Der letzte Sessellift

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Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

26.04.2023

Verlag

Diogenes Verlag AG

Seitenzahl

1088

Maße (L/B/H)

18,6/11,9/5,7 cm

Gewicht

746 g

Auflage

1. Auflage

Originaltitel

The Last Chairlift

Übersetzt von

Anna-Nina Kroll + weitere

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-257-07222-8

Beschreibung

Rezension

»Ein wirklich großer Geschichtenerzähler.«
»Jeder, der einmal versucht hat zu erklären, was in John Irvings Büchern ›passiert‹, ist wohl gescheitert. Das ist Teil ihrer Qualität.«

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

26.04.2023

Verlag

Diogenes Verlag AG

Seitenzahl

1088

Maße (L/B/H)

18,6/11,9/5,7 cm

Gewicht

746 g

Auflage

1. Auflage

Originaltitel

The Last Chairlift

Übersetzt von

  • Anna-Nina Kroll
  • Peter Torberg

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-257-07222-8

Herstelleradresse

Diogenes Verlag AG
Sprecherstr. 8
8032 Zürich
Schweiz
Email: info@diogenes.ch
Url: www.diogenes.ch
Telephone: +41 44 2548511
Fax: +41 44 2528407

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Zu wenig Story, zu viele Wiederholungen

Aischa aus Kissing am 26.01.2024

Bewertungsnummer: 2117186

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

In einem Interview 2017 hatte der amerikanisch-kanadische Bestsellerautor John Irvin noch erklärt: "Ich schreibe jetzt seit rund 30 Jahren im Prinzip ununterbrochen. Daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern." Was seine Romane angeht, zieht er jetzt mit "Der letzte Sessellift" einen Schlussstrich, zumindest, wenn man seiner Ankündigung Glauben schenken darf, dies sei sein letztes "großes Buch". Ganze sechs Jahre hat er an den 1.088 Seiten geschrieben, herausgekommen ist ein typischer Irving. Für meinen Geschmack jedoch deutlich zu typisch: Es geht um Schriftsteller*innen, die Bigotterie der katholischen Kirche, die schwulenfeindliche AIDS-Politik der US-Republikaner, insbesondere unter der Präsidentschaft Reagans, und auch die Figuren überraschen wenig, wenn man bereits ein paar Werke Irvings kennt. Es treten Personen von sehr geringer Körpergröße auf, als Sportarten kommen Ringen und Skifahren vor, Sexszenen sind witzig bis skurril, es mangelt nicht an Blut und Exkrementen und es kommen derart viele Leute aus der LGBTQ-Szene vor, dass ich manchmal fast den Eindruck hatte, der Ich-Erzähler Adam wäre der einzige Hetero im Roman. Es gibt zahlreiche Parallelen zu Irvings Vita, und Adam ist recht schnell als Alter Ego des Schriftstellers zu erkennen. Etwa das erste Drittel der Geschichte hat mich gut unterhalten, doch die weiteren gut 600 Seiten entpuppten sich als Qual. Es fehlt der Spannungsbogen und irgendwie auch eine übergeordnete Handlung. Obwohl wir Adam von klein auf bis in die Gegenwart begleiten, scheinen die Episoden manchmal beliebig aneinander gereiht, und oft ähneln sich ganze Abschnitte doch sehr. Ja, anhand seiner bunten Großfamilie werden wichtige Themen wie Diversität, Toleranz und Akzeptanz behandelt. Aber ich werde den Eindruck nicht los, Irving hat hier nichts mehr wirklich Neues gewagt, er hat sich auserzählt und wärmt nur noch Altbekanntes auf. Hardcore-Fans mag das Begeistern, mich hat es leider gelangweilt. Obwohl - etwas Neues enthält der Roman doch: Zwei der 53 (!) Kapitel hat Irving als Drehbuch verfasst. Ja, ich weiß, dass er im echten Leben nicht nur als Romancier tätig ist, sondern auch Drehbücher schreibt. Für das Drehbuch zur Verfilmung seines Romans "Gottes Werk und Teufels Beitrag" hat er sogar einen Oscar erhalten. Aber ich bin weder Regisseur noch Schauspielerin, und ganz ehrlich: Ich will mich in einem Roman nicht durch trockene Regieanweisungen quälen, mich ermüdet der Stil eines Drehbuchs und ich sehe nicht wirklich einen Sinn darin, diesen in einen Roman einzubetten. Was bleibt ist das Gefühl, dass sich hier ein großer Erzähler nicht früh genug verabschieden konnte. Ganz wie es Adam auf einer der letzten Seiten ausdrückt: "Schriftsteller können nicht aufhören zu schreiben." Mag sein, aber vielleicht muss man irgendwann nicht mehr alles veröffentlichen. Ich mag viele von Irvings früheren Romanen sehr; diesen hätte ich nicht mehr gebraucht.
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Zu wenig Story, zu viele Wiederholungen

