Sie waren Künstlerinnen, Herrscherinnen, Wissenschaftlerinnen – oder auch Piratinnen, Räuberinnen und Betrügerinnen. Die Weltgeschichte ist voll von außergewöhnlichen Frauen. Doch warum haben wir bisher so wenig von ihnen gehört?
Diese unterhaltsamen Kurzbiografien erzählen von 49 spannenden Frauen aus aller Welt, die Erstaunliches bewirkten und dabei die Regeln ihrer jeweiligen Zeit brachen:
Bà Triệu, die vietnamesische Widerstandskämpferin, die zur Verteidigung der Freiheit ein eigenes Heer anführte.
Soraya Tarzi, die erste Königin Afghanistans, welche die Modernisierung des Landes maßgeblich mit vorantrieb.
Edith Margaret Garrud, die britische Jiu-Jitsu-Lehrerin, die Suffragetten in Selbstverteidigung trainierte.
Maria Skobzowa, die russische Nonne, die sich im Zweiten Weltkrieg dem französischen Widerstand anschloss.
Wofür haben diese Frauen gelebt, wovon haben sie geträumt, wofür haben sie sich starkgemacht? Die preisgekrönte Journalistin Maria Pettersson erzählt vom Leben dieser starken Frauen.
Eine wunderbare Schmökerlektüre mit modernen Illustrationen: Für alle, die sich gerne von außergewöhnlichen Frauenbiografien inspirieren lassen.
Biographien wichtiger, kämpferischer Frauen - lesenswert
Renas Wortwelt am 21.04.2023
Bewertungsnummer: 1926563
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Als ich dieses Buch aussuchte, um es zu lesen, rechnete ich mit den allbekannten Frauenleben, die hier geschildert werden sollten. Doch tatsächlich stellt die finnische Autorin, eine preisgekrönte Journalistin, hier ganz viele mir bislang völlig unbekannte Frauen vor, aus allen Jahrhunderten, vielen verschiedenen Ländern und vor allem mit absolut unterschiedlichen Schicksalen.
Der Untertitel des Buchs sagt auch bereits viel darüber aus, nach welchen Kriterien die Verfasserinnen die Frauen auswählte, über die sie hier schreibt. Der Untertitel lautet: Außergewöhnliche Frauen, die Regeln brachen. Im Vorwort erläutert Maria Petterson auch, warum sie genau über diese Frauen berichten wollte: Weil es sich um Frauen handelt, die davon abgehalten wurden, ihre Begabung zu nutzen. Um Frauen, deren Geschichten niemals erzählt wurden, deren Erfolge Männern zugeschrieben wurden. Frauen, die für sich, für ihre Kinder, ihr Volk oder für andere Frauen gekämpft haben.
In sieben Rubriken teilt sie diese Frauen ein. Eine befasst sich mit Wissenschaftlerinnen und Gelehrten. Da finden wir die Geschichte von Lise Meitner neben der von Sabina Spielrein, einer russischen Psychoanalytikerin, die in ihrem Land große Karriere machte, dann aber erst von Stalin und dann von den Nazis verfolgt wurde.
Im Kapitel „Anführerinnen und Herrscherinnen“ begegnen wir unter anderem Dora Salter, der ersten Bürgermeisterin der Vereinigten Staaten, die diese Funktion einer Wette verdankte. Wir lernen die Schwestern Militza und Anastasia von Montenegro kennen, die großen Einfluss auf den russischen Zaren hatten.
Es gibt die Kapitel „Künstlerinnen und Athletinnen“, in welchem wir Nannerl Mozart begegnen, „Aktivistinnen und Dissidentinnen“, worin das Leben der Helen Keller beschrieben wird, die als Blinde und Taubstumme Schulen gründete und für Anerkennung kämpfte, oder das Schicksal von Edith Margret Garrud, der Jiu-Jitsu-Lehrerin der Suffragetten.
Schließlich erzählt uns die Autorin noch von „Ermittlerinnen und Kriminellen“, von „Soldatinnen und Spionnen“ sowie von „Abenteurerinnen und Entdeckerinnen. Dabei erfahren wir interessante Details über das Leben von Tomoe Gozen, einer Samurai-Kriegerin im 12. Jahrhundert, ebenso wie über die afrikanische Anführerin Seh-Dong-Hong-Beh.
Gerade diese Vielzahl, diese große Abwechslung in historischer wie biographischer Hinsicht macht dieses Buch spannend, hochinteressant und sehr informativ. Einziges Manko ist, dass die Biografien sehr komprimiert sind, eher nur ein Anreiz, mehr über die jeweilige Frau zu erfahren. Aber es zeigt wieder einmal, dass sich keine Frau hinter irgendeinem Mann verstecken muss.
Maria Petterson – Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen
aus dem Finnischen von Maximilian Murmann
mit Illustrationen von Ti Fong
Knaur, März 2023
Gebundene Ausgabe, 272 Seiten, 20,00 €
Ich liebe Bücher, in denen man zwischendurch immer mal ein paar Seiten lesen kann. Genau so ein Buch ist Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen. Es berichtet von 49 Frauen, die alle auf ihre Art besonders sind und großes geleistet haben. Es geht um Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Freiheitskämpferinnen und vieles mehr.
Viele dieser Frauen wurden lange ignoriert, einige stehen auch heute noch im Schatten der Männer, die sich an ihren Ideen bereichert haben. Ich denke hier zum Beispiel an Lise Meitner, die dem Chemiker Otto Hahn von ihrer Entdeckung (Kernspaltung) erzählte, woraufhin er im Jahr 1944 den Nobelpreis dafür bekam.
Andere Frauen stehen für große Meilensteine, wie Dora Salter, die durch einen schlechte Witz als Bürgermeisterkandidatin einer kleinen amerikanischen Stadt aufgestellt wurde und tatsächlich gewann. Damit war sie die erste Bürgermeisterin der USA!
Besonders fasziniert hat mich die Geschichte der Dolly Sisters, über die ich jetzt noch viel mehr erfahren möchte. Das Buch bietet natürlich nur kurze Einblicke und hat damit mein Interesse oft geweckt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie meine Wunschliste jetzt ausschaut..
Frauen, die füreinander einstehen, die für die Freiheit kämpfen und sich für Schwächere einsetzen. Ich hab absolut alles daran geliebt und hätte noch über so viele mehr lese können. Aber auch Frauen, die gelogen und betrogen haben, wie Sonja die Goldene Hand, bekommen Raum, ihnen gegenüber steht zum Beispiel Isabella Goodwin, die möglicherweise die erste Detektivin der Welt war.
Wir bewegen uns über alle Kontinente und durch verschiedene Epochen. Die Auswahl fand ich hier wirklich gelungen, die Länge der einzelnen Kurzportaits bietet einen guten Einblick und weckt das Bedürfnis, sich näher mit den Frauen zu beschäftigen.
Ich könnte euch jetzt noch so viel mehr erzählen, aber wenn ihr auch so gern von bewundernswerten Frauen lest, kann ich euch diesen kleinen Schatz nur empfehlen. Die deutsche Übersetzung stammt von Maximilian Murmann, das finnische Original soll noch etwas länger sein.
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