Ein bewegender Roman über einen Deserteur, der alles riskiert, um für die Frau, die er liebt, am Leben zu bleiben.
Frühling 1945: Es kann nicht mehr lange dauern, bis der Frieden endlich da ist und Johann heim kann zu seiner Braut Emmy und dem Neugeborenen. Nur wenige Wochen - die aber über Leben und Tod entscheiden. Als Johann und seine Kameraden nahe der Heimat stationiert sind, ergreifen sie die Chance und desertieren. Johann versteckt sich in der Scheune seiner Tante, die ihn versorgt, beide stets in der Angst, entdeckt zu werden. Nach einigen Tagen taucht plötzlich Frieda auf, das sechzehnjährige Nachbarsmädchen. Die beiden führen lange Gespräche über ihre Hoffnungen, über die Liebe zu Emmy, für die Johann alles riskiert. Doch Freundschaft ist Frieda schon bald nicht mehr genug, obwohl sie doch weiß, dass er verheiratet ist und Vater. Johann gerät in Bedrängnis: Wird Frieda ihn verraten, bevor der Krieg endet?
Eine beinahe wahre Geschichte über die Menschlichkeit in unmenschlicher Zeit, eindringlich meisterhaft gelesen von Christoph Maria Herbst. Das Nachwort hat Volker Jarck selbst eingelesen.
Rezension zu Und später für immer von Volker Jarck
Volker Jarcks Roman Und später für immer ist ein feinfühliger, poetischer und tiefgründiger Roman über das Leben, die Vergänglichkeit und die Spuren, die Menschen in unserem Dasein hinterlassen. Es ist ein Buch, das nicht auf große Dramatik setzt, sondern auf leise, eindringliche Töne, die lange nachhallen. Jarck verwebt verschiedene Lebensgeschichten miteinander und zeigt, wie unsere Begegnungen – ob kurz oder lang – unser Leben prägen. Der Roman bewegt sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Erinnerungen und Realität, zwischen verpassten Chancen und neuen Möglichkeiten.
Die Geschichte ist nicht linear erzählt, sondern setzt sich aus verschiedenen Erzählsträngen zusammen, die sich erst nach und nach verbinden. Anfangs scheinen die einzelnen Figuren und ihre Geschichten unabhängig voneinander zu existieren, doch im Laufe des Romans wird deutlich, dass sie alle auf eine Weise miteinander verbunden sind. Diese Erzählstruktur erinnert an einen Mosaikroman, bei dem sich die Gesamtkomposition erst mit der Zeit erschließt. Gerade diese kunstvolle Konstruktion macht den Reiz des Buches aus und fordert den Leser dazu auf, sich auf die feinen Verbindungen zwischen den Charakteren einzulassen.
Die zentralen Themen des Romans sind Erinnerung, Verlust, Liebe und die Frage nach dem, was bleibt, wenn Menschen gehen. Jarck beschreibt eindrucksvoll, wie Erinnerungen unsere Gegenwart beeinflussen und wie sie uns manchmal Halt geben, aber auch belasten können. Manche Figuren des Romans klammern sich an Erinnerungen, während andere versuchen, schmerzhafte Momente zu verdrängen. Diese Dynamik macht die Geschichte besonders lebendig und verleiht ihr eine melancholische, aber auch tröstliche Atmosphäre.
Besonders bemerkenswert ist die sprachliche Gestaltung des Romans. Jarck schreibt in einer klaren, poetischen Sprache, die es schafft, große Emotionen mit wenigen Worten auszudrücken. Er setzt auf leise Töne, auf Andeutungen, auf kleine Beobachtungen, die tief in das Innere seiner Figuren blicken lassen. Die Dialoge sind authentisch, die Beschreibungen atmosphärisch und oft voller subtiler Melancholie. Dabei gelingt es ihm, niemals ins Sentimentale oder Kitschige abzurutschen. Stattdessen bleibt die Erzählweise zurückhaltend und doch eindringlich.
„Und später für immer „ist die bewegende Geschichte des Soldaten Johann Meinert, des Großvaters des Autors, die er anhand von Tagebucheintragungen zu einem Roman zusammengefügt hat, sich Abertausenden der künstlerischen Freiheit eines Autors bedient hat.