Aischa aus Kissing am 26.01.2024
Bewertungsnummer: 2117186
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

In einem Interview 2017 hatte der amerikanisch-kanadische Bestsellerautor John Irvin noch erklärt: "Ich schreibe jetzt seit rund 30 Jahren im Prinzip ununterbrochen. Daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern." Was seine Romane angeht, zieht er jetzt mit "Der letzte Sessellift" einen Schlussstrich, zumindest, wenn man seiner Ankündigung Glauben schenken darf, dies sei sein letztes "großes Buch". Ganze sechs Jahre hat er an den 1.088 Seiten geschrieben, herausgekommen ist ein typischer Irving. Für meinen Geschmack jedoch deutlich zu typisch: Es geht um Schriftsteller*innen, die Bigotterie der katholischen Kirche, die schwulenfeindliche AIDS-Politik der US-Republikaner, insbesondere unter der Präsidentschaft Reagans, und auch die Figuren überraschen wenig, wenn man bereits ein paar Werke Irvings kennt. Es treten Personen von sehr geringer Körpergröße auf, als Sportarten kommen Ringen und Skifahren vor, Sexszenen sind witzig bis skurril, es mangelt nicht an Blut und Exkrementen und es kommen derart viele Leute aus der LGBTQ-Szene vor, dass ich manchmal fast den Eindruck hatte, der Ich-Erzähler Adam wäre der einzige Hetero im Roman. Es gibt zahlreiche Parallelen zu Irvings Vita, und Adam ist recht schnell als Alter Ego des Schriftstellers zu erkennen. Etwa das erste Drittel der Geschichte hat mich gut unterhalten, doch die weiteren gut 600 Seiten entpuppten sich als Qual. Es fehlt der Spannungsbogen und irgendwie auch eine übergeordnete Handlung. Obwohl wir Adam von klein auf bis in die Gegenwart begleiten, scheinen die Episoden manchmal beliebig aneinander gereiht, und oft ähneln sich ganze Abschnitte doch sehr. Ja, anhand seiner bunten Großfamilie werden wichtige Themen wie Diversität, Toleranz und Akzeptanz behandelt. Aber ich werde den Eindruck nicht los, Irving hat hier nichts mehr wirklich Neues gewagt, er hat sich auserzählt und wärmt nur noch Altbekanntes auf. Hardcore-Fans mag das Begeistern, mich hat es leider gelangweilt. Obwohl - etwas Neues enthält der Roman doch: Zwei der 53 (!) Kapitel hat Irving als Drehbuch verfasst. Ja, ich weiß, dass er im echten Leben nicht nur als Romancier tätig ist, sondern auch Drehbücher schreibt. Für das Drehbuch zur Verfilmung seines Romans "Gottes Werk und Teufels Beitrag" hat er sogar einen Oscar erhalten. Aber ich bin weder Regisseur noch Schauspielerin, und ganz ehrlich: Ich will mich in einem Roman nicht durch trockene Regieanweisungen quälen, mich ermüdet der Stil eines Drehbuchs und ich sehe nicht wirklich einen Sinn darin, diesen in einen Roman einzubetten. Was bleibt ist das Gefühl, dass sich hier ein großer Erzähler nicht früh genug verabschieden konnte. Ganz wie es Adam auf einer der letzten Seiten ausdrückt: "Schriftsteller können nicht aufhören zu schreiben." Mag sein, aber vielleicht muss man irgendwann nicht mehr alles veröffentlichen. Ich mag viele von Irvings früheren Romanen sehr; diesen hätte ich nicht mehr gebraucht.

