Raúl Krauthausen ist der bekannteste Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit - und die lauteste Stimme in Deutschland, wenn es um die Durchsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderung geht. "Betrachten Sie Behinderung einfach als eine Eigenschaft wie die Haarfarbe" ist eine seiner zentralen Botschaften, und er kämpft auf allen Plattformen - analog und digital - für Sichtbarkeit und gegen Diskriminierung. In seinem neuen Hörbuch wirft er grundlegende und oft unangenehme Fragen zur Inklusion in Deutschland auf, bringt seine Hörer:innen dazu, sich mit ihrem eigenen Ableismus auseinanderzusetzen, und entwickelt eine Idee davon, wie Inklusion auf allen Ebenen wirklich zu leben ist.
Raul Krauthausen bezeichnet sich selbst als Inklusionsaktivist und genau darum geht es auch in seinem neuen Hörbuch. In Wer Inklusion will, findet einen Weg Wer sie nicht will, findet Ausreden arbeitet er heraus, wie es mit der Inklusion in den verschiedenen Lebensbereichen steht, wie beispielsweise der Schule, der Arbeitswelt, oder der Gesellschaft im Allgemeinen. Krauthausen beschreibt nicht nur, was er selbst als Aktivist wahrnimmt, sondern spricht auch mit Expert*innen, die in den jeweiligen Lebensbereichen aktiv sind.
Er arbeitet heraus, wo und in welchen Bereichen es noch hakt und stellt auch Thesen auf woran das liegt und wie man die Probleme lösen könnte. Was mir sehr gut gefallen hat, war sein lösungsorientierter Ansatz und seine Einladung, über den eigenen Tellerrand hinaus zu denken und sich für andere Möglichkeiten zu öffnen. Etwas, das in der Theorie einfach klingt, aber in der Praxis gar nicht mal so einfach ist.
In den Medien habe ich immer wieder den Eindruck, dass vor allem radikale Forderungen von Raul Krauthausen zitiert werden. Was mir an dem Hörbuch deswegen sehr gut gefallen hat war, dass er seine Gedanken präzise ausführt. So ist er beispielsweise nicht für die sofortige Schließung der Werkstätten für behinderte Menschen. Er ist vielmehr dafür, dass man das Modell Behindertenwerkstatt neu denkt und den Menschen eine Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gibt, die sich nicht in einer Werkstatt für behinderte Menschen sehen.
Was Raul Krauthausen ebenfalls hervorhebt ist, dass es im Hörbuch um seine Ansichten und Gedanken geht. Er will nicht für eine Gruppe sprechen, sondern lediglich die Erfahrungen schildern, die er seit Jahrzehnten macht.
Das Hörbuch ist ungekürzt aber ausschließlich als Download im Argon Verlag erschienen. Das Vorwort liest Raul Krauthausen selbst. Inhaltlich hat das für mich sehr gut gepasst, weil es im Vorwort persönlich wird. Er verrät uns, wie es zu dem Hörbuch kam und welches Ziel er mit dem Hörbuch verfolgt. Damit bekommt es für mich eine persönliche Note.
Danach übernimmt Julian Mehne. Er hat eine angenehme, helle Stimmfarbe und überzeugt mich mit einer guten Lesegeschwindigkeit. Wenn Inhalte erklärt wurden, liest er langsamer, sodass genug Zeit bleibt, die Inhalte zu erfassen. Wenn es hingegen um die Interviews geht, hat er eine normale Lesegeschwindigkeit, so als würden sich wirklich zwei Personen miteinander unterhalten.
Den Schreibstil finde ich für ein Sachhörbuch recht komplex. Was sehr gut gelingt ist die Einführung in die Fachsprache der Behindertenhilfe. Raul Krauthausen erklärt Fachbegriffe anhand guter und praxisnaher Beispiele. Bei den Interviews hatte ich manchmal den Eindruck, dass mir bestimmte Fachbegriffe fehlten. Das hat aber nicht dafür gesorgt, dass ich inhaltlich bei den Gesprächen nicht mehr mitgekommen bin.
Was im Hörbuch durchkommt ist wie sich Raul Krauthausen mit der gängigen Fachsprache befasst, Begriffe unter die Lupe nimmt und sich mit den Begriffen auseinandersetzt.
Raul Krauthausen beschreibt Situationen aus seinen Leben, und wie Menschen mit Behinderungen in vielen Situationen riesen grosse Steine in den Weg gelegt werden. Ein selbstbestimmtes Leben ist für viele Menschen einfach undenkbar. Sie werden an den Rand der Gesellschaft gedrückt,und es ändert sich nur sehr wenig.
Mensch, da muss sich was ändern! Packt alle mit an!
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