Malibu Orange

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Roman

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Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

29.07.2024

Verlag

Leykam

Seitenzahl

224

Beschreibung

Rezension

»Ulrike Haidacher kniet sich mit ihren sprachlich hochpräzisen Texten geradezu in gesellschaftliche Verhältnisse hinein und fördert mit ihrem schrägen Humor Erstaunliches zutage.«
KLAUS KASTBERGER
»Haidacher [...] ist eine großartige Erzählerin. Zum Teil umgansgssprachlich und immer präzise, führt sie aus der Gedankenwelt ihrer Prodagonistin in unterschiedliche Lebensbereiche.«
Stefanie Panzenböck, Falter

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

29.07.2024

Verlag

Leykam

Seitenzahl

224

Maße (L/B/H)

20,7/13,2/2,2 cm

Gewicht

450 g

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7011-8350-0

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Überraschend unterhaltsam: Satire meets Tragikomödie

Olivia Grove am 14.09.2024

Bewertungsnummer: 2292090

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

„Malibu Orange“ verwebt BFFs, Burnout und toxische Dynamiken zu einer spritzigen und tiefgründigen Lektüre. Ulrike Haidacher versteht es, gezielt zu übertreiben und ihre Protagonisten gnadenlos ins Chaos zu stürzen. Mit bissig scharfem Blick entlarvt sie Phrasen und Glaubenssätze, bis nichts mehr heilig ist. „[...], also heutzutage ist es so, wenn du dir in der Früh denkst, ah, heute habe ich keine Lust zu arbeiten, dann hat das sicher irgendeinen Namen, es hat sicher irgendeinen englischen Namen mit „Syndrom“ am Ende [...]“ (S. 82) Anja ist wie ihre Mom und Oma diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Nach 10 Jahren in der Pflege zieht sie die Notbremse: Sie kündigt, kehrt nach einem Burnout zurück in ihr Kinderzimmer im heimischen Industriekaff der Obersteiermark. Auch Anjas Schulfreundin Magda hat sich verändert: Die einst freiheitsliebende Reisende ist verliebt und beginnt, sich äußerlich wie innerlich zu wandeln. Schließlich zieht sie mit Volker auf einen verfallenen Bergbauernhof und meldet sich nicht mehr. „»Es tut mir gut, mit Volker zu sein. Einfach zu sein. Mit ihm. Mit ihm was aufzubauen.« Oida, Magda, bist du gebrainwashed, oder was, kannst du was anderes auch noch sagen?“ (S. 132) Haidacher entfaltet in ihrem zweiten Roman ein breites Themenspektrum – von Freundschaften über die emotionale Last der Care-Arbeit bis zu den großen Lebensfragen. Trotz der Schwere der Themen erzählt sie die Geschichte leicht und fesselnd, als würde sie den Gedankenfluss von Anja unmittelbar und ungefiltert widerspiegeln. „Ich krieg ein Baby, so schöne Neuigkeiten, ich bin die nächsten zwei Jahre in Karenz und dann in Bildungskarenz und dann krieg ich das zweite Kind und dann mach ich ein Sabbatical.“ (S. 15) Ihr Schreibstil rauscht atemlos dahin und begeistert mit einem Feuerwerk österreichischen Humors. Genau dieser Stil macht das Buch zu einem echten Pageturner, der tiefgründig ist, ohne je zu erdrücken. „[...], ob Magda auch noch einen will, es ist Happy Hour. Nein danke, Magda bleibt ab jetzt beim Wasser. Aha, Wasser in der Happy Hour also, was ist mir ihr jetzt auf einmal?“ (S. 35)
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Überraschend unterhaltsam: Satire meets Tragikomödie

Olivia Grove am 14.09.2024
Bewertungsnummer: 2292090
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