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Drehbücher

Frank Schlösser aus Hürth am 01.12.2023

Bewertungsnummer: 2080083

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Wie viele Romane von John Irving habe ich schon gelesen und wie begeistert war ich immer wieder von den Themen und den Menschen, die John Irving skizziert hat. Auch in seinem neuesten Roman. Gut, an den Titel dieses Romans musste ich mich erst gewöhnen. Aber gut, wer kauft ein Buch schon nachm Titel. Ein Buch kaufe ich nachm Inhalt. Inhaltlich ist auch dieses Buch ein echter Irving. Vielleicht ist es zu sehr ein echter Irving. Die Überraschungsmomente fehlen. Irgendwie hatte ich das Gefühl: Kenne ich schon. Nichts Neues. Aber da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, war ich trotzdem begeistert von diesem Buch, weil John Irving sich treu geblieben ist. Das Einzige was ich nicht verstanden habe, waren die zwei Drehbücher, über die sich John Irving zu sehr ausgelassen hat und mich gefragt habe: Warum? Was soll ich als Leser damit anfangen? Ich liebe John Irving. Er schneidet Themen an, die auf der Höhe der Zeit sind.
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Drehbücher

Frank Schlösser aus Hürth am 01.12.2023
Bewertungsnummer: 2080083
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Wie viele Romane von John Irving habe ich schon gelesen und wie begeistert war ich immer wieder von den Themen und den Menschen, die John Irving skizziert hat. Auch in seinem neuesten Roman. Gut, an den Titel dieses Romans musste ich mich erst gewöhnen. Aber gut, wer kauft ein Buch schon nachm Titel. Ein Buch kaufe ich nachm Inhalt. Inhaltlich ist auch dieses Buch ein echter Irving. Vielleicht ist es zu sehr ein echter Irving. Die Überraschungsmomente fehlen. Irgendwie hatte ich das Gefühl: Kenne ich schon. Nichts Neues. Aber da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, war ich trotzdem begeistert von diesem Buch, weil John Irving sich treu geblieben ist. Das Einzige was ich nicht verstanden habe, waren die zwei Drehbücher, über die sich John Irving zu sehr ausgelassen hat und mich gefragt habe: Warum? Was soll ich als Leser damit anfangen? Ich liebe John Irving. Er schneidet Themen an, die auf der Höhe der Zeit sind.

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Der letzte Sessellift

von John Irving

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Georges Laventure

Thalia Frankenthal

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4/5

„Ich versuchte nicht an das Verschwinden zu denken“

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Es ist kein gut gehütete Geheimnis, dass John Irving sich zuerst den letzten Satz seiner Romane überlegt. Dieser lautet „ Ich versuchte nicht an das Verschwinden zu denken“ und manche dachten vielleicht schon Irving sei von der literarischen Bildfläche verschwunden, was mit inzwischen 81 Jahren auch nachvollziehbar wäre, denn noch nie hat sich John Irving für einen Roman so lange Zeit genommen, wie für das Schreiben von „Der letzte Sessellift“. Sage und Schreibe sieben Jahre arbeitete Irving ein seinem neusten Meisterwerk, das jedoch mehrere Parallelen zu vorherigen Werken von ihm aufweist. Der Roman spielt in New Hampshire ( Irvings Heimatstaat, der immer wieder ein Schauplatz in Romanen darstellt), der Protagonist wird Schriftsteller ( „Garp und wie er die Welt sah“ und Irving natürlich selbst) und wir haben eine mikrosomische Figur ( „Owen Meany“), man könnte jedoch noch viel mehr nennen. „Der letzte Sessellift“ ist ein Familienroman, ganz nach irvingschem Stil, doch ist er diesmal mit einer literarischen Präzision ausgearbeitet, die in vorherigen Romanen eher durch einschlagende Erlebnisse kompensiert wurden und trotzdem werden Irving-Fans nicht enttäuscht sein. Im Gegenteil, sie werden vielleicht sogar zu den älteren Werken ( vor allem „Garp und wie er die Welt sah“, „Gottes Werk und Teufels Beitrag“, „Owen Meany“ und das „Hotel New Hampshire“) greifen und diese mit einer ganz neuen Intention lesen und für die Leser*Innen, für die „ Der letzte Sessellift“ der erste Irvingroman ist, denen seien die genannten Werke wärmstens ans Herz gelegt.
  • Georges Laventure
  • Buchhändler/-in

