Ich weiß, dass ich hier drin sterben werde.
Aber nach all den Dingen, die meine Besitzer von mir verlangen, wirkt der Tod inzwischen wie eine Erlösung.
Bis er auftaucht.
Milan ist kein Prinz in schimmernder Rüstung, doch er macht mir ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann.
Mein Name ist Sam.
Ich habe keine Familie. Es gibt niemanden, der mich vermissen könnte.
Und ich gehöre ihm.
Warnhinweisversuch Nr. 352:
Der Testleser sagt: »Oh, die Ihr zartbesaitet und durchgegendert seid, weichet von dannen und lasset die Finger von diesem Werk, denn es wird Euch großen Kummer bereiten und Wehklagen wird erschallen aus Euren offenstehenden Mündern!«
Die Autorin sagt: »Das war jetzt aber wirklich ein bisschen dramatisch, meinst du nicht? Das hatte nur eine einfache Warnung sein sollen! Außerdem hast du den Teil mit dem Konsens vergessen! Dabei war der dir doch soooo wichtig!«
Testleser: »War er das?«
Autorin: »War er nicht? Also mir schon!«
Zwischen Schmerz und Sicherheit – Wenn der Fels in der Brandung aus Dunkelheit besteht
Sternenruferin am 04.06.2025
Bewertungsnummer: 2507596
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Den Warnhinweis im Klappentext habe ich eben erst gelesen – und ich gebe dem Testleser recht: Wer glaubt, Feminismus bedeute zwangsläufig Karriere, Gleichstellung auf jedem Papier und Selbstverwirklichung nach Lehrbuch, sollte von diesem Buch lieber die Finger lassen.
Für mich bedeutet Feminismus: eine Wahl zu haben. Meine Oma hatte diese Wahl nicht – ich habe sie. Und ich darf entscheiden, was ich mit meinem Leben und mit meinem Körper tue. Genau darum geht es hier auch.
Sam ist nicht “da drin” gestorben, sonst würde es das Buch ja nicht geben. “Da drin” ist ein Bordell, in dem sie gezwungen wird, sich zu prostituieren. Ziemlich schnell wird deutlich wieso: Ihr Ex hat sie gegen seine Schulden eingetauscht. Und ohne zu spoilern kann ich hier verraten, dass Milan sie dort rausgeholt hat.
Und nein, Milan ist wirklich kein Prinz. Er ist ein Mann aus der Dunkelheit, mit all ihren Facetten. Sadist. Killer. Krimineller. Und besessen von Sam.
In ihrer Beziehung lebt eine Dynamik, die im BDSM-Bereich fest verwurzelt ist: absolute Kontrolle auf einer Seite – in diesem Fall bei Milan. Und Milan weiß, was das bedeutet. Denn Kontrolle heißt nicht Machtmissbrauch. Milan kennt seine Verantwortung. Und er weiß, dass diese Konstellation nur funktioniert, wenn Sam Grenzen zieht und führt.
Wer jetzt glaubt, dass Sam nichts zu sagen hat, irrt gewaltig. Denn immer noch ist es ihre Aufgabe, Milan beizubringen, wo die Grenzen liegen. Milan sagt es in dem Buch selbst: Wenn sie Milan nicht leitet, dann kann es nicht funktionieren.
Und ähnlich ist es mit dem BDSM in dem Buch: Es wirkt, als würde Milan zu weit gehen – doch das tut er nicht. Immer wieder wird deutlich, wie zufrieden Sam ist, wie sehr sie es braucht, was er mit ihr tut. Auch die Zärtlichkeiten, für viele noch schwerer mit BDSM in Einklang zu bringen, gehören für beide Seiten dazu.
Genug meines philosophischen Geschwafels.
Wieder einmal schafft Sarah diese wunderbare Gratwanderung zwischen Consent und der dunklen Seite. Keinen Moment in dem Buch hat man das Gefühl, dass einer der Beteiligten nicht will was passiert – nun gut, bis auf die Anfangsszenen im Bordell, aber da geht es auch um Vergewaltigung, das soll deutlich werden.
Die Spice-Szenen sind heftig, ehrlich und zugleich stimmig. Keine kitschigen Worthülsen, kein weichgespülter Dirty Talk – hier wird gevögelt. Und es passt.
Sam, die zerbrechliche junge Frau, die die Hölle gesehen hat.
