Es gibt drei unterschiedliche Typen von Geld: Fürstengeld, Fiatgeld und Knappheitsgeld. Jede der drei Formen wirkt aus einer Sicht wie Betrug und aus einer anderen wie die einzige Form soliden Geldes – und sie werden oft miteinander verwechselt.
Alle drei Geldkonstruktionen existieren heutzutage gleichzeitig. Dieses Buch erklärt, was die Unterschiede sind und welches Geld für wen von Vorteil ist.
Erfahren Sie zum Beispiel:
- Wer Geld missbrauchen kann, um sich zu bereichern
- Wieso Geld früher oder später immer untergeht
- Wieso unser Geld vermeintlich aus dem Nichts entsteht, aber trotzdem werthaltig ist
- Wieso die MMT (moderne monetäre Theorie) falsch ist
- Und viele weitere unbekannte Aspekte von Geld und Wert
Ein Blick unter die Motorhaube unseres Geldsystems – und auf seine Sollbruchstellen
Bewertung am 19.05.2025
Bewertungsnummer: 2494528
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Wer verstehen will, wie Geld funktioniert – jenseits von Schlagworten wie „Fiatgeld“, „Bitcoin“ oder „MMT“ – kommt an diesem Buch nicht vorbei. Christian Rieck geht mit bewundernswerter Systematik und Tiefe an das Thema heran. Schritt für Schritt erklärt er verschiedene Geldkonstruktionen – Fürstengeld, Fiatgeld und Knappheitsgeld – und analysiert deren Eigenschaften, Wirkmechanismen und Beziehung zur Realwirtschaft. Dabei gelingt es ihm, komplexe Zusammenhänge anhand eingängiger, praxisnaher Beispiele zu veranschaulichen.
Rieck zeigt fundiert, dass unterschiedliche Geldsysteme ganz unterschiedliche wirtschaftliche Anker haben – oder eben nicht. Er erläutert, wie Fiatgeld funktioniert, welche Bedeutung die Werthaltigkeit von Notenbankbilanzen hat und warum Inflation nicht einfach nur ein „Zuviel“ an Geld ist, sondern vielschichtige Ursachen haben kann. Besonders spannend: Wie er am Beispiel der Anleihekaufprogramme der EZB erklärt, wie durch solche Maßnahmen wichtige Steuerungsmechanismen außer Kraft gesetzt werden.
Vor diesem Hintergrund wird seine Analyse der Modern Monetary Theory (MMT) besonders eindrucksvoll. Rieck seziert diese populäre Theorie mit analytischer Präzision – und macht deutlich, warum sie auf gefährlichen Fehlschlüssen basiert. Wer die Grundlagen zuvor aufmerksam gelesen hat, erkennt sofort: MMT ignoriert zentrale wirtschaftliche Zusammenhänge und unterschätzt die Risiken einer entgrenzten Staatsfinanzierung. Kurz gesagt: There is no free lunch.
Ein besonders eindrückliches Beispiel dafür liefert die von Warren Mosler (einem der geistigen Väter der MMT) erzählte Geschichte mit den Visitenkarten:
Mosler will seine Kinder zu Hausarbeiten motivieren und bietet ihnen dafür seine persönlichen Visitenkarten als Zahlungsmittel an – vergeblich. Erst als er eine Art „Steuer“ einführt (30 Karten pro Monat, sonst Konsequenzen), entsteht Nachfrage. Die Karten werden plötzlich wertvoll – nicht durch Leistung, sondern durch Zwang. Rieck analysiert dieses scheinbar harmlose Beispiel als das, was es ist: ein eindrucksvolles Modell für ein geldpolitisches System, das auf Abhängigkeit, Fremdbestimmung und künstlicher Nachfrage beruht – strukturell vergleichbar mit dem historischen Company Scrip durch das Arbeiter in Minen und Plantagen ausgebeutet wurden.
Fazit:
Ich dachte ehrlich gesagt, ich würde die gut 200 Seiten zügig durchlesen. Musste dann aber schnell erkennen, dass Rieck das Thema in einer enormen Breite und Tiefe aufrollt. Obwohl ich bereits einiges an Literatur zur Geldtheorie gelesen hatte, empfand ich die Lektüre stellenweise als anspruchsvoll – im besten Sinne. Wer sich mit dem Thema noch nie befasst hat, sollte sich genügend Zeit nehmen, um die Zusammenhänge wirklich zu verstehen.
Gerade mit der Bitcoin-Brille gelesen ist das Buch hervorragend geeignet, um die Schwächen der MMT zu erkennen, aber auch um die Konzeption von Fiatgeld zu verstehen – es steckt deutlich mehr dahinter als ‚nur‘ Geld aus dem Nichts. Besonders angenehm fand ich, dass Rieck über weite Strecken auf Wertungen verzichtet und stattdessen beschreibt, analysiert und nachvollziehbare Strukturen aufzeigt. Das Buch hat meinen Blick auf das Thema Geld nochmals geschärft – und wird mich sicher noch länger beschäftigen. Der kritischen Sicht über CBDCs im Schlusskapitel kann ich mich zu 100 % anschließen. Rieck bringt meine zentralen Befürchtungen auf den Punkt wie kaum jemand sonst.
Ein sehr gutes Buch, interessant, sehr kurzweilig und spannend geschrieben, dabei faktenorientiert und stets sachlich.
Ich liebe Bücher, die nachhaltig Blickwinkel erweitern können. ;)
Absolut empfehlenswert!
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