„Malibu Orange“ verwebt BFFs, Burnout und toxische Dynamiken zu einer spritzigen und tiefgründigen Lektüre. Ulrike Haidacher versteht es, gezielt zu übertreiben und ihre Protagonisten gnadenlos ins Chaos zu stürzen. Mit bissig scharfem Blick entlarvt sie Phrasen und Glaubenssätze, bis nichts mehr heilig ist. „[...], also heutzutage ist es so, wenn du dir in der Früh denkst, ah, heute habe ich keine Lust zu arbeiten, dann hat das sicher irgendeinen Namen, es hat sicher irgendeinen englischen Namen mit „Syndrom“ am Ende [...]“ (S. 82) Anja ist wie ihre Mom und Oma diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Nach 10 Jahren in der Pflege zieht sie die Notbremse: Sie kündigt, kehrt nach einem Burnout zurück in ihr Kinderzimmer im heimischen Industriekaff der Obersteiermark. Auch Anjas Schulfreundin Magda hat sich verändert: Die einst freiheitsliebende Reisende ist verliebt und beginnt, sich äußerlich wie innerlich zu wandeln. Schließlich zieht sie mit Volker auf einen verfallenen Bergbauernhof und meldet sich nicht mehr. „»Es tut mir gut, mit Volker zu sein. Einfach zu sein. Mit ihm. Mit ihm was aufzubauen.« Oida, Magda, bist du gebrainwashed, oder was, kannst du was anderes auch noch sagen?“ (S. 132) Haidacher entfaltet in ihrem zweiten Roman ein breites Themenspektrum – von Freundschaften über die emotionale Last der Care-Arbeit bis zu den großen Lebensfragen. Trotz der Schwere der Themen erzählt sie die Geschichte leicht und fesselnd, als würde sie den Gedankenfluss von Anja unmittelbar und ungefiltert widerspiegeln. „Ich krieg ein Baby, so schöne Neuigkeiten, ich bin die nächsten zwei Jahre in Karenz und dann in Bildungskarenz und dann krieg ich das zweite Kind und dann mach ich ein Sabbatical.“ (S. 15) Ihr Schreibstil rauscht atemlos dahin und begeistert mit einem Feuerwerk österreichischen Humors. Genau dieser Stil macht das Buch zu einem echten Pageturner, der tiefgründig ist, ohne je zu erdrücken. „[...], ob Magda auch noch einen will, es ist Happy Hour. Nein danke, Magda bleibt ab jetzt beim Wasser. Aha, Wasser in der Happy Hour also, was ist mir ihr jetzt auf einmal?“ (S. 35)

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Besonders, bissig und überspitzt komisch in einem

nessabo am 18.08.2024

Bewertungsnummer: 2270578

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Ich bin richtig froh, dass ich meine Hoffnungen in "Malibu Orange" hochgehalten und deshalb nicht voreilig abgebrochen habe. Denn der Schreibstil ist ungewohnt, rasant und durchaus gewöhnungsbedürftig. Er entfaltet aber auch eine unglaubliche Sogwirkung zu einem so wichtigen wie schwierigen Thema. Wir sitzen beim Lesen in Anjas Kopf und begleiten ihren inneren Monolog, in dem sie sich kritisch der Gesellschaft und sich selbst, vor allem aber auch anderen gegenüber äußert. Die Protagonistin kehrt nach beruflichem Ausbrennen mit anschließender Kündigung in ihr österreichisches Kaff zurück und trifft dort endlich auch wieder auf ihre beste Freundin Magda. Von deren freiheitsliebender Art ist indes wenig übrig, denn sie hat nun einen Volker. Volker ist einfach der Ausbund an patriarchaler, fragiler Männlichkeit und gleichzeitig der Inbegriff eines manipulativen Partners. Ihn nicht zu hassen dürfte beim Lesen unmöglich sein. Doch der Roman will nicht mit Eindeutigkeiten spielen, sondern Fragen nach Verantwortung aufwerfen. Denn Anja merkt schon früh, dass die Beziehung ein toxisches Muster zeigt und versucht auch, zu intervenieren. Doch jede Kritik ist gefolgt von einem weiteren Abwenden Magdas bis die quasi völlig isoliert nur noch in ihrer Beziehung existiert. Exakt an der Stelle muss ich mir als Leser*in die Frage stellen: Was würde ich tun? Mich abwenden und die völlige Abhängigkeit meiner besten Freundin in Kauf nehmen oder mitspielen und meine Bedenken beiseiteschieben? Und ist es denn überhaupt so schlimm? (Spoiler: JA!) Mit viel Überspitzung, Satire und einem wie gesagt absolut rasanten Werk zieht Ulrike Haidacher ihre Leser*innenschaft in ein unangenehmes Terrain. Es bietet sich meiner Meinung nach an, die gut 200 Seiten in einem Rutsch zu lesen, damit sie ihre Wirkung optimal entfalten können. Das Wienerisch brachte mich manchmal ins Stolpern, sorgt aber auch für eine erfrischende Authentizität. Anders als gedacht, aber wirklich gut!
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Besonders, bissig und überspitzt komisch in einem

