Der letzte Sessellift

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Beschreibung

Details

Verkaufsrang

3343

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

26.04.2023

Verlag

Diogenes

Seitenzahl

1088

Maße (L/B/H)

18,6/11,9/5,7 cm

Beschreibung

Rezension

»Ein wirklich großer Geschichtenerzähler.« Thomas David / Neue Zürcher Zeitung Neue Zürcher Zeitung

Details

Verkaufsrang

3343

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

26.04.2023

Verlag

Diogenes

Seitenzahl

1088

Maße (L/B/H)

18,6/11,9/5,7 cm

Gewicht

748 g

Auflage

1. Auflage

Originaltitel

The Last Chairlift

Übersetzt von

  • Anna-Nina Kroll
  • Peter Torberg

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-257-07222-8

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Irvings letzter großer Roman?

Bewertung aus Wien am 24.07.2023

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Mir war gar nicht bewusst, wie alt John Irving schon ist, bis ich aufgrund dieser Lektüre mal seine Biografie durchstöberte. 81 Jahre ist er bereits alt! Dabei sieht er auf den Promo-Bildern auf den Buchrücken noch so "jung" aus. Angesichts dieses Alters könnte "Der Sessellift" vielleicht sein letzter großer Roman sein - und für den hat er nochmal voll in die Tasten seiner Schreibmaschine gehauen. Das Buch hat über 1000 Seiten! Einer meiner ersten Irving-Romane war "Das Hotel New Hampshire" vor fast 30 Jahren, und ich war begeistert von diesem Familien-Epos voller 'verrückter' Figuren, dramatischer Ereignisse und diverser Schauplätze. Im Grunde kann man auch den "Sessellift" mit genau diesem Satz zusammenfassen, denn alles davon trifft auch hier zu. Und da ich große Familiengeschichten mag, lese ich davon auch gern mehr als die üblichen 400 Romanseiten (wobei Irving hier und da ein paar Ausschweifungen zu anderen Themen auch hätte kürzen können). Vor allem ist wieder mal Österreich stark vertreten, dieses Mal in Form von Skifahrern und Erinnerungen an alte Ski-Rennen von Rachel, der Mutter der Hauptfigur. Diese will perdu nicht verraten, wer denn der Vater von ihrem Sohn ist - also muss sich Adam selbst auf Suche nach der 2. Hälfte seiner biologischen Herkunft machen.

Irvings letzter großer Roman?

Bewertung aus Wien am 24.07.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Mir war gar nicht bewusst, wie alt John Irving schon ist, bis ich aufgrund dieser Lektüre mal seine Biografie durchstöberte. 81 Jahre ist er bereits alt! Dabei sieht er auf den Promo-Bildern auf den Buchrücken noch so "jung" aus. Angesichts dieses Alters könnte "Der Sessellift" vielleicht sein letzter großer Roman sein - und für den hat er nochmal voll in die Tasten seiner Schreibmaschine gehauen. Das Buch hat über 1000 Seiten! Einer meiner ersten Irving-Romane war "Das Hotel New Hampshire" vor fast 30 Jahren, und ich war begeistert von diesem Familien-Epos voller 'verrückter' Figuren, dramatischer Ereignisse und diverser Schauplätze. Im Grunde kann man auch den "Sessellift" mit genau diesem Satz zusammenfassen, denn alles davon trifft auch hier zu. Und da ich große Familiengeschichten mag, lese ich davon auch gern mehr als die üblichen 400 Romanseiten (wobei Irving hier und da ein paar Ausschweifungen zu anderen Themen auch hätte kürzen können). Vor allem ist wieder mal Österreich stark vertreten, dieses Mal in Form von Skifahrern und Erinnerungen an alte Ski-Rennen von Rachel, der Mutter der Hauptfigur. Diese will perdu nicht verraten, wer denn der Vater von ihrem Sohn ist - also muss sich Adam selbst auf Suche nach der 2. Hälfte seiner biologischen Herkunft machen.

