
Patriarchale Belastungsstörung
Geschlecht, Klasse und Psyche
eBook
14,99 €
inkl. gesetzl. MwSt.Beschreibung
Details
Verkaufsrang
46436
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
15.11.2022
Patriarchat und mentale Gesundheit: Beatrice Frasl wühlt tief in den Eingeweiden unseres "kranken" Gesundheitssystems.
Psychische Gesundheit ist politisch
In Ländern wie Deutschland und Österreich können wir uns auf eine medizinische Notversorgung verlassen. Gibt es einen Unfall, wird ein Rettungswagen gerufen, Patient*innen werden in ein Krankenhaus gebracht und schnellstmöglich versorgt. Selbstverständlich, oder? Immerhin wäre es für uns unvorstellbar, mit einem Knochenbruch wieder nach Hause geschickt zu werden, einschließlich einer Wartefrist von sechs Wochen. Bis ein Behandlungsplatz zur Verfügung steht. In etwa so gestaltet sich jedoch die Situation im Bereich der psychischen Erkrankungen. Denn: Unser Gesundheitssystem schreibt, als Teil unseres Gesellschaftssystems, Ungleichheiten fort. Sozialer und ökonomischer Background, kulturelle Rahmenbedingungen und der neoliberale Leistungsgedanke bestimmen, wer gesund ist und wer nicht, wer krank sein darf und letztendlich auch: wem Behandlungsmöglichkeiten offenstehen und wem diese verwehrt bleiben.
Ungleichheit in der psychischen Krankenversorgung geht uns alle etwas an!
Du fragst dich, was Geschlecht und die Versorgung psychischer Erkrankungen gemeinsam haben? Was das Patriarchat mit der Diagnose von Krankheiten zu tun hat? Spoiler-Alarm: sehr viel! Der Grund, warum Frauen so viel häufiger von Depressionen und Angsterkrankungen betroffen sind als Männer, warum Männer jedoch weniger oft Ärzt*innen aufsuchen und sich behandeln lassen, liegt u. a. in den stereotypischen Vorstellungen und Rollenbildern, die wir im Laufe unseres Aufwachsens erlernt haben. Und: Frausein im Patriarchat bedeutet Gefährdung auf vielen Ebenen. Der Mangel an ökonomischer Sicherheit, die körperliche und psychische Gewalt, denen Frauen sehr viel häufiger ausgeliefert sind, und die Doppelbelastung, die durch Arbeit und Care-Arbeit auf den Schultern von Frauen lastet, sind zusätzliche Gründe dafür, warum weibliche Personen zur Risikogruppe zählen und durch unzureichende Krankenversorgung abermals benachteiligt sind.
Stigmatisierung und Tabuisierung: Wie können wir mit psychischen Erkrankungen umgehen?
Dass die psychische Krankenversorgung keine Selbstverständlichkeit ist, hängt eng mit der Pathologisierung bestimmter menschlicher Empfindungen zusammen, die nicht in das kapitalistische System passen. Besonders Frauen, ihre Körper und ihre Wahrnehmungen sind und waren schon immer ein Instrument zur Ausübung patriarchaler Kontrolle. Geschlechterrollen, der "Diagnose Gap" und gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse - Beatrice Frasl zeigt in diesem Buch: Das Sprechen über psychische Gesundheit ist ein feministischer Akt, ein Akt, der uns allen die Macht über uns selbst zurückgeben kann.
Psychische Gesundheit ist politisch
In Ländern wie Deutschland und Österreich können wir uns auf eine medizinische Notversorgung verlassen. Gibt es einen Unfall, wird ein Rettungswagen gerufen, Patient*innen werden in ein Krankenhaus gebracht und schnellstmöglich versorgt. Selbstverständlich, oder? Immerhin wäre es für uns unvorstellbar, mit einem Knochenbruch wieder nach Hause geschickt zu werden, einschließlich einer Wartefrist von sechs Wochen. Bis ein Behandlungsplatz zur Verfügung steht. In etwa so gestaltet sich jedoch die Situation im Bereich der psychischen Erkrankungen. Denn: Unser Gesundheitssystem schreibt, als Teil unseres Gesellschaftssystems, Ungleichheiten fort. Sozialer und ökonomischer Background, kulturelle Rahmenbedingungen und der neoliberale Leistungsgedanke bestimmen, wer gesund ist und wer nicht, wer krank sein darf und letztendlich auch: wem Behandlungsmöglichkeiten offenstehen und wem diese verwehrt bleiben.
Ungleichheit in der psychischen Krankenversorgung geht uns alle etwas an!
