Was für ein Zufall!

Was für ein Zufall! Zum Ursprung von Unvorhersehbarkeit, Komplexität, Krisen und Zeit

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Verkaufsrang

54468

Format

PDF

Kopierschutz

Nein

Family Sharing

Nein

Text-to-Speech

Ja

Erscheinungsdatum

14.03.2025

Verlag

Springer Fachmedien Wiesbaden

Seitenzahl

334 (Printausgabe)

Dateigröße

15574 KB

Auflage

2. Auflage 2025

Sprache

Deutsch

EAN

9783658464271

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PDF

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Entropie und Nachhaltigkeit

Bewertung am 12.05.2025

Bewertungsnummer: 2488520

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

2022 lernte ich Bernhard Weßling im Rahmen eines freundlichen E-Mail-Kontakts kennen und habe bald darauf sein lesenswertes Buch „Was für ein Zufall!“ gelesen und rezensiert (später folgten auch noch Rezensionen zu seinen Büchern „Der Ruf der Kraniche“ und „Mein Sprung ins kalte Wasser“, vgl. dazu meinen Blog). Als Fazit hielt ich damals auch Kritisches fest: Der Autor legt hier ein Sachbuch vor, in dem er sich den großen menschlichen Fragen widmet. Er argumentiert aus der Sicht eines Thermodynamikers und stützt sich dabei auf die Theorie von Ilya Prigogine, der 1977 den Nobelpreis für seine Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik erhielt. Weßling liefert viele Denkanstöße. Der Schreibstil ist lebendig, zugewandt und weitestgehend anschaulich und verständlich. Dennoch ist Mitdenken bei der Lektüre gefragt und Wissen zum Fachgebiet der Chemie ist sicherlich verständnisförderlich. Mich persönlich hat die Lektüre bereichert, ich konnte einiges neu dazulernen. Für mich hätte der Autor nur noch etwas stärker herausstellen können, welche Vorteile seine Betrachtungsweise der Beschaffenheit der Welt hat. Nicht immer war mir der inhaltliche Zusammenhang zwischen den einzelnen Kapiteln deutlich genug ausformuliert. Das Ziel der gedanklichen Reise war mir nicht immer klar. Nun hat Weßling das Buch aktualisiert, mit zwei neuen Kapiteln versehen und nochmals neu aufgelegt. Für mich stellt sich in diesem Zusammenhang natürlich die Frage, ob meine Kritikpunkte von 2022 nun Berücksichtigung finden. Und ich kann sagen, dass der Autor dieses Mal sehr nachvollziehbar verdeutlicht, worum es ihm geht. Das geht schon aus seinem Vorwort zur 2. Auflage hervor. Er betont noch einmal ganz deutlich, dass der Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Nicht nur die Quanten- und die Relativitätstheorie sollten in den Lehrplänen von Schulen und Universitäten eine Rolle spielen. Und die Entropie ist für Weßling die zentrale Größe, um die es geht. Sie spielt im alltäglichen Leben ebenso eine Rolle wie in der Evolution, in der Ökologie und in der Kosmologie. Und in den beiden neuen Kapiteln (Kapitel 7 und 8) möchte er v.a. den Begriff der Nachhaltigkeit mit der Entropie in Zusammenhang bringen. Dafür möchte er vor allem die technologischen Verfahren zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre und dessen Speicherung in tiefere Erdschichten genauer in den Blick nehmen. Und auf diese beiden Kapitel möchte ich mich im Rahmen dieser Rezension genauer fokussieren. Kapitel 7 Hier betrachtet Weßling zunächst das Phänomen von Krisen. Er widerspricht entschieden der Behauptung, dass wir heute in einer besonders krisenanfälligen Zeit leben, wie es häufig von Medien kolportiert wird. Die Wahrnehmung, dass man gegenwärtig in einer Art Zeitalter der Polykrise lebt, sei nicht zutreffend, so der Autor. So bestehe das menschliche Leben insgesamt aus einer großen Anzahl von Unwägbarkeiten und befinde sich ständig im Nicht-Gleichgewicht. Die Menschheitsgeschichte sei fortwährend von krisenhaften Zuständen geprägt und oft erst der Auslöser für bestimmte menschliche Entwicklungen gewesen. Mit vielen treffenden Beispielen widerlegt er die von der heutigen Medienwelt gezeichnete Zustandsbeschreibung der Polykrise, leitet danach zu einer Klärung des Begriffs „Krise“ über und zeigt schließlich auf, warum Ilya Prigogines Ansatz der Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik dabei hilft, unsere Welt besser zu verstehen. In diesem Zusammenhang erläutert er auch, was die Entropie dabei für eine Rolle spielt und möchte diese Größe als Kriterium für die Berechnung von Nachhaltigkeit etablieren. Dafür stellt Weßling verschiedene Verfahren vor, mit denen man CO2 aus der Atmosphäre entziehen kann. Und er stellt kritisch fest, dass bei der Diskussion um diese Verfahren die Thermodynamik und die Entropie keine Rolle spielen, obwohl man mit Hilfe dieser beiden Ansätze berechnen kann, ob die Filterung von CO2 aus der Atmosphäre und dessen Endlagerung überhaupt nachhaltig ist. Der Autor stellt dafür selbst eigene Berechnungen an und hält abschließend kritisch fest: „Die gewaltige Erhöhung der