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„Ich versuchte nicht an das Verschwinden zu denken“

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Es ist kein gut gehütete Geheimnis, dass John Irving sich zuerst den letzten Satz seiner Romane überlegt. Dieser lautet „ Ich versuchte nicht an das Verschwinden zu denken“ und manche dachten vielleicht schon Irving sei von der literarischen Bildfläche verschwunden, was mit inzwischen 81 Jahren auch nachvollziehbar wäre, denn noch nie hat sich John Irving für einen Roman so lange Zeit genommen, wie für das Schreiben von „Der letzte Sessellift“. Sage und Schreibe sieben Jahre arbeitete Irving ein seinem neusten Meisterwerk, das jedoch mehrere Parallelen zu vorherigen Werken von ihm aufweist. Der Roman spielt in New Hampshire ( Irvings Heimatstaat, der immer wieder ein Schauplatz in Romanen darstellt), der Protagonist wird Schriftsteller ( „Garp und wie er die Welt sah“ und Irving natürlich selbst) und wir haben eine mikrosomische Figur ( „Owen Meany“), man könnte jedoch noch viel mehr nennen. „Der letzte Sessellift“ ist ein Familienroman, ganz nach irvingschem Stil, doch ist er diesmal mit einer literarischen Präzision ausgearbeitet, die in vorherigen Romanen eher durch einschlagende Erlebnisse kompensiert wurden und trotzdem werden Irving-Fans nicht enttäuscht sein. Im Gegenteil, sie werden vielleicht sogar zu den älteren Werken ( vor allem „Garp und wie er die Welt sah“, „Gottes Werk und Teufels Beitrag“, „Owen Meany“ und das „Hotel New Hampshire“) greifen und diese mit einer ganz neuen Intention lesen und für die Leser*Innen, für die „ Der letzte Sessellift“ der erste Irvingroman ist, denen seien die genannten Werke wärmstens ans Herz gelegt.

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Matthias Kesper

Thalia Kassel

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5/5

"Wir können nur die sein, die wir nun mal sind, und tun, was wir nun mal tun....."

