Sieben einsame Teenager, die nicht mehr zur Schule gehen wollen, gelangen über ihre Spiegel in ein mysteriöses Schloss. Dort müssen sie den Schlüssel zu einem versteckten Raum finden, in dem allerdings nur einem von ihnen ein Wunsch erfüllt werden kann …
Eine bewegende Geschichte über Einsamkeit, Mobbing und psychische Gesundheit – und wie man gemeinsam Ängste überwindet.
„Lonely Castle in the Mirror“ ist ein Roman, der sich anfühlt wie ein seltsames, schimmerndes Märchen, das einem immer wieder entgleitet, kaum dass man es zu fassen versucht. Schon beim Einstieg merkt man, dass man es hier mit einem Werk zu tun hat, das sich nur schwer in westliche Erzählmuster pressen lässt – nicht zuletzt, weil es nicht aus dem Japanischen direkt ins Deutsche übersetzt wurde, sondern über den Umweg einer englischen Übersetzung. Und das merkt man dem Text leider an.
Die Handlung dreht sich um sieben Jugendliche, die jeweils aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr zur Schule gehen. Sie entdecken ein magisches Schloss, das sich in ihren Spiegeln öffnet – ein Rückzugsort, aber auch ein Rätsel: Wer das Geheimnis des Schlosses lüftet, bekommt einen Wunsch erfüllt. Im Zentrum steht die Protagonistin Kokoro, die anfangs stark isoliert wirkt und durch das Schloss allmählich mit anderen in Kontakt kommt. Während das Setting auf den ersten Blick märchenhaft erscheint, ist die Geschichte eigentlich tief in realen emotionalen und psychologischen Konflikten verwurzelt. Es geht um Schulangst, Ausgrenzung, familiäre Konflikte und die Schwierigkeit, seinen Platz in der Welt zu finden.
Ein zentrales Problem des Buches liegt in der sprachlichen Vermittlung: Die Tatsache, dass es sich bei der gelesenen Ausgabe um eine Übersetzung aus dem Englischen handelt (die ihrerseits aus dem Japanischen stammt), führt zu merklichen Brüchen. Der Text wirkt an einigen Stellen ungeschliffen, nicht nur stilistisch, sondern auch im Ausdruck. Es fehlt ihm manchmal an Klarheit, an emotionaler Tiefe, die man sich bei einem solchen Thema wünschen würde. Wie durch einen Spiegel betrachtet, scheint alles leicht verzerrt – passend zum Titel, aber für die Lektüre nicht immer angenehm. Immer wieder fragt man sich: Wie würde sich dieser Text wohl im Original lesen? Wie viele Zwischentöne sind auf dem Weg verloren gegangen?
Inhaltlich ist „Lonely Castle in the Mirror“ durchaus spannend. Der Aufbau erinnert an klassische Coming-of-Age-Geschichten mit einer Prise magischem Realismus. Die Fantasy-Elemente – das Schloss, die geheimnisvolle Wölfin, die rätselhaften Regeln – sind weniger als fantastische Eskapaden zu verstehen, sondern als symbolische Werkzeuge. Die Magie dient vor allem dazu, die inneren Prozesse der Charaktere sichtbar zu machen. Das ist reizvoll, bleibt jedoch oft angedeutet, ohne ganz durchzudringen. Gerade in den ersten zwei Dritteln des Romans geschieht relativ wenig – es geht eher um Stimmungen, kleine Veränderungen, langsames Annähern. Das kann man als poetisch empfinden, aber ebenso als langatmig.
Erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte Fahrt auf. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, es kommen Wendungen, Enthüllungen, eine neue Dynamik – fast zu spät. Vieles wird im Eiltempo nachgeholt, was man zuvor lange vermisst hat: emotionale Tiefe, Spannung, ein klarer Konflikt. Dabei offenbart sich auch die eigentliche Stärke des Romans – der Blick auf das Innenleben von Jugendlichen, die mit ihren Ängsten und Verletzungen kämpfen. Es ist berührend zu sehen, wie sich am Ende alles zusammenfügt, auch wenn man sich wünscht, der Weg dahin wäre etwas straffer und einfühlsamer erzählt worden.
Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Fokussierung auf die Hauptfigur Kokoro. Sie ist zwar nachvollziehbar gezeichnet, doch ihre Perspektive bleibt oft distanziert, ihre Gedankenwelt verschlossen. Erst gegen Ende erlaubt der Roman auch Einblicke in die Leben der anderen sechs Figuren, was ihn deutlich bereichert. Diese Öffnung kommt jedoch recht spät und lässt einen mit dem Gefühl zurück, dass hier viel erzählerisches Potenzial verschenkt wurde.
Trotz aller Kritik ist „Lonely Castle in the Mirror“ kein schlechtes Buch. Es behandelt schwierige Themen wie Schulphobie, Einsamkeit, soziale Isolation und den Wunsch nach Zugehörigkeit mit großer Sensibilität. Die Idee des magischen Schlosses als Rückzugsort und Prüfstein ist originell und poetisch. Die Atmosphäre ist zart, melancholisch und stellenweise sehr eindrucksvoll. Vor allem Leserinnen und Leser, die sich für introspektive Geschichten interessieren, könnten hier etwas finden, das im Kopf bleibt.
Fazit:
„Lonely Castle in the Mirror“ ist ein ruhiger, empfindsamer Jugendroman mit einem originellen fantastischen Rahmen. Die Geschichte entwickelt sich langsam, teilweise zu langsam, und leidet unter der indirekten Übersetzung. Besonders das letzte Drittel überzeugt mit emotionaler Tiefe und starken Wendungen, doch es braucht Geduld, bis man dorthin gelangt. Ein lesenswertes Buch mit einem besonderen Ton, aber kein Meisterwerk. Wer Geduld mitbringt und sich auf die leisen Töne einlassen kann, wird belohnt – aber ein direkter Zugang zum Originaltext hätte dem Werk vermutlich besser gestanden.
3 von 5 Sternen!
Ich hab wirklich keine Worte für dieses Buch. Es hat mir so gut gefallen als ich es zum ersten Mal gelesen habe und ich habs genau so viel geliebt, wenn nicht mehr, als ich es zum zweiten Mal tat. Die Autorin hat so eine schöne Geschichte schreiben können mit Charakteren die einem richtig leicht ans Herzen schließen kann. Ich fand auch die Atmosphäre richtig toll und wie Mobbing im Buch umgegangen worden ist. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!!
Das Buch hat mich von Anfang an verzaubert.☺️ Kokoro und auch die anderen Charaktere möchten nur aus ihrem Alltag flüchten. Da kommt doch dieses Schloss ganz gelegen. Wer von uns hat sich auch nicht mal gewünscht in eine Buchwelt eintauchen zu können?☺️ Ich finde das Setting erinnert an Alice in Wunderland gepaart mit Schneewittchen. Die Charaktere nutzen das Schloss auch lieber um Freundschaften zu schließen als ihren wahren Wunsch erfüllen zu lassen. Und genau dies finde ich so rührend. Die Dialoge sind sehr ernst und auch emotional. Dennoch fragt man sich, was das eigentliche Ziel der Wolfskönigin und was das Schloss noch so alles verbirgt. Zu der Romanvorlage existiert auch eine Mangareihe und eine Filmadaption. Sehr zu empfehlen.
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Ich glaube, mich hat noch n ie eine Geschichte so berührt wie diese! Das Buch greift wichtige Themen wie Mobbing in der Schule, Einsamkeit, sozialen Druck bis hin zur häuslichen Gewalt auf und zeigt damit zum Einen auf, wie viele Kinder Tag für Tag davon betroffen sind und zum Anderen wie man zusammen für sich einstehen kann!
Wahnsinnig spannend, fantastisch und emotional verpackt nimmt es einen an die Hand und lässt nicht mehr los.
Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen, der vielleicht selbst mit sowas zu kämpfen hat(te) - oder eben auch nicht, um auf die Warnhinweise aufmerksam gemacht zu werden.
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.