In der Ukraine toben die schwersten Kämpfe auf europäischem Boden seit 1945, in Israel ist ein Ende der Gewalt nicht abzusehen. Beide Kriege drohen sich zu größeren internationalen Konflikten auszuweiten. Die alte Weltordnung ist offensichtlich an ein Ende gekommen. Wie agieren die USA und der Westen in diesen geopolitischen Krisen? Welche Konflikte warten auf die nächste US-Präsidentschaft? Bob Woodward, zweifacher Pulitzer-Preisträger und einst Aufdecker der Watergate-Affäre, gibt einmalige Einblicke hinter die Kulissen der internationalen Politik: Telefonate zwischen Putin und Biden, hektische Diplomatie in Hinterzimmern, gewagte Geheimdienstoperationen. Sein Buch nimmt uns mit an die entscheidenden Schauplätze der Gegenwart und vermittelt ein Gefühl für die Komplexität und das Risiko politischer Entscheidungen in Zeiten des Krieges. Eine investigative Reportage aus dem Maschinenraum der Diplomatie, wie sie nur Bob Woodward schreiben kann.
Ein Blick in den Maschinenraum von Politik und Diplomatie
Renas Wortwelt am 25.11.2024
Bewertungsnummer: 2349512
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Wer kennt seinen Namen nicht, Bob Woodward, der berühmte Investigativ-Journalist, der den Watergate-Skandal aufdeckte. Und der, selbst im inzwischen hohen Alter, immer noch Ohr und Auge ganz nah an der Weltpolitik, insbesondere an der amerikanischen Politik hat.
„Krieg“ ist der dritte Band in einer Reihe ähnlich gelagerter Bücher, die anderen Titel lauteten „Wut“ und „Furcht“. Dieser neue Band zeugt erneut von Woodwards guten Kontakten in beide Lager der amerikanischen Politik. Es deckt den Zeitraum von der Amtseinführung Joe Bidens bis zum Juli 2024 ab, blickt aber auch immer wieder zurück auf die Amtszeiten von Barack Obama und Donald Trump.
Was er berichtet, beruht auf „hunderten Stunden Interviews mit Beteiligten und unmittelbaren Zeugen der Ereignisse“. Er blickt weit hinter die Kulissen, erfährt was in Sitzungen, Gesprächen und Verabredungen gesprochen wurde.
Schwerpunkt des Buches sind der Ukrainekrieg und die Lage im Nahen Osten, jeweils während der Biden-Administration. Sofern es von Belang ist für das Verständnis der Abläufe, gibt es jeweils einen Rückblick auf entsprechende Situationen unter Obama oder Trump.
Ein solches Buch, das so detailliert und informativ ist, ist eine wertvolle Ergänzung zu den üblichen Medienberichten, die von außen, von weiter entfernt und nur in Kurzfassung die Dinge zeigen. So schildert Woodward auch mal, was in Gesprächen zwischen Biden und Netanjahu oder Biden und Putin gesagt wurde. Da wird dann auch schon mal kräftig geflucht…
Auf diese Weise sind es nicht die üblichen Analysen von sogenannten Experten, die man aus den Nachrichten kennt, sondern man bekommt tiefe Einblicke, auf welche Weise, mit welchen Überlegungen und unter Berücksichtigung welcher Kriterien in Bezug auf die eigene innere sowie auf die Auswirkungen auf die internationale Sicherheit die Reaktionen der USA auf die aktuellen Krisen zustande kommen und wie diese unter den Beteiligten dann kommuniziert werden.
Auch die Rolle Trumps, der auch ohne Mandat Gespräche mit hochrangigen Politikern in den Krisengebieten führt, kommt immer wieder zur Sprache.
Dabei ist der Schreibstil Woodwards sehr anschaulich und spannend, nicht trocken oder zu sachlich. Immer wieder werden Gespräche in wörtlicher Rede zitiert, was die Lektüre auflockert, leicht und flüssig lesbar macht. Man spürt, hier schreibt ein exzellenter Journalist mit Gespür für die richtigen Worte. In diesem Zusammenhang sei auch die Übersetzung lobend erwähnt.
Ein sehr lesenswertes Buch für alle politisch Interessierten, die mehr wissen wollen über die komplexen Strategien, die mit den Mitteln der Demokratie zur Bewältigung der aktuellen Krisen eingesetzt werden.
Bob Woodward – Krieg
aus dem Englischen von Sylvia Becker u.a.
Hanser, Oktober 2024
Gebundene Ausgabe, 464 Seiten, 25,00 €
Das neue Buch des Journalisten und zweifachem Pulitzer Preisträger Bob Woodward bringt einem wie kaum einem anderen Werk die Weltpolitik so nah. Durch viele persönliche Telefonate, Briefe und Gesprächen zwischen den Politikern. Als Leser erhält man einen guten Einblick in Motive und Persönlichkeiten der Staatenführer und wie kompliziert sich viele Konflikte und Herausforderungen der Menschheit in Zukunft entwickeln könnten.
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