Adam und wie er die Welt sah

Bewertung aus Hamburg am 24.06.2023

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Der kleine Adam liebt seine Mutter abgöttisch, obwohl diese die meiste Zeit gar nicht anwesend ist, sondern sich als Skilehrerin in den Bergen aufhält. Das Skifahren ist Rachels große Leidenschaft, und bei einem Aufenthalt in Aspen wurde Adam schließlich auch gezeugt. Adams Vater ist ihm jedoch nicht bekannt. Doch alle Fäden scheinen im Hotel "Jerome" zusammenzulaufen, von dessen Gespenstern Adam nicht von ungefähr träumt. Als er als 13-Jähriger den Englischlehrer Elliot Barlow kennenlernt, ist er sich zumindest sicher, den richtigen Ehemann für seine Mutter gefunden zu haben. Doch in Adams Familie lässt sich niemand so einfach in die für ihn vorgesehenen Formen pressen... Es ist schwer, John Irvings neuen Roman "Der letzte Sessellift", der jüngst bei Diogenes in der deutschen Übersetzung von Anna-Nina Kroll und Peter Torberg erschienen ist, in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Dafür ist das Werk schlicht zu lang und ein wenig unübersichtlich, denn Ich-Erzähler Adam widmet sich nicht nur seiner eigenen Lebensgeschichte und Weltanschauung, sondern schweift auch immer wieder ab. Zudem ist das Personal unglaublich umfangreich, schließlich erstreckt sich "Der letzte Sessellift" nicht nur über knapp 1.100 Seiten, sondern auch über einen Zeitraum von etwa 70 Jahren. Freunde des 81-jährigen Irving kommen dabei durchaus auf ihre Kosten. Beliebte Zutaten eines jeden Irvings tauchen auch hier wieder auf: homosexuelle Männer und Frauen, eine Transfrau, ein Ringerteam, Politik- und Gesellschaftskritik, Schenkelverkehr. Eine Bibliothekarin spielt hingegen nur eine Nebenrolle und den Bären findet man eventuell nur versteckt und wenn man etwas um die Ecke denkt. Seine Stärken hat der Roman im Unerwarteten. Vermeintlich lieb gewonnene Hauptfiguren verabschieden sich auf nicht gerade glimpfliche Weise und sehr plötzlich aus der Handlung. Oder Irving streut von Zeit zu Zeit immer mal wieder die Drehbücher von Hauptfigur Adam, seinerseits Schriftsteller, ein, um von Ereignissen zu erzählen, die so schrecklich sind, dass er offenbar selbst eine gewisse Distanz benötigt, um darüber berichten zu können. Die Drehbücher lesen sich fast wie eigene "Bücher im Buch" und erstrecken sich zweimal sogar über jeweils knapp 100 Seiten. Mutig und unkonventionell und für mich die Highlights des Romans. Denn Irving gelingt es durch seine Drehbücher das Gefühl einer permanenten Bedrohung zu schaffen. Mit dem Wechsel ins erzählerische Präsens erfährt "Der letzte Sessellift" in diesen Momenten eine große Unmittelbarkeit. Man hat von Beginn an das Gefühl, einer oder mehreren Figuren könnte in diesen Szenen etwas Schreckliches widerfahren - nur wem und wie bleibt dabei unklar. Das sorgt für unterschwellige Spannung. Außerordentlich berührend wird der Roman in den Momenten, in denen Irving besonders persönlich wird und man den Autoren hinter seiner Hauptfigur erkennt. Folgt man den Gerüchten, soll "Der letzte