Du fragst dich, was Geschlecht und die Versorgung psychischer Erkrankungen gemeinsam haben? Was das Patriarchat mit der Diagnose von Krankheiten zu tun hat? Spoiler-Alarm: sehr viel! Der Grund, warum Frauen so viel häufiger von Depressionen und Angsterkrankungen betroffen sind als Männer, warum Männer jedoch weniger oft Ärzt*innen aufsuchen und sich behandeln lassen, liegt u. a. in den stereotypischen Vorstellungen und Rollenbildern, die wir im Laufe unseres Aufwachsens erlernt haben. Und: Frausein im Patriarchat bedeutet Gefährdung auf vielen Ebenen. Der Mangel an ökonomischer Sicherheit, die körperliche und psychische Gewalt, denen Frauen sehr viel häufiger ausgeliefert sind, und die Doppelbelastung, die durch Arbeit und Care-Arbeit auf den Schultern von Frauen lastet, sind zusätzliche Gründe dafür, warum weibliche Personen zur Risikogruppe zählen und durch unzureichende Krankenversorgung abermals benachteiligt sind.
Stigmatisierung und Tabuisierung: Wie können wir mit psychischen Erkrankungen umgehen?
Dass die psychische Krankenversorgung keine Selbstverständlichkeit ist, hängt eng mit der Pathologisierung bestimmter menschlicher Empfindungen zusammen, die nicht in das kapitalistische System passen. Besonders Frauen, ihre Körper und ihre Wahrnehmungen sind und waren schon immer ein Instrument zur Ausübung patriarchaler Kontrolle. Geschlechterrollen, der "Diagnose Gap" und gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse - Beatrice Frasl zeigt in diesem Buch: Das Sprechen über psychische Gesundheit ist ein feministischer Akt, ein Akt, der uns allen die Macht über uns selbst zurückgeben kann.
Das meinen unsere Kund*innen
Ausführliche Abhandlung über den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Zuständen und psychischer Erkrankung
Bewertung am 28.01.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Dieses Buch ist ganz sicher keine leichte Kost - weder inhaltlich noch sprachlich. Es setzt einiges an Vorwissen voraus und lässt einen immer wieder frustriert und kopfschüttelnd über die gesellschaftlichen Zustände zurück.
Das notwendige Vorwissen ist für mich auch der einzige minimale Kritikpunkt. Das Buch ist in einer sehr wissenschaftlichen und elaborierten Sprache verfasst. Hätte ich selbst nicht studiert, hätte ich einige Schwierigkeiten gehabt, das Buch zu lesen. Das finde ich schade, da es so den Zugang erschwert.
Gleichzeitig hat mir die Wissenschaftlichkeit sehr gut gefallen. Die Autorin hat sich mit einer riesigen Menge an Literatur auseinandergesetzt, um so ihre eigenen Thesen zu untermauern.
Ich habe mir unzählige Zitate herausgeschrieben, da diese die Sachverhalte, meiner Meinung nach exakt auf den Punkt bringen. Zudem gab es immer wieder Dinge, von denen ich zuvor noch nie gehört hatte, die mir die Augen öffneten und eine Erweiterung meines Horizonts ermöglichten.
Das Buch endet mit einer Zusammenfassung dessen, was sich ändern muss.
Wer bereits über solides feministisches Vorwissen verfügt, gerne wissenschaftlich liest und erfahren möchte, wie das Patriarchat, Klassenzugehörigkeit und psychische Erkrankungen zusammenhängen - dem ist dieses Buch sehr zu empfehlen.
Keine leichte Lektüre
Steffi Sky aus Iserlohn am 24.01.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Das Cover gefällt mir gut. Es ist einfach mal was anderes. Es ist irgendwie abstrakt und doch steckt so viel Realismus darin. Auch der Kontrast zum satten Gelb gefällt mir.
In dem Buch geht es um unserer Gesundheitssystem. Genauer gesagt um Psychatrie und Psychotherapie. Es behandelt dabei erschreckende Daten und Fakten. Vor allem was sozialer Stand und Geschlecht dabei für eine Rolle spielt. Dabei wird auch ein Ausflug in die Vergangenheit unternommen. Hauptsächlich wird Österreich vorweg genommen, aber auch die Missstände im deutschen System werden beleuchtet.
Das Buch ist keine leichte Lektüre. Die Thematik ist nicht einfach und so wird in vielen Kapiteln mit allerlei Fachbegriffen hantiert. Das macht es nicht immer einfach zu folgen und man muss zwischendurch innehalten und das eine oder andere auch mal nachschlagen, um es besser zu verstehen. Hilfreich waren jedoch die vielen Erfahrungsberichte der Autorin. Somit blieb es unterhaltsam und wurde nicht zu trocken. Man sollte sich allerdings Zeit nehmen für das Buch. Es ist nichts, was man mal eben schnell weg liest.
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