»Eine fast magische Erzählung über die erste Erfahrung mit dem Tod und das Aufblühen der allerersten Liebe. Die wunderbar kraftvolle, dunkle Naturpoesie hat mich sofort in das Buch gesogen und nicht mehr losgelassen.« Ewald Arenz, Autor von »Alte Sorten« und »Der große Sommer«
Ein bayerisches Dorf im Nachkriegsdeutschland: Als Zugezogener hat der 11-jährige Max es schwer, Freunde zu finden. Daher sind er und sein verträumter Bruder die idealen Opfer für eine Bande derber Dorfjungen. Und so schauen alle zu, wie Max’ Bruder eines Tages in die Enge getrieben wird, der Erste einen Stein wirft, dann ein Stein nach dem anderen fliegt. Der Junge stirbt. Auch Max hat zugesehen und aus Angst nicht geholfen. Von den Erwachsenen wird die Tat schnell als Unfall abgetan. Wieder ist Max, der mit niemandem über seine Einsamkeit und die Quälereien sprechen kann, mit seinen Gefühlen allein. Wie die anderen Kinder versteht auch Max die Erwachsenen nicht: die tüchtigen Mütter, die unnahbaren Väter, ihre unberechenbare Härte gegenüber den Kindern, ihr Schweigen, wenn es um die Vergangenheit geht, ihr Wegschauen bei Konflikten. Geplagt von seiner Schuld und dem Schmerz über den Verlust seines Bruders, flüchtet er sich in seine Streifzüge in die Umgebung des Dorfes, in seine Beobachtungen der Natur, deren Schönheit ihm Trost spendet. So wie die Molche. Seine Entdeckungen lenken Max ab, bis er schließlich doch zwei Freunde findet – und Marga. Gemeinsam beschließen sie, gegen die Bande vorzugehen.
Die Geschichte rund um Max, einen zugereisten Jungen in einem bayrischen Dorf Anfang der 1960 Jahre zeigt , wie schwer die Zeit immer noch war, obwohl der Krieg schon 15 Jahre zurück liegt. Auch wird eindringlich beschrieben, wie böse und gemein Kinder Kinder behandeln können, die augenscheinlich nicht zur Dorfgemeinschaft gehören. Zugezogen bleibt man in Dörfern auch nach 20 Jahren. Es ist aber auch eine Geschichte über neue Freundschaften, die das Leben und das Erlebte erträglicher machen können. Ich habe bei den Figuren ein bisschen die Tiefe vermisst - ob es daran liegt, dass es sich um Kinder handelt weiß ich nicht. Der Autor versucht allerdings auch zu erklären, wie es zu Ausgrenzung und der Brutalität der Kinder kommt, was ich gut finde. Es ist eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss und welche man nicht unbedingt nebenbei lesen sollte.
"...Kinder können grausam sein..." (Liedzeile von Lena Valeitis)
Kristall86 aus an der Nordseeküste am 05.08.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Klappentext:
„Ein bayerisches Dorf im Nachkriegsdeutschland: Als Zugezogener hat der 11-jährige Max es schwer, Freunde zu finden. Daher sind er und sein verträumter Bruder die idealen Opfer für eine Bande derber Dorfjungen. Und so schauen alle zu, wie Max’ Bruder eines Tages in die Enge getrieben wird, der Erste einen Stein wirft, dann ein Stein nach dem anderen fliegt. Der Junge stirbt. Auch Max hat zugesehen und aus Angst nicht geholfen. Von den Erwachsenen wird die Tat schnell als Unfall abgetan. Wieder ist Max, der mit niemandem über seine Einsamkeit und die Quälereien sprechen kann, mit seinen Gefühlen allein. Wie die anderen Kinder versteht auch Max die Erwachsenen nicht: die tüchtigen Mütter, die unnahbaren Väter, ihre unberechenbare Härte gegenüber den Kindern, ihr Schweigen, wenn es um die Vergangenheit geht, ihr Wegschauen bei Konflikten. Geplagt von seiner Schuld und dem Schmerz über den Verlust seines Bruders, flüchtet er sich in seine Streifzüge in die Umgebung des Dorfes, in seine Beobachtungen der Natur, deren Schönheit ihm Trost spendet. So wie die Molche. Seine Entdeckungen lenken Max ab, bis er schließlich doch zwei Freunde findet – und Marga. Gemeinsam beschließen sie, gegen die Bande vorzugehen.“