nessabo am 18.08.2024
Bewertungsnummer: 2270578
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Ich bin richtig froh, dass ich meine Hoffnungen in "Malibu Orange" hochgehalten und deshalb nicht voreilig abgebrochen habe. Denn der Schreibstil ist ungewohnt, rasant und durchaus gewöhnungsbedürftig. Er entfaltet aber auch eine unglaubliche Sogwirkung zu einem so wichtigen wie schwierigen Thema. Wir sitzen beim Lesen in Anjas Kopf und begleiten ihren inneren Monolog, in dem sie sich kritisch der Gesellschaft und sich selbst, vor allem aber auch anderen gegenüber äußert. Die Protagonistin kehrt nach beruflichem Ausbrennen mit anschließender Kündigung in ihr österreichisches Kaff zurück und trifft dort endlich auch wieder auf ihre beste Freundin Magda. Von deren freiheitsliebender Art ist indes wenig übrig, denn sie hat nun einen Volker. Volker ist einfach der Ausbund an patriarchaler, fragiler Männlichkeit und gleichzeitig der Inbegriff eines manipulativen Partners. Ihn nicht zu hassen dürfte beim Lesen unmöglich sein. Doch der Roman will nicht mit Eindeutigkeiten spielen, sondern Fragen nach Verantwortung aufwerfen. Denn Anja merkt schon früh, dass die Beziehung ein toxisches Muster zeigt und versucht auch, zu intervenieren. Doch jede Kritik ist gefolgt von einem weiteren Abwenden Magdas bis die quasi völlig isoliert nur noch in ihrer Beziehung existiert. Exakt an der Stelle muss ich mir als Leser*in die Frage stellen: Was würde ich tun? Mich abwenden und die völlige Abhängigkeit meiner besten Freundin in Kauf nehmen oder mitspielen und meine Bedenken beiseiteschieben? Und ist es denn überhaupt so schlimm? (Spoiler: JA!) Mit viel Überspitzung, Satire und einem wie gesagt absolut rasanten Werk zieht Ulrike Haidacher ihre Leser*innenschaft in ein unangenehmes Terrain. Es bietet sich meiner Meinung nach an, die gut 200 Seiten in einem Rutsch zu lesen, damit sie ihre Wirkung optimal entfalten können. Das Wienerisch brachte mich manchmal ins Stolpern, sorgt aber auch für eine erfrischende Authentizität. Anders als gedacht, aber wirklich gut!

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von Ulrike Haidacher

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Ruth Büker

Thalia Lingen

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5/5

Geschichte einer Freundschaft

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Anja verlässt nach einem stressbedingten Hörsturz ihren Job als Krankenpflegerin und kehrt zurück in die österreichische Kleinstadt ihrer Kindheit, zu ihrer lustigen, freiheitsliebenden besten Freundin Magda. Doch diese verändert sich plötzlich als sie einen Freund bekommt. Sie ist still, ständig erschöpft und kaum mehr sie selbst, muss es ihrem Freund immer recht machen und diesen nicht aufregen. Immer weiter zieht Magda sich zurück, zieht schließlich mit ihrem Freund auf einen baufälligen Bauernhof; Anja ist lediglich hilflose Zuschauerin. Ein toller, aber bedrückender Roman über toxische Beziehungen, Freundschaft und deren Grenzen.
Ruth Büker
  • Ruth Büker
  • Buchhändler/-in
5/5

Geschichte einer Freundschaft

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Anja verlässt nach einem stressbedingten Hörsturz ihren Job als Krankenpflegerin und kehrt zurück in die österreichische Kleinstadt ihrer Kindheit, zu ihrer lustigen, freiheitsliebenden besten Freundin Magda. Doch diese verändert sich plötzlich als sie einen Freund bekommt. Sie ist still, ständig erschöpft und kaum mehr sie selbst, muss es ihrem Freund immer recht machen und diesen nicht aufregen. Immer weiter zieht Magda sich zurück, zieht schließlich mit ihrem Freund auf einen baufälligen Bauernhof; Anja ist lediglich hilflose Zuschauerin. Ein toller, aber bedrückender Roman über toxische Beziehungen, Freundschaft und deren Grenzen.

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