Geistermord auf Wangerooge. Ostfrieslandkrimi

Dieses Mal bekommen es Inselpolizistin Nele Hibenga und ihre Kollegin und Tochter Jule mit einem speziellen Fall zu tun. Auch auf Wangerooge gibt es Lost Places, in diesem Fall ein verlassenes Sanatorium, in dem es spuken soll. Ausgerechnet dort wird eine Leiche gefunden. Die Tote war eine Geisterjägerin und sofort schießen die Spekulationen ins Kraut. Nele und Jule stellen im Laufe ihrer Ermittlungen fest, dass es kein Täter aus dem Jenseits war, sondern irdische Mächte am Werk waren. Ich war von der Idee, die beiden Inselpolizistinnen im November auf "Geisterjagd" zu schicken, begeistert. Als die beiden Frauen die Leiche entdecken und den Tatort in Augenschein nehmen, das war schon gruselig und sehr anschaulich dargestellt. Auch andere Kleinigkeiten haben perfekt gepasst. So wird eine mögliche Zeugin so beschrieben, dass man sofort an eine Hexe denkt. Der Fall ist zudem knifflig, da die Tote an einem Herzinfarkt gestorben ist. Letzten Endes geht es wie bei den meisten Verbrechen ums Geld und eine bösartige Persönlichkeit. Die Lösung war zu meiner Freude trotz des Settings bodenständig und logisch. Und hier war es tatsächlich so, dass mein Mitgefühl dem Täter galt und nur bedingt dem Opfer. ...weiterlesen

„...Nicht so vorlaut, mein Kind. Du bist Polizistin und solltest nicht auf Grund eines Namens urteilen. Vor 50 Jahren war es sicher modern...“ So reagiert Nele auf die abschätzende Bemerkung zum Kurhaus „Stolze Insulaner“.,dem der Verfall deutlich anzusehen ist. Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er sorgt für den nötigen Nervenkitzel. Außer dem Kurhaus gibt es im Ort noch ein Sanatorium. Das verfällt seit 50 Jahren, soll aber nun wieder aufgebaut werden. Die Zustände im Innern sind schon gruselig. Da liegt einiges rum, was eigentlich nicht rumliegen dürfte. Nach einer Sturmnacht besichtigen Nele und Jule die Innenräume und stoßen auf eine Tote. Jule weiß: „...Es sind Gerüchte, dass das Sanatorium nicht das war, für das man es gehalten hat...“ Offiziell war es eine Lungenheilanstalt. Schnell stellt sich heraus, dass die Tote Gerätschaften in die Räume gebracht hat, um Geister aufzuspüren. Die Ärztin tippt auf Herzanfall. Doch ganz so einfach liegt der Fall nicht. Bei den ersten Verhören werden die Polizistinnen erst einmal nach Strich und Faden belogen. Das gilt auch für Meike, die das Kurheim bewirtschaftet, aber unter der Fuchtel ihres Vater steht. „...Mein Vater herrscht mit strikter Hand über diesen Ort und hat das ganze Geld schnell und an falscher Stelle ausgegeben, anstatt etwas beiseite zu legen…“ Auch der Chef der Toten verschweigt wichtige Tatsachen. Und welche Rolle spielt der Besitzer des Sanatoriums? Am Ende gibt es ein logisches Ergebnis. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. ...weiterlesen