Lucias Welt steht kopf. Statt im Familienurlaub am Strand zu entspannen, muss sie – frisch getrennt – ihrem Vater und ihrem pflegebedürftigen Bruder hinterherreisen, die allein nach Italien aufgebrochen sind, um die Asche ihrer geliebten Frau und Mutter in die Heimat zu bringen. Unterwegs erfährt Lucia, wie stark die Bande der Familie trotz aller Schwierigkeiten sein können. Und mit einem Mal scheint so vieles möglich ...
Ein abenteuerlicher Roadtrip durch Italien und eine warmherzige Familiengeschichte
Das Cover finde ich wirklich hübsch gestaltet. Der Hintergrund gefällt mir sehr und das Paar auf dem Motorroller passt perfekt zum italienischen Flair.
Lucia kann es nicht fassen, frisch getrennt und mit ihren Teenagertöchtern meist überfordert muss sie, anstatt Urlaub zu machen, ihrem Vater Alberto und pflegebedürftigen Bruder Gianni nachreisen. Lucias Leben könnte nicht chaotischer sein, finanzielle Sorgen treiben sie und eigentlich ist sie nur noch von allem genervt. Alberto hat sich fest vorgenommen die Asche von seiner Frau Christina in Sizilien zu verstreuen. Ein abenteuerlicher Roadtrip beginnt. Lucia merkt schnell, dass diese Reise mehr zu bieten hat als Chaos und Trauer. Es ist die Möglichkeit zu sich selbst zu finden und über die Familie und deren Geschichte nachzudenken. Ein wunderbarer Roman der ab der ersten Seite fesselt.
Die Geschichte hat mich tief berührt. Die italienisch/deutsche Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen. Der Roadtrip wird schön beschrieben, es gibt sehr emotionale und traurige Momente aber auch herrlich humorvolle Szenen. Die Charaktere haben mir gut gefallen. Durch die Erinnerungen konnte ich sehr gut in die Geschichte eintauchen. Das Ende hat mich sehr bewegt, ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.
Ein Roadtrip zurück ins Leben – zwischen Abschied und Neuanfang
Jasika am 13.05.2025
Bewertungsnummer: 2490036
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ein Roman über Abschied, Neuanfang und das leise Wiederentdecken des eigenen Lebensglücks – getragen von einer berührenden Familiengeschichte und atmosphärischem Italien-Flair.
Inhalt:
Lucia ist 40, frisch getrennt, und ihr Leben droht aus den Fugen zu geraten. Die Ehe liegt in Trümmern, die Teenagertöchter pubertieren und auch finanziell steht sie unter Druck. Als ihr Vater Alberto mit Lucias pflegebedürftigem Bruder Gianni alleine nach Italien aufbricht, um den letzten Wunsch der verstorbenen Mutter zu erfüllen, bleibt ihr keine Wahl: Sie folgt ihnen – mitsamt Töchtern und altem Auto. Alberto hat die Asche seiner geliebten Christina in einer Kaffeedose bei sich und will sie in ihrer sizilianischen Heimat verstreuen – ein ungewöhnlicher, stiller und gleichzeitig kraftvoller Akt des Abschieds.
Sprachlicher Eindruck & Entwicklung:
Der Einstieg fiel mir nicht leicht: Die ersten Kapitel wirkten auf mich hölzern, fast distanziert, und ich wurde nicht recht warm mit der Geschichte. Lucias Alltag in Freiburg war zwar glaubhaft geschildert, doch es fehlte an sprachlicher Tiefe, an Bildern, an emotionalem Zugang. Ich vermisste Atmosphäre – bis der Roadtrip beginnt.
Mit dem Aufbruch nach Italien ändert sich alles. Nicht nur die Figuren nähern sich einander an – Lucia ihren Töchtern, Alberto seinem Sohn, Lucia wieder ihrem Vater –, sondern auch der Ton des Buches verändert sich spürbar. Die Sprache wird wärmer, eindringlicher, oft berührend, manchmal mit feinem Humor durchzogen. Die Beschreibungen der Orte sind plötzlich lebendig, die Figuren vielschichtig und genau ausgearbeitet. Tabea König gelingt es, die innere Bewegung der Figuren durch die sprachliche Gestaltung mitzutragen.
In Rückblenden erfahren wir von Albertos Kindheit im Waisenhaus, seiner Zeit als Soldat, und wie er Christina begegnet – einer Frau, die seine Welt still und endgültig verändert. Besonders eindrücklich ist der Moment, in dem Alberto sie zum ersten Mal sieht:
„In einer Welt, die sich immer schneller bewegt, wird vieles nicht richtig wahrgenommen. (...) Und dann gibt es Momente wie diesen, an denen die Zeit ihren eigenen Gesetzen zu folgen scheint. Sie verlangsamt sich, die Umgebung verschwimmt, Lichter verblassen, und der ganze Fokus richtet sich auf die eine Person in einem berstend vollen Raum. Ein Bild, das sich Alberto mit aller Schärfe seiner Sinne für die Ewigkeit einprägte.“ (S. 166)
Diese Liebe bleibt spürbar – selbst über den Tod hinaus. Doch erst auf der Reise mit seinem Sohn Gianni beginnt Alberto wirklich Abschied zu nehmen. Ein weiteres Zitat bringt das in schlichter Schönheit auf den Punkt:
„Eines Tages werden die schönen Erinnerungen heller denn je erstrahlen. Und du wirst dich an das Gute im Leben erinnern und von Herzen sagen können, dass eure Zeit schön war.“ (S. 230)
Ein Satz, der nicht nur Alberto Trost spendet, sondern auch dem Leser lange nachklingt.
Fazit:
"Amore in Italiano" braucht etwas Zeit, um sein Potenzial zu entfalten – doch genau darin liegt seine Stärke. Was zunächst hölzern beginnt, wird mit jedem Kilometer dieser ungewöhnlichen Familienreise intensiver, berührender und stimmiger. Die Figuren sind fein gezeichnet, die emotionale Entwicklung glaubhaft, die Orte eindrucksvoll eingefangen.
Ein warmherziger Roman über Familie, Verlust und zweite Chancen – mit sprachlicher Tiefe, liebevollen Figuren und dem Zauber Italiens.
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