Sessellift" ja angeblich der letzte große Roman von Irving sein. Hat man dies im Hinterkopf, wird man auf den letzten Seiten fast überwältigt von der großen Melancholie, die dem Altmeister hier gelingt. Den letzten Satz kann man wohl nicht lesen, ohne mindestens eine Gänsehaut zu bekommen. Ohnehin hat das Buch seine starken Momente in den ernsten Szenen. Hervorzuheben ist in dieser Hinsicht die wunderbar zärtlich und liebevoll geschilderte Vater-Sohn-Beziehung zwischen Adam und dem kleinen Matthew, der im letzten Viertel den Roman bereichern darf. Die Suche nach Adams leiblichen Vater entpuppt sich hingegen als Enttäuschung. Von mir lange Zeit als zentrales Element des Werks ausgemacht, erscheint die Auflösung doch recht lapidar. So wird allgemein nicht ganz klar, was die zentrale Aussage des Buches überhaupt sein soll. Es gibt viel Politik, viel Sex, viel Gewalt, viele Tote, viele Tränen. Und natürlich gibt es erneut Irvings großen Einsatz für Minderheiten und seinen Kampf für die Anerkennung der LGBTQ-Community, die sicherlich nicht nur für diesen Roman, sondern für sein gesamtes Lebenswerk mit in die Bewertung dieses Buches einfließen kann. Dennoch hat "Der letzte Sessellift" auch erhebliche Schwächen. Viele der Figuren zeigen kaum Anzeichen einer Entwicklung. Das lesbische Stand-up-Comedy-Duo Nora und Em wirkt beispielsweise in Teenager-Jahren genauso wie im fortgeschrittenen Alter, so dass es nicht immer leicht ist, dem Roman bei seinen zahlreichen Sprüngen zeitlich zu folgen. Der Humor begibt sich teilweise in recht brachiale Gefilde und lässt selbst die Fäkalschiene nicht aus. Der Umgang mit unsympathischen Figuren ist bisweilen zu despektierlich. Wenn beispielsweise der demenzkranke Großvater permanent als "Windelträger" bezeichnet und ihm auch nur ein slapstickhafter Abgang aus dem Buch gestattet wird, werden die Grenzen des guten Geschmacks schon mal unterschritten. Zudem ergötzt sich das Buch in permanenten Wiederholungen. Damit sind nicht nur Handlungsbögen gemeint, die mehrfach erzählt werden, sondern auch ständig wiederkehrende Bezeichnungen der Figuren. So war ich dem "Schneeläufer", der "kleinen Englischlehrerin", der "Pistenpflegerin" und vielem mehr doch irgendwann arg überdrüssig. Auch dadurch wird "Der letzte Sessellift" in seiner Gesamtheit viel zu lang und hätte gut und gerne um 200 oder 300 Seiten gekürzt werden können. Gelungen ist hingegen der Titel, dessen Bedeutung im Roman schrittweise aufgeklärt wird und sich nicht nur auf die Skibesessenheit einiger Figuren bezieht. Vielmehr bekommt der "letzte Sessellift" eine fast mythologische Bedeutung als eine Art Styx oder als metaphysische Verbindung zwischen Leben und Tod, in dem die Menschen auf- und abfahren wie die Seelen der Verstorbenen. Alles in allem ist "Der letzte Sessellift" wahrscheinlich nicht John Irvings stärkster Roman. Er ist aber auch mitnichten eine Enttäuschung. Dafür zeigt sich der Altmeister einfach in zu guter (Erzähl-)Form und Fabulierlust. Und dafür ist auch diesmal sein Einsatz für Minderheiten wieder zu groß.

