Nicht zu wissen, ist manchmal schwerer zu ertragen als zu wissen
Familie bedeutet für Isa: sie, ihr Vater, ihr jüngerer Bruder Ben und ihre Pflegegeschwister Alexander und Sera. Mehr braucht sie nicht. Doch dann verschwindet Ben auf der Suche nach ihrer Mutter in der Provence, und für Isa steht fest, dass sie verhindern muss, dass ihre Mutter die Familie noch einmal zerstört. So, wie Adèle es schon einmal getan hat, als sie vor vielen Jahren einfach abgehauen ist. Um Ben zu finden, muss Isa sich jedoch den Geheimnissen ihrer Familie stellen. Geheimnisse, die nicht nur die verwirrenden Gefühle zwischen Alexander und ihr bedrohen, sondern auch dazu führen, dass Isa alles infrage stellen muss, was sie über sich selbst und ihr Leben zu wissen glaubte ...
Hochemotional zeigt Kathrin Lange, dass Familie das ist, was man gemeinsam daraus macht und wie wir selbst bestimmen können, wer wir sind.
Familie bedeutet Isa alles, daher ist sie verunsichert, als sich die Gefühle für ihren großen Pflegebruder Alexander ändern. Auch Alexander kommt nicht damit zurecht, dass er in Isa verliebt ist. Aber die Probleme fangen erst an, als sie einen Anruf von ihrem jüngeren Bruder Ben bekomm, der in der Provence auf einem Schulausflug ihre Mutter Adele trifft. Isa kann es nicht erklären, aber eine Panik erfasst sie, so dass sie selbst in die Provence fahren muss. Alexander begleitet sie und es kommen mehr Wahrheiten auf den Tisch, als eine Familie haben sollte.
Wir folgen hauptsächliche Isa, aber auch Alexander bekommt einige Kapitel. Ich finde Isa sehr reflektiert. Sie weiß erst nicht, was die Gefühle bedeuten. Nicht nur die zu Alexander, sondern auch zu ihrer Mutter. Denn diese ist psychisch so labil, dass sie manipulative und sehr dramatische Spielchen spielt. Alexander ist überfordert mit den Gefühlen für Isa, aber schlimm für ihn wird es erst, als der Verdacht aufkommt, sie könnten tatsächlich verwandt sein.
Mir gefällt, wie die beiden ihre Gefühle versuchen zu verstehen und eigentlich ist es schade, dass wir die beiden nach den ganzen Wahrheiten nicht weiterverfolgen, denn dann geht es eigentlich erst los.
Das Setting mit Paris und der Provence ist passend, auch wie die Figuren agieren. Die Sprache ist jung und klug, aber es wird sehr auf Gefühle und ihre Verarbeitung Wert gelegt.
Hier wird aufgezeigt, dass bestimmte Geheimnisse in einer Familie ungesund sein können und wie tief ein Traumata einer Person eine Familie treffen können.
Mir hat das Buch sehr gefallen, außer eben, dass mir die Verarbeitung der Wahrheit fehlt, daher vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.
Cover & Klappentext
Zugegeben, ich habe keine Ahnung, was mich hier zuerst angesprochen hat. War es das Cover, was zweifellos wunderschön ist, oder doch der Name der Autorin? Da ich schon das eine oder andere Buch von ihr kenne, war sehr neugierig. Tja, und der Klappentext hat mich überzeugt.
Meinung
Als sich Isas Mutter nach Jahren der Abwesenheit meldet und kurz darauf ihr Bruder, als er Kontakt zu ihr hat, verschwindet, reist seine Schwester mit dem gemeinsamen Pflegebruder in die Provence, um ihn zu suchen. Dabei steht für sie fest, dass ihre Mutter nur Unheil über die Familie gebracht hat. Je näher sie ihr kommen, desto mehr Geheimnisse gelangen ans Tageslicht. Zu viele, um die Familie zu zerstören?
Dieser Roman besticht durch seine Emotionen, deswegen darf man hier auch keine rasante, explosive Mischung aus Thriller-Elementen und Lovestory erwarten. Beides ist sicherlich zum Teil enthalten, aber gerät nicht in den Fokus. Den Schwerpunkt nimmt das Verhältnis der Geschwister zueinander ein. Da wären Isa und Ben, beides leibliche Geschwister. Dann Alexander, ihr gemeinsamer Pflegebruder, für den Isa Gefühle entwickelt hat, die über die Liebe zu einem Bruder hinausgehen. Und Sera, die Pflegeschwester. Alle verbindet ein enges Band. Da der Vater viel unterwegs ist, helfen sie sich untereinander. Diese Dynamik war sehr rührend.
Die Geschichte spielt in Frankreich, was auf eine seltsame Art und Weise passt. Dabei werden natürlich auch ein paar schöne Gegenden beschrieben, aber nicht übertrieben dargestellt. Und während Isa und ihr Pflegebruder Ben suchen, wird die Anziehung zwischen ihr und Alexander immer deutlicher, aber reagieren, wie auch im Buch erwähnt, widersprüchlich. Es ist eine Mischung aus Innigkeit und Meideverhalten. Das wurde zeitweilig etwas schwierig, weil es sich eine ganze Weile zog. Als Isa auch noch erschreckende Flashbacks bekommt, vermeintliche Erinnerungen an eine Zeit, in der ihre Mutter noch da war, ist es für alle wichtig, auch sie zu finden. Nicht nur, weil ihr Vater sich lieber in Schweigen hüllt, sondern auch, weil Adéle Antworten auf wichtige Fragen hat. Gleichzeitig muss sich Isa mit den Gefühlen, die sie für ihre Mutter hegt, auseinandersetzen. Aber gerade diese Zerrissenheit ist wirklich gut gelungen. Dabei gehen die Sichtweisen fließend ineinander über, sodass man Einblicke in Isa, Ben und Alexander bekommt. Es gibt keine extremen Brüche, die oftmals in Büchern vorkommen, weil ein Kapitel endet und gleichzeitig auch die Sicht. Das war sehr angenehm, weil es dem Buch, neben dem an das Alter der Protagonisten angepassten Schreibstils, etwas Fließendes gibt.
Das Einzige, was mich etwas gestört hat, war das langsame Tempo. Ja, etwas Rasantes hätte zu der Geschichte nicht gepasst und ihr den Zauber genommen, aber etwas mehr Geschwindigkeit hätte auch zwischendurch die Spannung etwas erhöht, nicht nur zum Ende hin.
Insgesamt zeigt dieser Roman, dass eine Familie mehr ausmacht als eine Blutsverwandtschaft, und dass man entscheidet, wer man sein will. Gerade in dem Alter, in dem sich die Protagonisten befinden, ist Selbstfindung sehr wichtig – obwohl man sich diesbezüglich auch später immer wieder neu entdecken kann. Schon allein deshalb ist dieses Buch für eine breite Leserschaft geeignet, unabhängig vom Alter.
Fazit
Ich bin wirklich sehr angetan von der Geschichte, die mich etwas nachdenklich stimmt. Schon allein weil sie auch wichtige Themen anspricht. Hier verweise ich auf die Trigger-Warnung.
Wer hochemotionale, besondere Storys mag, dem kann ich uneingeschränkt „Everything we left unsaid“ empfehlen. Ich vergebe vier von fünf Sternen.
Ben verschwindet während eines Schulausflugs in der Provence. Seine Geschwister Isa, Alexander und Sera sind besorgt. Isa macht sich auf die Suche. Und dann ist nichts mehr wie es war! Was verheimlicht ihr Vater? Eine spannende Familiengeschichte! Unbedingt lesen!
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