Die Tochter des Roten Hauses

Ein überaus atmosphärisch dichter Roman mit lebendigen Figuren und tollen Dialogen. Die Handlung verläuft filmreif - spannender Anfang mit einem Prolog, der mich sofort in seinen Bann zog. Dann die Geschichte, in der nichts dem Zufall überlassen bleibt, und ein Schluss, der einem sowohl atemlos als auch --- aber ich will nicht spoilern. Auf jeden Fall kommen alle, die gut recherchierte, historische Romane mit Spannung und einem gehörigen Schuss Romantik mögen, auf ihre Kosten. Die Liebesgeschichte verläuft ungewöhnlich, die historischen Details streut die Autorin gekonnt nebenei ein. Überraschende Wendungen gibt es ebenso wie ruhige Augenblicke. Das Gedicht, das in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt, ist zum Glück vollständig am Ende des Buches abgedruckt, wie auch ein interessantes Glossar und ein kurzer Text über die historischen Personen, auf die die Hauptfigur trifft. Überhaupt die Hauptfigur Anne. Eine Frau, die willens ist, ihren eigenen Weg zu gehen, dabei aber immer wieder an ihre Grenzen gestoßen wird, mehr als einmal am Aufgeben ist, aber dennoch versucht, sich immer wieder durchzubeißen. Nach wenigen Seiten litt und freute ich mich schon mit ihr, und auch alle anderen Figuren besitzen so viel Lebendigkeit, dass es einfach Spaß machte, den Roman zu lesen. Klare Leseempfehlung von mir. ...weiterlesen

Mit einem herzerfrischenden und leichten Schreibstil erzählt Natalie Hallward die Geschichte von Anne, die sich im Jahr 1803 aufmacht, den Tod ihres geliebten Freundes Laurin zu rächen. Sie folgt den Zeilen eines Gedichtes, das der Mörder an Hauswänden und Mauern hinterlässt. Schon nach den ersten Seiten nahm mich die Geschichte gefangen und ließ mich tief in das Geschehen eintauchen. Ich hoffte, litt, freute und weinte mit der Protagonistin, die sich auch von Rückschlägen immer wieder erholt und ihrem Ziel folgt. Besonders hat mir gefallen, dass die Autorin realhistorische Personen in die Handlung integriert hat. So bekam unter anderem die Großmutter von Clemens von Bretano, Sophie von La Roche, eine prägende Rolle in diesem Roman. Auch der Schinderhannes findet Erwähnung, wobei Anne einem seiner Komplizen, dem Schurken Franz Mundo begegnet. Und natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, die sich allerdings nicht in den Vordergrund drängt. Die einzelnen Charaktere sind detailliert und vielschichtig ausgearbeitet. Die Handlung mit ihren unvorhersehbaren Wendungen ist emotional, dramatisch, äußerst spannend und trotzdem an keiner Stelle kitschig oder unglaubwürdig. Mich hat dieses Buch so gefesselt, dass es mir schwer fiel, es aus der Hand zu legen. Denn schließlich musste ich ja unbedingt wissen, wie es weitergeht. Mein Fazit: Freunden historischer Romane kann ich dieses tolle Buch nur empfehlen. Mit Überzeugung vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. ...weiterlesen