Das Smartphone: Wie konnte ein kleines Gerät so schnell derart lebensbestimmend werden – und kann man das ändern, ohne auf allzu viel verzichten zu müssen? Ja, sagt Christoph Koch. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Internetabstinenz und Onlinesucht und erklärt wissenschaftlich fundiert, was dahinter steckt. Warum machen Apps so süchtig? Was passiert da in unserem Gehirn? Wieso ist so gut wie niemand dagegen gefeit? Welche Geschäftsmodelle basieren darauf? Und was sagen Experten dazu? Kochs 30-Tage-Challenge zeigt, warum es sich lohnt, den eigenen Online-Konsum zu reduzieren und was man durch einen bewussteren Umgang körperlich wie seelisch gewinnt. Motivierend, unterhaltsam, leicht umsetzbar – eine Anleitung für digitale Balance statt Digital Detox.
Wir rühmen uns damit, dass wir die letzte Generation sind, die draußen so lange spielen durfte, bis die Straßenlaternen angingen. Und jetzt? Meine Konzentrationsspanne ist im Vergleich zu früher ziemlich gesunken, bei fast jeder Tätigkeit ist das Smartphone nicht weit entfernt. Ich sitze hier, will mich konzentrieren und greife dann doch zum Handy - wieso eigentlich? Ah ja, schnell was prüfen. Mails: aktualisieren. Instagram: aktualisieren. Vielleicht gibt es ja neue Kommentare, Likes, Nachrichten? Kurz mal schauen, wo mein Paket mittlerweile steckt. Dass es den Versandprozess überhaupt nicht beschleunigt und mein Paket eben erst dann ankommt, wenn der Paketbote klingelt, tut in dem Moment nichts zur Sache.
Christoph Koch ist Journalist und hat sich selbst „immer schon begeistert auf alles Digitale gestürzt”. Sein Buch „Digitale Balance” hat mir die Augen geöffnet, was meine Smartphone Nutzung betrifft und das dadurch, weil er die Themen auf das Notwendigste herunterbricht und völlig ohne überflüssige Zahlen und Studien auskommt. Er ist „einer von uns” - und weiß daher, dass es absolut utopisch ist, das Smartphone von einer auf die nächste Sekunde gar nicht mehr zu nutzen.
Besonders hervorheben möchte ich das Kapitel zur „Dopamin-Maschine Smartphone” und die darauffolgenden Kapitel - hier werden die Prinzipien und der Aufbau von Social Media-Apps und Spielen erläutert und mit den essentiellen Zielen der Digitalkonzerne verbunden. So beschreibt Koch auch die Funktion des sich-drehenden Rädchens beim Aktualisieren der Instagram-Startseite oder dass diese Pull-to-Refresh-Funktion angelehnt an die einarmigen Banditen der Casinos ist. Zur Autoplay-Funktion schreibt er:
„Das vielleicht wichtigste und zugleich gefährlichste Prinzip ist das der Endlosigkeit.”
Koch zeigt auf, wie die moderne Technologie unser Leben beeinflusst und wie wir uns der digitalen Abhängigkeit entziehen können. „Digitale Balance" ist ein aufrüttelndes Werk, das uns dazu auffordert, unser Verhältnis zur digitalen Welt zu überdenken und dazu hilfreiche Informationen liefert. Vor allem wird in diesem Buch Wert darauf gelegt, wie wichtig es ist, eine Balance zwischen der digitalen und der realen Welt zu finden.
Christoph Koch hat hier einen für mich persönlich sehr notwendigen Ratgeber verfasst. Und ähnlich wie im Buddhismus beispielsweise liegt auch hier die goldene Mitte zwischen digitaler Askese und totaler "App-Hängigkeit". Digitale Balance ist ein wichtiges Fasten-Programm!
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