Käthe Kruse - Künstlerin, Liebende, Unternehmerin
1911: Käthe hat sich mit ihren handgefertigten Puppen einen Namen gemacht und lebt mit dem Bildhauer Max Kruse in Berlin. Um die zahlreichen Bestellungen bearbeiten zu können, gründet sie ihre eigene Manufaktur, und wenn es nach ihr ginge, könnten nun goldene Zeiten auf sie warten. Doch plötzlich gibt es auf dem Markt Nachahmungen ihrer Puppen, und alles, was Käthe sich mühsam aufgebaut hat, droht zu zerbrechen. Soll sie den Kampf aufnehmen, auch wenn er für eine Frau in einer Welt von Geschäftsmännern aussichtslos scheint?
Die fesselnde Geschichte einer Frau, die für ihre Selbstbestimmung kämpft und zur berühmtesten Puppenmacherin der Welt wurde
Vor etwa 3 Wochen habe ich den ersten Band von Julie Peters' Zweiteiler über Käthe Kruse gelesen, jetzt habe ich das Hörbuch zu Teil 2 gehört. Das Titelbild passt optisch zum Vorgänger und die Sprecherin Julia von Tettenborn hat eine angenehme Stimme, der man ohne Weiteres 10:16 Stunden zuhören kann. Man kann Band 2 auch lesen oder hören, wenn man Teil 1 nicht kennt, ich empfehle aber, beide Teile hintereinander zu genießen.
Inzwischen ist Käthes Familie um einige Kinder größer geworden, 7 leben bei ihr, sogar Max ist manchmal anwesend. Ich finde, er lässt seine Frau ziemlich hängen und geht nur dem nach, was ihm gefällt. Sogar im Ersten Weltkrieg ist Käthe mit ihrer Puppenmanufaktur und den Kindern ziemlich auf sich alleine gestellt. Zwar hat sie Unterstützung von Angestellten und Arbeitern, aber von ihrem Mann ist kaum etwas zu erwarten - das finde ich sehr schade. Er lässt es sich auf Käthes Kosten gutgehen und kaum hat sie sich ein kleines bisschem einem anderen Mann angenähert, fängt Max an zu meckern. Ich denke, die Beiden sind dann quitt.
Das Hörbuch des 2. Bandes geht bis weit in die 1920er Jahre, die Wirtschaft ändert sich, die Mode sowieso, aber Puppen werden immer noch von den Kindern geliebt und von den Eltern gekauft. Interessant fand ich, dass Käthe Kruse auch Schaufensterpuppen entworfen hat - ich kannte bisher "nur" die Babypuppen und Schnuffeltücher. Man erfährt in diesem Zweiteiler so viel über die Frau, die ihren Traum von den Puppen für die Kinder lebt und erfüllt, obwohl sich der Traum eines Miteinanders und Nähe zu ihrem Mann nicht so erfüllt, wie sie es damals gehofft hatte. Ob daran der Altersunterschied von 30 Jahren schuld ist oder einfach Max' Art? Er hat sicher seine guten Seiten, aber meist war er mir zu ruppig, zu fordernd, teilweise unsympathisch. Käthe dagegen ist eine starke Frau, hat sich selten unterkriegen lassen, ist sogar vor Gericht gezogen gegen ein Unternehmen, dass ihre Puppen kopiert und imitiert hat. Dazu in Vollzeit arbeiten, gefühlt nebenbei 7 Kinder bekommen und alles unter Kontrolle halten. Respekt! Für dieses tolle Hörbuch, das stellenweise zu ausführlich war, ist mir beim Buch auch aufgefallen, gibt es von mir eine Hörempfehlung mit 4,5 Sternen.
Tolle Fortsetzung!
Kieselelfe23 aus Hövelhof am 02.01.2023
Bewertet: Hörbuch-Download
Nachdem ich bereits den ersten Band der Saga rund um Käthe Kruse und die Puppen gelesen habe und ich dann gesehen habe, dass es auch einen zweiten Teil gibt, stand fest, dass mich auch dieses sehr interessieren würde.
Diesmal habe ich mich allerdings für das Hörbuch entschieden, denn ich hatte mein letztes Hörbuch gerade fertig und war auf der Suche nach was Neuem. Ich höre nämlich gerne Hörbücher während der Hausarbeit.
Dieser Teil schließt zeitlich direkt an den ersten an. Nachdem sich der erste Erfolg der Puppen eingestellt hat und die Zusammenarbeit mit Kämmer & Reinhardt nicht so lief wie von Käthe gewünscht, stellte sie die Puppen weiterhin selber her.
Ein Großauftrag aus Amerika brachte die Fertigung in der Heimischen Wohnung allerdings an den Rand des Machbarkeit.
Eine Lösung musste her und die fand sich in Bad Kösen, wo Käthe eine richtige Manufaktur aufzog.
War das eine Problem gelöst, kam das nächste. Der Krieg.
Interessant war wie Käthe es auch in dieser schweren Zeit geschafft hat, die Manufaktur am Leben zu halten.
Und dann später der Rechtsstreit mit dem Bing-Konzern, der einfach die Puppen von Käthe Kruse kopiert hat. Heute mag ein Urheber-Rechtsstreit ja nichts ungewöhnliches mehr sein, aber zu der Zeit war es der erste dieser Art, bei dem einem Spielzeug ein künstlerischer Urheberschutz zugesprochen wurde.
Die Liebe zwischen Max Kruse und Käthe ist auch immer wieder ein Thema. Sie muss ihn schon sehr geliebt haben, denn was er sich so alles erlaubt hat, war unmöglich. Ich an ihrer Stelle hätte ihm wohl schon lange „Auf Widersehen“ gesagt. Aber es waren damals auch noch andere Zeiten.
Julia von Thettenborn als Leserin hat mir auch sehr gut gefallen.
Von meiner Seite also auch für den zweiten Teil eine klare Lese bzw. Hörempfehlung.
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