„Die Molche“ wurde von Volker Widmann verfasst. Die Geschichte rund um Max ist eine kleine Zeitreise. Nicht nur geschichtlich sondern auch in jede Kinderseele von uns. „Kinder können grausam sein“ - eine Liedzeile aus einem Schlager die hier mehr als treffend ist aber eben nicht die beleuchtet, die eben (gezwungener Maßen) Zuschauer waren bei Gräueltaten und damit nicht umgehen können. Max‘ Geschichte geht einen ans Herz aber richtig emotional wird die Geschichte leider nicht. Alles bleibt irgendwie auf Distanz und ehrlich gesagt, fand ich das nicht so recht passend. Gerade hier sucht man eine gewisse Emotionen-Lage. Die Geschichte wird ruhig erzählt vom Autor und das passt auch - der Inhalt ist bereits schon viel zu heftig um auch noch im Erzählen aufs Gaspedal zu drücken. Sein ganz eigener Sprachstil versuchte hier den Leser einzunehmen. Manches Mal gelang es aber oft verliert er sich in zu vielen Phrasen oder Nichtigkeiten. Selbstredend war die Zeit schwer für alle. Egal ob für die Erwachsenen, die mit den Folgen des Krieges noch mehr als beschäftigt waren oder eben auch die Kinder und ihre ganz eigene Entwicklung. Alles unter einen Hut zu bringen war sicherlich nicht einfach und schlussendlich fehlt mir das in der Geschichte. Als Leser ist man hier gefordert selbst viel darüber nachzudenken, oft bleibt das auch unweigerlich gar nicht aus. Irgendwie fehlte mir hier das i-Tüpfelchen der Geschichte und deshalb vergebe ich 3 von 5 Sterne.
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Erwachsenwerden im bayerischen Nachkriegsdeutschland. Volker Widmanns Debütroman »Die Molche« ist die Geschichte des elfjährigen Max, welcher seinen Bruder durch die sadistische Gewalt einer Dorfbande verliert und daran fast zerbricht. Doch der Ort spricht nicht über dieses Ereignis, alle Erwachsenen halten den Tod des Bruders für einen Unfall. Nur ein paar Kinder kennen die Wahrheit. Als die Gewalt der eskaliert und Max und seine Freunde von der Tschernick-Bande regelrecht terrorisiert werden, schließen sie sich zusammen und schwören Rache – die auch in die Tat umgesetzt wird.
Volker Widmanns Roman ist ein Buch, das den Lesenden viel abverlangt. Zu viel. Natürlich ist das Aufwachsen zum Ende der 1940er-Jahre hart, natürlich haben es vor allem Zugezogene in der bayerischen Provinz nicht leicht. Warum die Gewalt der Kinder untereinander und das Entdecken der sehr frühen Sexualität so plastisch beschrieben werden müssen, ja sogar eine versuchte Vergewaltigung unter Elfjährigen so ausführlich geschildert wird, ist schleierhaft. »Die Molche« hinterlässt deswegen einen faden und moralisch höchst fragwürdigen Beigeschmack. Sprachlich ist der Roman hervorragend, die vielen ekelerregenden und dadurch abschreckenden Momente sorgen jedoch für eine sehr unangenehme Lektüre. Schade!
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In diesem Buch gibt es lange kluge Sätze, es gibt lyrische Beschreibungen der Natur, es bildet den Zeitgeist nach dem zweiten Weltkrieg authentisch ab. Das ist sehr gelungen. Im Gegensatz dazu wird das sexuelle Erwachen des elfjährigen Max und anderen frühreifen Kindern deutlich beschrieben, was für mich einen Bruch zum sonstigen Text darstellt.
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