Es ist nicht lange her, dass Melissa und Michael, von ihren Freunden liebevoll M & M genannt, das allseits bewunderte Paar waren. Doch jetzt ist ihre Ehe so einsturzgefährdet wie ihr Einfamilienhaus im Süden Londons. Melissa ist gerade Mutter geworden, aber statt Erfüllung empfindet sie Überforderung und sucht Trost bei den nigerianischen Eintöpfen und Zaubern ihrer Mutter. Das macht Michael, der sich ein aufregendes Leben ohne Kinder zurückwünscht, nur noch unzufriedener. Und da gibt es noch ein anderes Paar: Damian und Stephanie – und ihre drei Kinder. Damian kommt mit dem Verlust seines Vaters nicht zurecht und Melissa fand er immer schon recht anziehend ..."Ich muss einfach jedem von diesem Buch erzählen – es ist so gut, dass es mir den Atem geraubt hat." Dolly Alderton-
London, zwei Paare „am äußersten Ende ihrer Jugend“: Im Mittelpunkt stehen die Modejournalistin Melissa und der ehemalige Radioreporter Michael – ein Traumpaar, das dabei ist sich zu verlieren. Die beiden sind befreundet mit Stephanie und Damian, die eine nüchterne Beziehung führen, ohne große Liebe. Die Autorin Diana Evans wechselt virtuos von dem einen Paar zum anderen, von einem Blickwinkel zum anderen. Die vier Hauptfiguren befinden sich zwischen zwei Lebensphasen: Zwischen ihren Jugendträumen und der Realität, die das junge Elterndasein bedeutet. Überhaupt zeichnet sie alle ein Zwischendrin-sein aus – zwischen den Kulturen, zwischen Beruf und Berufung, zwischen vergehender und neu erwachender Liebe, zwischen harter Selbsterkenntnis und magischer Romantik.
Svenja Pages Lesestimme gibt die melancholische Atmosphäre schön wider, und zugleich hört man auch den manchmal rasenden, manchmal erschöpften Pulsschlag unserer Tage voller Vielfalt und Unsicherheit. Wie eine richtig gute R’n’B-Platte!
In diesem Roman geht es um die Lebens- und Ehekrisen zweier englischer Paare. Bei Stephanie und Damian ist es der Mann, der sich aus den Zwängen der Ehe hinaus sehnt. Sein Angestelltenjob engt ihn ein, viel lieber wäre er Schriftsteller. In der Beziehung zu Stephanie überwiegt ebenfalls Überdruss. Stephanie dagegen geht sehr verständnisvoll auf Damian ein, doch sie kann nicht zu seinem inneren Kern vordringen. Melissa und Michael, um diese beiden dreht es sich hauptsächlich, sind ein gut situiertes Vorzeigeehepaar. Zumindest nach außen hin. Tatsächlich ist Melissa unzufrieden mit ihrem Leben und steigert sich immer mehr in ihre negativen Gefühle hinein. Michael bekommt ihre schlechte Laune täglich zu spüren, dennoch: Melissa ist seine große Liebe. Er würde alles für sie tun. Beiden Paaren ist gemeinsam, dass sie es nicht geschafft haben, ihre Liebe und ihre Leidenschaft in die Phase der Elternschaft mitzunehmen. Jeder geht anders damit um. Schwere Entscheidungen stehen für alle an. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Besonders Melissa rückt dabei in den Vordergrund. Man kann verstehen, aber nicht gutheißen, wie sie die Elternschaft als Rückschritt betrachtet, nachdem sie vorher sehr erfolgreich im Beruf war. Sie erträumt sich eine Zukunft als alleinerziehende Mutter, denn ihr Ehemann weckt nur noch negative Gefühle in ihr. Eine Grundaussage des Romans ist, dass man bei der Partnerwahl nicht nur einen Menschen liebt, sondern dass diese Person auch aus einer Vergangenheit und einer Zukunft besteht, womit man sich arrangieren muss. Alles ist im steten Wandel begriffen, und nur im permanenten Dialog kann man als Paar das Leben meistern. Erst recht, wenn Ideal und Realität sehr weit auseinanderklaffen. Ja, Leute wie wir ist ein sehr nachdenklicher Roman, der über weite Strecken den Leser mitreißen kann. Doch es gibt auch etliche Passagen, die zu weitschweifig sind. Im Prinzip hat es sehr lange gedauert, ehe ich in den Lesefluss geriet. Mir war es auch zu abstrus, als Melissa sich immer mehr in einen Wahn hineinsteigert. Je weiter man liest, um so weniger sympathisch wird sie. Auch die Sprecherin Svenja Pages hat mir nicht gut gefallen, obwohl sie eine sehr melodische Stimme hat. Sie kann einfach keine Emotionen darstellen. Der Versuch, die Männerstimmen tiefer zu sprechen, ist in meinen Ohren auch nicht gut gelungen. Nur wenn sie die Kinderstimmen imitiert, wirkt sie authentisch.
Sehr untehaltsamer, sprachlich auch besonderer Roman über das modernen Leben zweier Familien in London. Politisch, menschlich einfach sehr gute literarische Untehaltung!
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