Milan, der Berg von einem Mann, dessen Hände zum einen zärtlich sind, aber auch Menschen töten können.
Beide Charaktere sind bis in die Tiefe ausgearbeitet, man spürt die Zerrissenheit zwischen den Zeilen, liest die Sehnsucht Milans nach der Frau auf den Seiten und lernt mit Sam gemeinsam die Abgründe kennen, die in Milans Seele lauern.
Milan hat seinen eigenen Ehrenkodex und der interessanteste Satz diesbezüglich war, er würde keine Frauen schlagen. Tut er auch nicht. Zumindest nicht abseits der sexuell aufgeladenen BDSM Momenten.
Milan ist kein Kerl zum Verlieben, und dennoch, gemeinsam mit der Protagonisten verliebt man sich in ihn, verfällt ihm Stück für Stück, weil er Sicherheit bietet. Und Heilung.
Schmerz und Sehnsucht, Schläge und Zärtlichkeiten – nah beieinander, sich ergänzend und einlullend.
Sarah schafft es erneut, die Grenzen zwischen Konsens, Abgrund, Lust und Schmerz verschwimmen zu lassen. Die Balance aus Erotik, Tiefe und dunkler Faszination ist atemberaubend.
Dieses Buch hat etwas in mir berührt – vielleicht sogar geheilt. Es war wie ein sicherer Hafen, in dem ich liegen und entspannen konnte. Milan hat mich aufgefangen.
Wenn du BDSM und Dark Romance magst, ist es genau richtig. Alle anderen sollten, wieder einmal, ihre Finger davon lassen. Es ist keine Kuschel-Romanze, der böse Kerl bleibt böse, und ist dennoch der Fels in der Brandung.
»Du bist wie sie: wunderschön, aber auch sehr zerbrechlich.«
Mareike am 02.02.2025
Bewertungsnummer: 2401724
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Sam lebte ein normales Leben. Sie hatte Freundinnen und einen Job als Barmanagerin in der Bar ihres Freundes. Wovon sie allerdings nichts wusste, dass er spielsüchtig ist und Schulden hat.
Als sein Gläubiger eines nachts die Schulden bei ihm eintreiben wollte, konnte er nicht zahlen und bot Sam als Gegenleistung für die Schulden an - als Zwangsprostituierte.
Die Männer weiden sich an ihren Schmerz. Sie möchten sie brechen und nehmen sich alles - unberechenbar, grausam und ohne Reue. Ihr Weg ist geebnet von Missbrauch, Schlägen und Demütigungen. Gefangen in einem Bordell voller verängstigter Frauen. Es hat mein Herz in alle Einzelteile zerlegt.
Bis sie auf einen Fremden trifft. Gefahr, Rücksichtslosigkeit und Versuchung vereint in einer Person. Ein Mann, der sie genauso verängstigt wie anzieht.
Milan Zivanovic. Auch als Henker bekannt.
Schon ihr erstes Aufeinandertreffen erschüttert. Als er sie sieht, will er sie mehr alles andere auf der Welt. Er beansprucht sie und macht ihr ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann.
'Fragile' ist auf eine unmoralische Art erotisch, auf grausame Weise romantisch. Falsch und richtig zugleich. Ein Feuerwerk des Schmerzes und der Lust. Widersprüchliche Emotionen und unstillbare Sehnsucht liegen hier nah beieinander.
Sarah Baines hat mit sehr viel Feingefühl beschrieben, welche seelischen Qualen Sam durch den wochenlangen Missbrauch erlitten hat. Mit Milan erkundigt sie die dunklen Seiten von Liebe und Lust. Er kontrolliert sie. Besitzt sie. Und doch schenkt er ihr die Freiheit. Wenn seine Dunkelheit sie berührt, wird ihr ganzer Körper lebendig. Ein schmaler Grat zwischen Dominanz und Sanftheit.
Eine Geschichte, bei der es nicht nur schwarz und weiß gibt. Dark Romance der besonderen Art. Gewaltig, eindringlich und mit berührendem Gefühl. Meine Gefühle waren völlig durcheinander von diesen Gegensätzen. Ich fühlte Hass, Wut und Liebe, und alles dazwischen. Und doch bin ich dieser ganz speziellen Anziehungskraft vollkommen erlegen.
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