nicht zu kurz und der Spannungsbogen ist total gelungen. Menschen, Gesellschaftsschichten und die Gepflogenheiten der Zeit sind authentisch beschrieben. Hilfreich für das Verständnis der historischen Elemente finde ich die Karten und den Stammbaum.
Die hervorragende Recherche lässt die Geschichte aufleben. Fundierte historische Details werden gekonnt in die Fiktion integriert. Der lebendige Schreibstil bringt den Leser ins Mittelalter, oft habe ich mich mittendrin wiedergefunden. Die authentische Entwicklung der Charaktere begeistert mich immer wieder, denn nicht anders kenne ich es von Rebecca Gablé. Ein Buch, dass ich gerne weiterempfehlen möchte.
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Kathrin Leibrock
Jenaer Universitätsbuchhandlung Thalia - EKZ Neue Mitte
Wieder ein toller Schmöker über die Waringhams - diesmal über die Zeit von Richard Löwenherz und seinem Bruder Prinz John - ersterer bei Gablé gar nicht so edel und gut und letzterer gar nicht so böse und finster wie man die beiden aus der Robin Hood Saga kennt. Gablé ist studierte Mediävistin und das merkt man ihren Büchern auch an - perfekt recherchiert und mit viel Liebe zum Detail ist sie Garantin für wirklich gute und anspruchsvolle Historienromane.
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So abscheulich die Hölle auch sei, wird sie doch besudelt durch Johns noch abscheulichere Gegenwart!
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Das Titel gebende Zitat stammt vom Chronisten Matthäus Pariensis, der das vernichtende Urteil über König Johann "Ohneland" rund dreißig Jahre nach dessen Tod fällte.....
Zur Handlung dieses gewohnt opulenten Romans von Rebecca Gable nur soviel: Das erste Drittel des Buchs wird, neben der Familie Waringham, bestimmt von der langjährigen Auseinandersetzung der beiden königlichen Brüder Richard "Löwenherz" (das ist der "gute" König aus Robin Hood...) und Johann (das ist der "böse" jüngere Thronanwärter...). Nach Richards Tod wird John König, sicherlich einer der grausamsten und unberechenbarsten Herrscher, der jemals auf Englands Thron Platz nahm - und der sein gesamtes Leben mit der Eroberung und danach der Verteidigung jenes Throns verbrachte, bis er buchstäblich jede Baronie gegen sich hatte, und der englische Adel ihn zwang, die "Magna Charta" zu unterschreiben, deren Text und Ziele heute noch Bestand der englischen Verfassung sind....
Mit Johns Aufstieg geht der des jungen Yvain von Waringham einher, der schon als Knappe zu dessen Entourage gehört, und dem späteren Herrscher in wahrer Hass/Liebe verbunden ist. Und der erst nach langen Jahren begreift, dass ein Treueeid manchmal doch, zu Recht, gebrochen werden muss....
Rebecca Gable kehrt mit diesem Roman in "ihre" Zeit zurück, in das englische Mittelalter. Wie immer liest man die über 900 Seiten von Anfang bis Ende gefesselt, freut sich, dass man endlich genau weiß, wie die Verflechtungen der Familie Waringham mit dem englischen Hochadel zustande kam, wohnt dem höfischen Leben bei, ist Teil dieser Zeit, erlebt Liebesgeschichten, die man keiner anderen Autorin verzeihen würde, zu knapp ist eigentlich die Nähe zum Kitsch, ist umgeben von höchstem Edelmut und abgrundtiefer Schlechtigkeit, auch das darf sich nur Frau Gable erlauben, und nach den letzten Seiten bleibt einem nur ein "Großartig" und dann ein "Und wann und wie geht es weiter?" zu sagen bzw. hier zu schreiben!
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