England, 1903: In einem beschaulichen Örtchen im Norden des Landes arbeitet Margaret Lounsbury im Hutgeschäft ihrer Großmutter, während sie sich gleichzeitig liebevoll um ihre jüngere Schwester Violet kümmert. Doch der Verlust ihrer Eltern lastet schwer auf ihrem Herzen und gleichzeitig fragt sich Maggie, ob das Unglück, bei dem ihre Eltern ums Leben kamen, tatsächlich ein Unfall war ...
Als der reiche Großindustrielle William Harcourt stirbt, kehrt dessen Sohn Nathaniel, Maggies Freund aus Kindheitstagen, zurück, um das Erbe anzutreten. Doch das Verhältnis zwischen den beiden ist belastet. Kann Maggie ihm vergeben und dadurch auch ihre Beziehung zu Gott wiederherstellen?
Ein historischer Roman voller Spannung, Gefühl und Romantik.
Ein sanfter und tiefgründiger Roman, welcher ungemein stark die Botschaft von Vergebung, der Notwendigkeit von menschlichem Zusammenhalt sowie Gottes führender Hand im irdischen Leben vor Augen führt.
Inhalt:
Nordengland im Jahre 1903:
Die junge Maggie Lounsbury hat vor wenigen Jahre ihre Eltern sowie ihre ältere Schwester bei einem tragischen Bootsunfall verloren. Mittlerweile lebt sie bei ihrer im Ort einen kleinen Hutladen betreibenden Großmutter. Gleichsam engagiert unterstützt Maggie diese bei den Geschäften wie sie sich liebevoll um ihre kleine Schwester Violet kümmert.
Doch in ihrem Inneren sins immer noch die Trauer um die Eltern wie auch der Schmerz über das Verhalten ihres Jugendfreundes Nate Harcourt, Sohn des vermögenden Industriellen nach dem Unglück bestimmend. Als Mr. Harcourt im Sterben liegt und Nate in den Ort seiner Kindheit zurückkehrt, reißen bei Maggie wieder die alten Wunden neu auf. Kann sie die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen und stattdessen ihr Herz für Vergebung und neues Vertrauen öffnen?
Meinung:
Die Geschichte, die dieser Roman erzählt, erinnert auf den ersten Blick ein wenig an Elizabeth Gaskells "Norden und Süden" (engl. North & South), nicht nur wegen der Namensgleichheit der Protagonistinnen oder dem Faktum, dass Nate ebenfalls einem großem Industrieunternehmen vorsteht, sondern darüber zeigen sich in einigen Szenen Anleihen an den Klassiker.
Fortsetzung Rezi Insta als Kommentar
Doch ist es weniger eine Kopie, sondern eher eine Hommage, denn Maggie zeigt zwar Ähnlichkeiten zum Stolz einer Margaret Hale, jedoch ist Nate Harcourt in seinem tief wurzelnden Gottvertrauen eine gänzlich individuell gezeichnete Person. Insgesamt entfaltet sich um diese primären Analogien aus dem Klassiker eine unikate ruhige, doch auch mit spannenden Szenen durchsetzte, empathische und romantische Geschichte.
Dabei muss jedoch anmerkend gesagt werden, dass zwar die Liebesgeschichte einen größeren und auch wichtigen Teil des Buches ausmacht, jedoch gleichsam der Figurentwicklung genauso Raum lässt wie den Nebenhandlungen.
Besonders beeindruckt hat mich die feine Figurenzeichnung, da die Autorin es nicht nur geschafft hat, Personen aus Fleisch und Blut zu schaffen, die eben entsprechend ihrer menschlichen Natur Fehler begehen, zu schnell urteilen sowie verurteilen, um ihrem Schmerz ein Ventil zu geben, Stolz über Gefühl siegen lassen etc., welche zudem aber auch überraschen. Der Leser bekommt somit durch die geschickte Erzählstruktur manchmal selbst den Spiegel vorgehalten, wenn er sich ein scheinbar unverrückbares Bild fußend auf dem ersten Eindruck einer Figur gemacht hat.
Um Maggie, welche in dem Roman eine enorme Entwicklung durchläuft und Nate, der von Beginn an mit seinen feinfühligen und auf das Wohl der Menschen bedachten Art ein absoluter Sympathieträger ist, gruppiert sich ein Reigen von wunderbar charakterisierten, keinesfalls zweidimensional verbleibenden, teilweise mit eigenem kleineren Erzählstrang ausgestattetet Nebenfiguren.
Neben Maggies kleiner Schwester Violet, dem Sonnenschein der Geschichte, sei auch auf die Großmama verwiesen werden, deren tiefer Glaube niemals aufgesetzt wirkt und ein Vorbild für die alltägliche Glaubensausübung darbietet. Gesamtheitlich versteht es Carrie Turansky die dem Roman zugrunde gelegten christlichen Themen auf eine natürliche, ungekünstelte und mittels Bildern und Metaphern überaus verständliche Art zu vermitteln.