Adam und wie er die Welt sah

Bewertung aus Hamburg am 24.06.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Der kleine Adam liebt seine Mutter abgöttisch, obwohl diese die meiste Zeit gar nicht anwesend ist, sondern sich als Skilehrerin in den Bergen aufhält. Das Skifahren ist Rachels große Leidenschaft, und bei einem Aufenthalt in Aspen wurde Adam schließlich auch gezeugt. Adams Vater ist ihm jedoch nicht bekannt. Doch alle Fäden scheinen im Hotel "Jerome" zusammenzulaufen, von dessen Gespenstern Adam nicht von ungefähr träumt. Als er als 13-Jähriger den Englischlehrer Elliot Barlow kennenlernt, ist er sich zumindest sicher, den richtigen Ehemann für seine Mutter gefunden zu haben. Doch in Adams Familie lässt sich niemand so einfach in die für ihn vorgesehenen Formen pressen... Es ist schwer, John Irvings neuen Roman "Der letzte Sessellift", der jüngst bei Diogenes in der deutschen Übersetzung von Anna-Nina Kroll und Peter Torberg erschienen ist, in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Dafür ist das Werk schlicht zu lang und ein wenig unübersichtlich, denn Ich-Erzähler Adam widmet sich nicht nur seiner eigenen Lebensgeschichte und Weltanschauung, sondern schweift auch immer wieder ab. Zudem ist das Personal unglaublich umfangreich, schließlich erstreckt sich "Der letzte Sessellift" nicht nur über knapp 1.100 Seiten, sondern auch über einen Zeitraum von etwa 70 Jahren. Freunde des 81-jährigen Irving kommen dabei durchaus auf ihre Kosten. Beliebte Zutaten eines jeden Irvings tauchen auch hier wieder auf: homosexuelle Männer und Frauen, eine Transfrau, ein Ringerteam, Politik- und Gesellschaftskritik, Schenkelverkehr. Eine Bibliothekarin spielt hingegen nur eine Nebenrolle und den Bären findet man eventuell nur versteckt und wenn man etwas um die Ecke denkt. Seine Stärken hat der Roman im Unerwarteten. Vermeintlich lieb gewonnene Hauptfiguren verabschieden sich auf nicht gerade glimpfliche Weise und sehr plötzlich aus der Handlung. Oder Irving streut von Zeit zu Zeit immer mal wieder die Drehbücher von Hauptfigur Adam, seinerseits Schriftsteller, ein, um von Ereignissen zu erzählen, die so schrecklich sind, dass er offenbar selbst eine gewisse Distanz benötigt, um darüber berichten zu können. Die Drehbücher lesen sich fast wie eigene "Bücher im Buch" und erstrecken sich zweimal sogar über jeweils knapp 100 Seiten. Mutig und unkonventionell und für mich die Highlights des Romans. Denn Irving gelingt es durch seine Drehbücher das Gefühl einer permanenten Bedrohung zu schaffen. Mit dem Wechsel ins erzählerische Präsens erfährt "Der letzte Sessellift" in diesen Momenten eine große Unmittelbarkeit. Man hat von Beginn an das Gefühl, einer oder mehreren Figuren könnte in diesen Szenen etwas Schreckliches widerfahren - nur wem und wie bleibt dabei unklar. Das sorgt für unterschwellige Spannung. Außerordentlich berührend wird der Roman in den Momenten, in denen Irving besonders persönlich wird und man den Autoren hinter seiner Hauptfigur erkennt. Folgt man den Gerüchten, soll "Der letzte Sessellift" ja angeblich der letzte große Roman von Irving sein. Hat man dies im Hinterkopf, wird man auf den letzten Seiten fast überwältigt von der großen Melancholie, die dem Altmeister hier gelingt. Den letzten Satz kann man wohl nicht lesen, ohne mindestens eine Gänsehaut zu bekommen. Ohnehin hat das Buch seine starken Momente in den ernsten Szenen. Hervorzuheben ist in dieser Hinsicht die wunderbar zärtlich und liebevoll geschilderte Vater-Sohn-Beziehung zwischen Adam und dem kleinen Matthew, der im letzten Viertel den Roman bereichern darf. Die Suche nach Adams leiblichen Vater entpuppt sich hingegen als Enttäuschung. Von mir lange Zeit als zentrales Element des Werks ausgemacht, erscheint die Auflösung doch recht lapidar. So wird allgemein nicht ganz klar, was die zentrale Aussage des Buches überhaupt sein soll. Es gibt viel Politik, viel Sex, viel Gewalt, viele Tote, viele Tränen. Und natürlich gibt es erneut Irvings großen Einsatz für Minderheiten und seinen Kampf für die Anerkennung der LGBTQ-Community, die sicherlich nicht nur für diesen Roman, sondern für sein gesamtes Lebenswerk mit in die Bewertung dieses Buches einfließen kann. Dennoch hat "Der letzte Sessellift" auch erhebliche Schwächen. Viele der Figuren zeigen kaum Anzeichen einer Entwicklung. Das lesbische Stand-up-Comedy-Duo Nora und Em wirkt beispielsweise in Teenager-Jahren genauso wie im fortgeschrittenen Alter, so dass es nicht immer leicht ist, dem Roman bei seinen zahlreichen Sprüngen zeitlich zu folgen. Der Humor begibt sich teilweise in recht brachiale Gefilde und lässt selbst die Fäkalschiene nicht aus. Der Umgang mit unsympathischen Figuren ist bisweilen zu despektierlich. Wenn beispielsweise der demenzkranke Großvater permanent als "Windelträger" bezeichnet und ihm auch nur ein slapstickhafter Abgang aus dem Buch gestattet wird, werden die Grenzen des guten Geschmacks schon mal unterschritten. Zudem ergötzt sich das Buch in permanenten Wiederholungen. Damit sind nicht nur Handlungsbögen gemeint, die mehrfach erzählt werden, sondern auch ständig wiederkehrende Bezeichnungen der Figuren. So war ich dem "Schneeläufer", der "kleinen Englischlehrerin", der "Pistenpflegerin" und vielem mehr doch irgendwann arg überdrüssig. Auch dadurch wird "Der letzte Sessellift" in seiner Gesamtheit viel zu lang und hätte gut und gerne um 200 oder 300 Seiten gekürzt werden können. Gelungen ist hingegen der Titel, dessen Bedeutung im Roman schrittweise aufgeklärt wird und sich nicht nur auf die Skibesessenheit einiger Figuren bezieht. Vielmehr bekommt der "letzte Sessellift" eine fast mythologische Bedeutung als eine Art Styx oder als metaphysische Verbindung zwischen Leben und Tod, in dem die Menschen auf- und abfahren wie die Seelen der Verstorbenen. Alles in allem ist "Der letzte Sessellift" wahrscheinlich nicht John Irvings stärkster Roman. Er ist aber auch mitnichten eine Enttäuschung. Dafür zeigt sich der Altmeister einfach in zu guter (Erzähl-)Form und Fabulierlust. Und dafür ist auch diesmal sein Einsatz für Minderheiten wieder zu groß.

