Nachdem der König ihren Vater, den Zauberer Hagos RavenStarr, gefangen genommen hat, ist Alex ohne ihn auf der Suche nach dem magischen Tau. Denn nur damit kann sie die schrecklichen Kreaturen des Königs besiegen, die alle Magier jagen und töten sollen. Alex‘ abenteuerliche Reise führt sie über wogende Meere, in einen verwunschenen Mitternachtszug und immer näher zu den Geheimnissen der Falkenreiter. Doch die größte Überraschung erlebt sie, als ihr klar wird, wer ihr bei der Lösung ihrer Aufgabe helfen muss!
Gute Idee, aber solch grosse Informationslücken müssen vermieden werden
Nora4 (Mitglied der Book Circle Community) am 25.11.2023
Bewertungsnummer: 2075897
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Mir war das Buch beim Durchscrollen gleich aufgefallen und der Klappentext klang sehr vielversprechend. Mir war auch bewusst, dass das Buch für wesentlich jüngere Leser gedacht ist, aber solche sollte man sowieso niemals unterschätzen und ich habe mich darüber gefreut, bei der Leserunde mitmachen zu dürfen.
Das Buch hat eine interessante Idee, die auch im Groben gar nicht schlecht umgesetzt wurde, auch wenn die Storyline teils wirklich mehr aus Suchen und Davonlaufen bestand und durch schlechtes Timing der Charaktere etwas zu lange herausgezogen wurde, was aber nicht so schlimm für mich war. Ich bin trotzdem relativ schnell durch die Seiten gekommen und fand es im Gesamten dennoch spannnend.
Womit ich mehr Mühe hatte, waren die Lücken in den Charakteraufbauen (und die waren teils wirklich grösser, wenn sogar mich das stört, obwohl ich nie darauf achte) und in der Konstruktion der Welt. Ich kann gut verstehen, dass eine Komplexität, wie dem Zwiespalt zwischen dem Regelbefolgen und dem System treu sein und der eigenen Moral in einem solchen Buch nicht genau beschrieben wird (auch wenn andere Bücher für diese Altersklasse es auch schon machen), aber ich kann jetzt doch noch die fehlende Komplexität verstehen, bei zum Beispiel Francina, die mehr eine Nebenfigur ist.
Was ich nicht verstehen kann, auch wenn es ein Buch für jüngere Leser ist, ist die Tatsache, dass Danny, der Einzige und somit im gesamten Reich bekannte Falkenreiter (ebenfalls ein ziemlich grosser Folgefehler, denn zuvor wurde immer wieder von Falkenreitern im Allgemeinen gesprochen, als seien es mehrere und auch das allgemeine Wissen zeugt mehr von einer geübten Truppe), plötzlich vom geübten Magierkiller, zum guten Freund des nächstbesten Magiers wird und das ohne Grund. Man bekommt seine Motivation nie mit, weder warum er nun zu dem gefürchteten Falkenreiter wurde, der ja wirklich einen Ruf hat, wenn man eine einzelne Person so gut kennen muss, obwohl er ziemlich wie das Gegenteil eines erfahrenen Killers wirkt (und teils wirklich auch eher kindlich wirkt, was nicht zu so einem Job passen würde) oder warum er sich dann doch anders entschieden hat, einfach mal so und nun spontan kein Falkenreiter mehr sein möchte und auch dann gleich noch den Charaktere mal komplett geändert hätte. So etwas braucht nicht einmal viel Komplexität, wenn man es dann unbedingt vermeiden möchte (was aber wieder verfehltes Potenzial wäre), aber eine gute Begründung muss da sein.
Gleiches gilt für Zerra, die am Ende, nachdem sie das gesamte Buch hindurch vorhatte, einfach mal ihre Familie loszuwerden und eine ehrgeizige Karriere, sei es nun als eiskalte Schildwache oder eben Falkenreiterin im Kopf hatte und durchwegs nur Hass gegen Alex gezeigt hat, plötzlich eine Entschuldigung hervorbringt und nun alles gut sein soll. Die Reihe ist noch nicht fertig und da kann noch mehr kommen, aber im Moment scheint es einfach mal, als sei nun alles, bis auf den König gelöst, so wie es beschrieben wurde, dabei hätte sie eine solch gute Figur sein können.
Im Gesamten ist das Buch gut, mit einer tollen Grundidee, aber die Art, wie die wichtigsten Details, wie die Motivationen der Charaktere einfach einmal ausgelassen werden, ist ziemlich extrem. So etwas verdient Aufbau und sollte nie grundlos geschehen. Ich habe teils fast das Gefühl, als würde man hier auf die jüngere Zielgruppe herabblicken, weil man das Gefühl hat, sie könnten Motivationen nicht verstehen. Das ist einfach nur schade. Vieles hier ist okay und stimmt auch perfekt für die Altersklasse (und ist auch für ältere Leser natürlich geniessbar) und ich hätte dem Buch gerne fünf Sterne gegeben, aber solche Lücken sind nicht okay, weshalb ich leider einen Stern abziehen muss.
Im zweiten Band der Falkenreiter-Dilogie setzen die Kinder alles daran, den König sowie die magischen Kreaturen der Nacht zu besiegen, welche mittlerweile auch für Nichtmagier bedrohlich werden.
Im Gegensatz zum ersten Band hielt sich meine Begeisterung diemal in Grenzen. Räumlich reisen die Kinder immer wieder zum Schloß hin und zurück, andere Gegenden bekommt man kaum zu sehen. Der König selbst ist mittlerweile so albern, dass er nur noch wie eine Karikatur eines Königs wirkt, so dass ihn ihn nicht als Charakter mehr ernst nehmen konnte. Zauberer Hagos RavenStarr, der Vater von Alex, ging mir irgendwann auf den Wecker damit, seine Teenager-Tochter bei ihrem Kleinkind-Spitznamen Bubu zu nennen. Und generell blieben die Charaktere mir einfach zu oberflächlich. Insbesondere Alex‘ große Halbschwester, die sich als Falkenreiterin ausgibt, ist einfach nur pauschal böse und gemein und kann natürlich selbst den dämlichen König austricksen. Und der Spannungsbogen litt diesmal sehr unter der zähen Handlung.
Kurz: Mir hat der Zauber der Erzählung gefehlt, das Mitfiebern gemeinsam mit den Kindern, alles wirkte mir zu distanziert erzählt.
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.