Warm, witzig, wunderbar, weise und waldig - einfach WooW
In einer großen, alten Eiche, mitten im Dorfwald von Schönrinde, führt Archibald Fuchs seine eigene Buchhandlung. Er liebt sein ruhiges Leben, die geordneten Regale und die unterhaltsamen Gespräche mit seinen Kunden. Eines Tages jedoch bringt sein Freund und Stammkunde Ferdinand Maulwurf die Ordnung völlig durcheinander. Ferdinand wird zunehmend zerstreuter und vergesslicher und kann seine Frau nicht mehr finden. Nun hofft er in seiner Autobiografie Antworten zu finden. Diese hat Archibald jedoch vor einigen Tagen verkauft. Kurzerhand erklärt sich der Fuchs bereit, seinem Freund zu helfen. Die beiden machen sich auf den Weg quer durch den Wald, und ein großes Abenteuer beginnt - werden die beiden Ferdinands Frau finden?
„Mitten im Dorfwald von Schönrinde und auf den Hügeln drum herum leben Tiere, die Verstand, Sprache und Humor besitzen, von eigener Pfote genähte Kleidung tragen und süßes Gebäck zaubern, dass euch davon das Wasser im Mund zusammenläuft.“
Welch hübscher Einstieg in die Geschichte, die durchgängig warmherzig und überaus sympathisch erzählt wird.
Inmitten dieser Idylle ist die Buchhandlung von Archibald Fuchs ein zentraler Handlungsort. Der Fuchs, der in diesem Buch Klischees aufbricht und Rollenbilder aufweicht, liebt sein Geschäft und die Nähe zu seinen Kunden.
Allen voran Ferdinand Maulwurf, der eines Tages ratlos und gedankenverloren nach seiner Biografie verlangt, die als Buch zum Nachlesen in der Handlung vorhanden sein sollte. Da er seit einiger Zeit unter der „Alles-Vergessen-Krankheit“ leidet, benötigt er die Zeilen dringend, um sein vergangenes Leben und die Zeit mit seiner kürzlich verschollenen Frau wieder abrufen zu können.
Dumm nur, dass Archibald das Buch erst kürzlich verkauft hat.
Der empathische Fuchs bietet Ferdinand an, sich gemeinsam auf die Spuren seines Lebens zu begeben. Der Versuch, Erinnerungen einzufangen und zu konservieren.
Dass der Maulwurf an Demenz erkrankt ist, wird schnell deutlich, und die Reise wird zu einem besonderen Ereignis.
Die allesamt tierischen Protagonisten sorgen bei den Leserinnen und Lesern für lustige, traurige und vor allem zahlreiche berührende Momente. Details zu Symptomen dieser Krankheit sowie zum Umgang mit Betroffenen werden nicht ausgespart.
Ein ruhiges, wichtiges, unglaublich gelungenes Buch, das über sich über Umwege dieses Themas annimmt. An der Seite stimmungsvoller und unglaublich hübscher Illustrationen, die im Buch zu finden sind. Lesestoff fürs Herz!
Die 'Alles-Vergessen-Krankheit' und eine tiefe Freundschaft, die sie begleitet
Bewertung am 29.12.2023
Bewertungsnummer: 2097140
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Ruhig gelegen im Wald von Schönrinde betreibt Archibald Fuchs seine eigene Buchhandlung. Und er liebt sein kleines Bücherreich und die netten Kunden, mit denen er tagtäglich zu tun hat. Eines Tages kommt Ferdinand Maulwurf, ein alter Stammkunde, in den Laden. Völlig aufgelöst erbittet er seine Biographie, die er vor Jahren geschrieben hat, um so vielleicht seine Erinnerungen wieder zurückzubekommen. Denn der alte Maulwurf hat die 'Alles-Vergessen-Krankheit' und jetzt findet er nicht mal mehr seine geliebte Frau. Archibald ist untröstlich, denn er hat das Buch vor einigen Tagen verkauft. Aber er beschließt, seinem Freund auf jeden Fall irgendwie zu helfen. Und so machen sich die beiden zusammen auf den Weg, nach Erinnerungen zu suchen und damit auch nach der verlorengegangenen Frau des armen Maulwurfs. Es wird eine Reise, so illuster, prall gefüllt mit Dingen, die tief berühren, die das Leben von Maulwurf und Fuchs, trotz des sich immer weiter verschlechternden Zustands des Freundes, bereichern, die traurig machen und einen zum Lächeln bringen und die getragen wir von dieser wunderbaren zutiefst menschlichen tierischen Freundschaft zweier Lebewesen. Für den Gesunden ist es nicht leicht, das alles auszuhalten, zumal durchaus die typischen Symptome dieser schlimmen Krankheit, wie z.B. Aggression, nicht ausgegrenzt werden und hier zeitweise zum Tragen kommen. Aber es gibt genug gemeinsames Erleben, das positive starke Gefühle schafft und dann ist da ja auch noch der Humor, den sich diese Geschichte bewahren kann.
Dieses Buch hat etwas Besonderes geschaffen, hat dieses so schwere und in unserem Leben zunehmend präsenter werdende Thema in eine Geschichte verpackt, die die Dinge einerseits etwas puffert, andererseits das Geschehen sehr nahe an uns heranträgt. Aber wir halten es aus, nehmen Anteil und manchmal vergisst man vor lauter herrlicher Natur und all den Tieren, die ihr Herz für dieses herzige Duo öffnen, wie schwer die Grundthematik wiegt. Und die Illustrationen, ein bisschen wie aus Kinderbüchern früherer Zeiten, sie geben dieser märchenhaft angehauchten Fabel eine zusätzliche Stärke anheim, hin zu einer Geschichte, die man nicht so schnell vergisst.
Und dann noch ein kleines Aber. Für mich ist dieses Buch ein Erwachsenenbuch. So habe ich es gelesen und so fühle ich es auch. Es kann Kindern nicht schaden, so ist es ja auch gedacht und die Sanftheit, mit der es geschrieben ist, ist auch darauf ausgerichtet. Aber dies alles wirklich einzuordnen und es richtig zu verstehen, dafür sind ein paar Jahre mehr Lebenszeit gut geeignet.
Eine super schöne und ganz besondere Geschichte, die sich dem schweren Thema Demenz annimmt und es kindgerecht aufarbeitet. Eingerahmt von wunderschönen Illustrationen. Hier geht einem wirklich das Herz auf. Ein super schönes Buch nicht nur für kleine Leser!
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Schwere und sehr emotionale Themen (Verlust, Demenz) kindgerecht verpackt und wunderschön illustriert!
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