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Matthias Kesper

Thalia Kassel

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5/5

"Wir können nur die sein, die wir nun mal sind, und tun, was wir nun mal tun....."

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

1100 Seiten umfasst John Irvings neuer Roman, sein umfangreichstes Werk bis dato, dazu die größte Pause zwischen zwei Büchern (Sieben lange Jahre), die der fantastische Erzähler seiner Leserschaft "zugemutet" hat! Ob das Warten sich gelohnt hat? Definitiv ja! Und worum geht es? Tja, um das Leben, umˋs Ski fahren, um eine Familiengeschichte und eine Familie abseits aller gängigen Normen, und doch mittendrin. Um ein Hotel und die Geschichte seiner Gespenster, um einen Schauspieler, um einen Lehrer, um Schneeläufer und Schneeretterinnen, um Österreich ab und an, um eine Hochzeit, die mit einem Paukenschlag endet. Um einen Zither-Spieler, der auf eben jener Hochzeit die musikalische Untermalung des Festes anvertraut bekommt - und plötzlich nicht nur das Thema aus dem "Dritten Mann" zu spielen hat, sondern sich auch am "Heartbreak Hotel" zu versuchen hat. Es geht darum, was einen "Film Noir" ausmacht, auch, worin die Zukunft dieses Genres liegen mag. Politik, vor allem die amerikanische, spielt eine nicht unwichtige Rolle, und was das alles mit der Religion zu tun hat. Und das von Anfang der fünziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts bis heute. Nicht unerwähnt bleiben sollte: Melvilles Moby Dick, das Ringen, das Verstummen und das Wiederfinden des Sprechens, zwei Onkel norwegischer Abstammung, gesegnet mit leicht derben Humor, Personenschützer, die tatsächlich weinen können, und dürfen. Drehbücher für zwei Filme, die nie realisiert wurden, viel Gefühl, noch mehr Empathie. Es geht umˋs "Hände ringen" der Hauptfigur, die auch der Erzähler ist, Adam Brewster, kleinwüchsig wie sein literarischer Ahn "Owen Meany", allerdings kommen KEINE Bären im Roman vor... Alles klar? Alles wie immer? Nein, noch besser! Irving ist radikaler, witziger, melancholischer, wortmächtiger, ausufernder, mitreissender, Grenzen überschreitender, im besten Sinn, anarchischer und weiser denn je! Ein Buch, um darin zu versinken, gewaltig, Gänsehaut verursachend, ein Meisterwerk! Ebenfalls meisterlich: Die überragende Transkription inˋs Deutsche von Anna-Nina Kroll und Peter Torberg!
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"Wir können nur die sein, die wir nun mal sind, und tun, was wir nun mal tun....."