Dies geschieht m.M.n. auch sehr schön darin, dass Maggie eben nicht nach kurzer Zeit zur perfekten Protagonistin avanciert, sondern es Rückschläge gibt, ist es doch das komplexe Thema der Vergebung, das sie meistern möchte.
Neben den spannenden, fast ein wenig kriminalistisch anmutenden Elementen der Geschichte, kann der Leser an Seite von Maggie und Nate eine authentische, zart und häufig um Stillen keimende Liebe miterleben.
Gleichsam authentisch gestaltet sich der gesamte Rahmen des Romans, seien es hier die Beschreibungen von Mode und Hüten sowie der technische Fortschritt als auch Einblicke in den Beruf eines Dienstmädchens auf einem herrschaftlichen Anwesen oder auch die strikten Konventionen der englischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Fazit:
Alles in allem ein überaus gelungener Roman, der perfekt das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und den behandelten Themen hält, die sich darüber hinaus in ihrer naturalistischen und vollkommend überzeugenden Präsentation überzeugen, wodurch der Roman letztlich auch zum Vorbild für den eigenen Glauben und das Miteinander werden kann.
Ein sehr guter christlicher Roman
Bewertung aus Brienz BE am 17.02.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
„Kein Mensch bleibt vor Anfechtungen und Leiden verschont, Liebes. Lass nicht zu, dass der Schmerz der Vergangenheit deinen Blick auf die Zukunft trübt. Sei darauf bedacht, dass dein Herz offen ist für das, was Gott tun will.“ Buchauszug S. 117
Inhalt:
Zusammen mit ihrer betagten Grossmutter führt Margareth Lounsbury einen Hutladen. Seit einem tragischen Bootsunfall vor vier Jahren, kümmert sie sich liebevoll um ihre jüngere Schwester Violet. Der Verlust ihrer Eltern und der älteren Schwester lasten immer noch schwer auf Maggies Herzen. Durch die Rückkehr ihres Jugendfreundes, der unmittelbar nach dem Unfall in den Krieg zog, werden ihre Wunden erneut aufgerissen. Außerdem fragt sich Maggie immer mehr, ob dieser Unfall wirklich ein Unfall war.
Meine Eindrücke:
Carrie Turansky hat einen ganz wunderbaren, leicht verständlichen Schreibstil, der eine angenehme Wärme ausstrahlt. Dies ist nun schon mein drittes Buch der Autorin und ich möchte behaupten, ihre besondere Gabe ist es äußerst liebenswürdige, fehlbare Charaktere zu erschaffen, die in ihrem Glauben wachsen dürfen. Sie lässt Raum für Fehler, Einsicht und Reue. Figuren die sich im Laufe der Handlung weiter entwickeln können. Das ist sehr bereichernd. Gerade Maggie ist zu Beginn aufgrund ihres schweren Verlustes voller Schmerz. Anstatt ihr Herz vor Gott auszuschütten und bei ihm Trost zu suchen, schließt sie ihn aus ihrem Leben aus. So können Bitterkeit und falscher Stolz immer mehr Fuß fassen. Im krassen Gegensatz dazu steht Maggies Großmutter. Obwohl auch sie unter dem Verlust leidet, geht sie ganz anderes mit ihren Gefühlen um. Sie bittet Gott darum ihren Glauben zu stärken und lässt ihre Last von ihm Tragen. Diese tiefgläubige und praktisch denkende Frau ist nicht nur ein großer Segen für Maggie, sondern auch mir ein wahrhaftes Vorbild. Maggies kleine Schwester Violet ist einfach ein Zuckerl, das man lieb haben muss. Mit ihrer fröhlichen, kindlichen Art hat sie bald auch Nates Herz im Sturm erobert. Nate ist ein Freund wie er im Buche steht, fürsorglich und verlässlich. Ein Mann der zu seinem Wort steht, auch wenn es ihn etwas kostet. Auch die verschiedenen Nebencharaktere wurden wunderbar und vielseitig ausgearbeitet. Für das Romantikerherz gab es sogar mehr als eine zarte Liebesgeschichte. Der Spannungsbogen wurde insbesondere durch Maggies Nachforschungen bzgl. des Unfalls durchgehend bei behalten. Auch die geschichtlichen Aspekte, wie das Aufkommen der Automobile oder die ersten Streiks der Industriealisierung wurden interessant eingebracht. „Wenn ein neuer Tag anbricht“ ist ein Buch, dass ich sehr gerne gelesen habe, mir aber vielleicht tatsächlich die etwas zu perfekte Mischung hatte und darum ein wenig ohne Ecken und Kanten blieb. Dafür hat mir die persönliche Glaubensbeziehung der Protagonisten ganz besonders zugesagt. Der christliche Glaube wurde gelebt und wirkte nicht aufgesetzt oder zu sehr gewollt.
Ein wundervolles Buch über Neuanfang, falscher Stolz, Ehrlichkeit und den Glauben. Für das tolle Gesamtpacket und die genussvollen Lesestunden, gibt es von mir sehr gute 4 Sterne.
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