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

1100 Seiten umfasst John Irvings neuer Roman, sein umfangreichstes Werk bis dato, dazu die größte Pause zwischen zwei Büchern (Sieben lange Jahre), die der fantastische Erzähler seiner Leserschaft "zugemutet" hat! Ob das Warten sich gelohnt hat? Definitiv ja! Und worum geht es? Tja, um das Leben, umˋs Ski fahren, um eine Familiengeschichte und eine Familie abseits aller gängigen Normen, und doch mittendrin. Um ein Hotel und die Geschichte seiner Gespenster, um einen Schauspieler, um einen Lehrer, um Schneeläufer und Schneeretterinnen, um Österreich ab und an, um eine Hochzeit, die mit einem Paukenschlag endet. Um einen Zither-Spieler, der auf eben jener Hochzeit die musikalische Untermalung des Festes anvertraut bekommt - und plötzlich nicht nur das Thema aus dem "Dritten Mann" zu spielen hat, sondern sich auch am "Heartbreak Hotel" zu versuchen hat. Es geht darum, was einen "Film Noir" ausmacht, auch, worin die Zukunft dieses Genres liegen mag. Politik, vor allem die amerikanische, spielt eine nicht unwichtige Rolle, und was das alles mit der Religion zu tun hat. Und das von Anfang der fünziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts bis heute. Nicht unerwähnt bleiben sollte: Melvilles Moby Dick, das Ringen, das Verstummen und das Wiederfinden des Sprechens, zwei Onkel norwegischer Abstammung, gesegnet mit leicht derben Humor, Personenschützer, die tatsächlich weinen können, und dürfen. Drehbücher für zwei Filme, die nie realisiert wurden, viel Gefühl, noch mehr Empathie. Es geht umˋs "Hände ringen" der Hauptfigur, die auch der Erzähler ist, Adam Brewster, kleinwüchsig wie sein literarischer Ahn "Owen Meany", allerdings kommen KEINE Bären im Roman vor... Alles klar? Alles wie immer? Nein, noch besser! Irving ist radikaler, witziger, melancholischer, wortmächtiger, ausufernder, mitreissender, Grenzen überschreitender, im besten Sinn, anarchischer und weiser denn je! Ein Buch, um darin zu versinken, gewaltig, Gänsehaut verursachend, ein Meisterwerk! Ebenfalls meisterlich: Die überragende Transkription inˋs Deutsche von Anna-Nina Kroll und Peter Torberg!
  • Matthias Kesper
  • Buchhändler/-in

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5/5

"Wir können nur die sein, die wir nun mal sind, und tun, was wir nun mal tun....."

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

1100 Seiten umfasst John Irvings neuer Roman, sein umfangreichstes Werk bis dato, dazu die größte Pause zwischen zwei Büchern (Sieben lange Jahre), die der fantastische Erzähler seiner Leserschaft "zugemutet" hat! Ob das Warten sich gelohnt hat? Definitiv ja! Und worum geht es? Tja, um das Leben, umˋs Ski fahren, um eine Familiengeschichte und eine Familie abseits aller gängigen Normen, und doch mittendrin. Um ein Hotel und die Geschichte seiner Gespenster, um einen Schauspieler, um einen Lehrer, um Schneeläufer und Schneeretterinnen, um Österreich ab und an, um eine Hochzeit, die mit einem Paukenschlag endet. Um einen Zither-Spieler, der auf eben jener Hochzeit die musikalische Untermalung des Festes anvertraut bekommt - und plötzlich nicht nur das Thema aus dem "Dritten Mann" zu spielen hat, sondern sich auch am "Heartbreak Hotel" zu versuchen hat. Es geht darum, was einen "Film Noir" ausmacht, auch, worin die Zukunft dieses Genres liegen mag. Politik, vor allem die amerikanische, spielt eine nicht unwichtige Rolle, und was das alles mit der Religion zu tun hat. Und das von Anfang der fünziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts bis heute. Nicht unerwähnt bleiben sollte: Melvilles Moby Dick, das Ringen, das Verstummen und das Wiederfinden des Sprechens, zwei Onkel norwegischer Abstammung, gesegnet mit leicht derben Humor, Personenschützer, die tatsächlich weinen können, und dürfen. Drehbücher für zwei Filme, die nie realisiert wurden, viel Gefühl, noch mehr Empathie. Es geht umˋs "Hände ringen" der Hauptfigur, die auch der Erzähler ist, Adam Brewster, kleinwüchsig wie sein literarischer Ahn "Owen Meany", allerdings kommen KEINE Bären im Roman vor... Alles klar? Alles wie immer? Nein, noch besser! Irving ist radikaler, witziger, melancholischer, wortmächtiger, ausufernder, mitreissender, Grenzen überschreitender, im besten Sinn, anarchischer und weiser denn je! Ein Buch, um darin zu versinken, gewaltig, Gänsehaut verursachend, ein Meisterwerk! Ebenfalls meisterlich: Die überragende Transkription inˋs Deutsche von Anna-Nina Kroll und Peter Torberg!

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