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1100 Seiten umfasst John Irvings neuer Roman, sein umfangreichstes Werk bis dato, dazu die größte Pause zwischen zwei Büchern (Sieben lange Jahre), die der fantastische Erzähler seiner Leserschaft "zugemutet" hat! Ob das Warten sich gelohnt hat? Definitiv ja! Und worum geht es? Tja, um das Leben, umˋs Ski fahren, um eine Familiengeschichte und eine Familie abseits aller gängigen Normen, und doch mittendrin. Um ein Hotel und die Geschichte seiner Gespenster, um einen Schauspieler, um einen Lehrer, um Schneeläufer und Schneeretterinnen, um Österreich ab und an, um eine Hochzeit, die mit einem Paukenschlag endet. Um einen Zither-Spieler, der auf eben jener Hochzeit die musikalische Untermalung des Festes anvertraut bekommt - und plötzlich nicht nur das Thema aus dem "Dritten Mann" zu spielen hat, sondern sich auch am "Heartbreak Hotel" zu versuchen hat. Es geht darum, was einen "Film Noir" ausmacht, auch, worin die Zukunft dieses Genres liegen mag. Politik, vor allem die amerikanische, spielt eine nicht unwichtige Rolle, und was das alles mit der Religion zu tun hat. Und das von Anfang der fünziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts bis heute. Nicht unerwähnt bleiben sollte: Melvilles Moby Dick, das Ringen, das Verstummen und das Wiederfinden des Sprechens, zwei Onkel norwegischer Abstammung, gesegnet mit leicht derben Humor, Personenschützer, die tatsächlich weinen können, und dürfen. Drehbücher für zwei Filme, die nie realisiert wurden, viel Gefühl, noch mehr Empathie. Es geht umˋs "Hände ringen" der Hauptfigur, die auch der Erzähler ist, Adam Brewster, kleinwüchsig wie sein literarischer Ahn "Owen Meany", allerdings kommen KEINE Bären im Roman vor... Alles klar? Alles wie immer? Nein, noch besser! Irving ist radikaler, witziger, melancholischer, wortmächtiger, ausufernder, mitreissender, Grenzen überschreitender, im besten Sinn, anarchischer und weiser denn je! Ein Buch, um darin zu versinken, gewaltig, Gänsehaut verursachend, ein Meisterwerk! Ebenfalls meisterlich: Die überragende Transkription inˋs Deutsche von Anna-Nina Kroll und Peter Torberg!

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Iris Lieten

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5/5

John Irving lesen ist wie einen alten Freund treffen

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

In seinen großartigen Romanen fühlt man sich sofort wohl. Die Protagonisten begleiten die LeserInnen unter Umständen ein Leben lang. So ging es mir mit vielen Büchern von Irving. Ebenso begeistert bin ich von seinem neuen Buch, trotz der vielen (ein Glück) Seiten, ist es eben wie ein Abend mit guten Freunden...es soll nie zu Ende gehen. Viel Spaß damit.
5/5

John Irving lesen ist wie einen alten Freund treffen

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

In seinen großartigen Romanen fühlt man sich sofort wohl. Die Protagonisten begleiten die LeserInnen unter Umständen ein Leben lang. So ging es mir mit vielen Büchern von Irving. Ebenso begeistert bin ich von seinem neuen Buch, trotz der vielen (ein Glück) Seiten, ist es eben wie ein Abend mit guten Freunden...es soll nie zu Ende gehen. Viel Spaß damit.

Iris Lieten
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