Johann Meinert desertiert im Frühjahr 1945, kurz vor Kriegsende. Mit dem unbedingten Willen zu überleben um zu seiner Frau und seinem Kind zu gelangen und dort für immer zu bleiben, versteckt er sich in der Scheune seiner Tante , immer in der Angst entdeckt zu werden. Diese Angst wird konkret, als ihn das sechzehnjährige Nachbarmädchen Frieda entdeckt, deren Brüder auch im Krieg ihr Leben aufs Spiel setzen.
Immer wieder wechselt die Erzählung von hier an zwischen Szenen des Krieges, Einblicke in die Kindheit und Jugend des Protagonisten und Szenen in der Scheune. Es war für mich etwas schwierig durch diese Erzählart, aber auch durch die sehr knappen und sachlich erzählten Kapitel, die schon fast Berichtsstil hatten, einen Zugang zum Protagonisten zu finden. Vielleicht war diese pragmatische Erzählart aber auch ein gewisser Selbstschutz, um die Realität nicht zu sehr an sich heranzulassen, um überleben zu können.
Trotzdem war dieses Buch für mich aber ein guter Einblick in die Geschehnisse der damaligen Zeit und das Gefühlsleben der daran beteiligten Soldaten, die Gott sei Dank nicht alle willige Werkzeuge des Führers waren, sondern durch den Willen zur Selbstbestimmung überlebt haben,trotz der drohenden Konsequenzen.
Diesen Roman habe ich gerne gelesen!
Ein persönliches Buch mit einem (leider) immer noch sehr wichtigen Thema.
Volker Jarck widmet dieses Buch in seinem Nachwort all jenen, die durch Krieg getrennt waren oder sind.
Dieser Roman basiert auf einem alten, vom Autor gefundenen Kriegstagebuch seines Großvaters.
Es geht hier um Johann, einen jungen Soldaten bei der Fliegerstaffel, der kurz vor Kriegsende zum Deserteur wird.
Versteckt auf einem Heuboden bei Verwandten hat er die letzten Kriegsmonate ausgeharrt.
Er denkt immerzu an seine Braut in Hamburg und an sein Neugeborenes, das inzwischen wohl geboren sein müsste. Wird er beide je lebend wiedersehen?
Immer wieder liest er seine Tagebucheinträge oder verfasst Briefe.
Die Tage ziehen ins Land, seine Tante versorgt ihn mit Essen und den neuesten Nachrichten.
Doch dann steht das Nachbarsmädchen Frieda vor ihm im Schuppen.
Wird sie ihn verraten und ausliefern?
Mit der Zeit besucht sie den "Herrn Feldwebel" immer öfter. Sie plaudern, lachen, verfassen Texte oder lesen die von ihm geschriebenen Briefe.
Frieda sucht sein Vertrauen, hat aber ebenso sein Schicksal in der Hand.
Jedesmal, wenn sie den Schuppen wieder verlässt, wird Johann unruhig. Spielt sie nur mit ihm? Bangen und hoffen treiben ihn um, die Nächte werden zum Tag...
Beim Lesen erinnerte mich das Buch an Arno Geigers "Unter der Drachenwand". Vielleicht war es auch nur das Thema, aber das Menschliche, was bei beiden Büchern durchscheint, hat sicherlich auch einen Teil dazu beigetragen.
Volker Jarck schreibt in seinem Nachwort:
"Wir waren nicht dabei. Diese Geschichte will nicht historisch wahr sein, sondern menschlich."
"Mich hat eine Geschichte gefunden. Achtzig Jahre alt. Und ich möchte sie allen widmen, die durch Krieg getrennt waren oder sind."
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Später heißt nach dem Krieg. Ein bewegender Roman über einen Deserteur, der alles riskiert, um für die Frau, die er liebt, am Leben zu bleiben. Eine beinahe wahre Geschichte über die Menschlichkeit in unmenschlicher Zeit, die Jarck in der eigenen Familie aufgetan hat. Lesenswert.
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