Entropieproduktion zeigt an, dass die Kollateralschäden von DAC-Verfahren um ein Vielfaches größer sein werden als der erhoffte positive Effekt für das Klima. Das gilt auch für die häufig angeführte Beschränkung solcher Verfahren auf das Abfangen von CO2 aus industrieller Abluft (carbon capture and storage, CCS)“, S. 232-233. Und auch die Weiterverarbeitung von aus der Atmosphäre gewonnenem CO2 lohnt sich nach Ansicht des Autors nicht (auch dann nicht, wenn man grünen Wasserstoff für die Herstellung anderer Chemikalien verwendet). Kurzum: Nachhaltigkeit sieht anders aus! Weßling konstatiert: „Weder in Bezug auf Energie noch in Bezug auf Entropie ist die Entsorgung (Endlagerung) oder Nutzung von CO2 nachhaltig. DAC/CCS/CCU sind Verfahren, die auf keinen Fall praktiziert werden sollten“, S. 242. Kapitel 8 Doch was kann man stattdessen tun? Gibt es Alternativen zu den in Kapitel 7 genannten Verfahren? Es kann ja nicht die Lösung sein, nichts zu tun, um C02 aus der Atmosphäre herauszuziehen. Darauf gibt der Autor in diesem zweiten neuen Kapitel nun eine Antwort. Er schlägt eine naturnahe Lösung vor, bei der es Pflanzen, Pilzen und Mikroben mit Hilfe von Sonnenenergie selbst überlassen wird, das CO2 wieder umzuwandeln. Weßling schweben die Wiederherstellung und die Renaturierung von zerstörten und beschädigten Wäldern vor. Offene Mischwälder mit Beweidung seien nötig. Allein Bäume zu pflanzen, reiche nicht aus. V.a. die Böden müssten wieder dafür sorgen können, dass CO2 in ihnen gespeichert wird. Der Autor zieht einige Studien heran, die seine These stützen. Auch ein Verzicht auf Dünger und Pestizide sei unerlässlich, um Kollateralschäden zu vermeiden. Die Landwirtschaft solle auf biologische Bewirtschaftung umgestellt werden (was sich natürlich auch auf den Fleischkonsum auswirkt). Auf diese Weise werde das CO2-Speicherpotential vergrößert und die Biodiversität wird gefördert. Die besten CO2 Speicher sind vor allem Moore: „Die Moore unseres Planeten können doppelt so viel CO2 speichern wie alle Wälder der Erde zusammen. Sämtliche unterschiedlichen Feuchtgebiete (Moore, Mangroven, Kelpwälder, Salzmarschen und Seegraswiesen) speichern 20% des gesamten globalen Kohlenstoffs, obwohl sie nur 1% der Erde umfassen“, S. 260. Umso tragischer erscheint es, dass diese häufig zu landwirtschaftlichen Nutzflächen umgewandelt worden sind: „In Deutschland sind bzw. waren 4,2 % der Fläche von Mooren unterschiedlicher Art bedeckt, wovon 95% zerstört sind (…)“, S. 261. Weßling plädiert dafür, Feuchtgebiete wieder herzustellen und zu schützen. In diesem achten Kapitel wird nur allzu deutlich, dass der Autor ein Mann der Praxis ist (als Kranichforscher und Eigentümer eines biolandwirtschaftlichen Betriebs weiß er, wovon er spricht, und geht selbst mit gutem Beispiel voran), der seine vorgeschlagene Lösung auf „zupackende“ Art und Weise beschreibt. Meine Meinung Letztlich kann ich mir zu den meisten Inhalten der dargelegten neuen Kapitel keine Meinung bilden, da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin. Lediglich zu der Diskussion um das Phänomen der Polykrise habe ich häufiger darüber nachgedacht, ob nicht v.a. auch die sozialen Medien dazu führen, dass wir Krisen heute stärker wahrnehmen. Wer ein Smartphone besitzt, wird rund um die Uhr mit neuen Nachrichten von Krisen auf der ganzen Welt versorgt. Doch was die Verfahren zur Filterung von C02 betrifft, so kenne ich mich damit nicht aus. Ich kenne auch die Formeln (vgl. beispielsweise S. 230) nicht, die Weßling zur Berechnung von Nachhaltigkeit verwendet hat. Ich kann seine rechnerische Darlegung nicht überprüfen (zumal sie für mich als Laie nicht sehr transparent dargelegt wird). Aus diesem Grund bin ich der Ansicht, dass sich diese Neuauflage und die beiden neuen Kapitel v.a. an Fachleute richten.
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Bewertung am 12.05.2025
Bewertungsnummer: 2488520
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

2022 lernte ich Bernhard Weßling im Rahmen eines freundlichen E-Mail-Kontakts kennen und habe bald darauf sein lesenswertes Buch „Was für ein Zufall!“ gelesen und rezensiert (später folgten auch noch Rezensionen zu seinen Büchern „Der Ruf der Kraniche“ und „Mein Sprung ins kalte Wasser“, vgl. dazu meinen Blog). Als Fazit hielt ich damals auch Kritisches fest: Der Autor legt hier ein Sachbuch vor, in dem er sich den großen menschlichen Fragen widmet. Er argumentiert aus der Sicht eines Thermodynamikers und stützt sich dabei auf die Theorie von Ilya Prigogine, der 1977 den Nobelpreis für seine Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik erhielt. Weßling liefert viele Denkanstöße. Der Schreibstil ist lebendig, zugewandt und weitestgehend anschaulich und verständlich. Dennoch ist Mitdenken bei der Lektüre gefragt und Wissen zum Fachgebiet der Chemie ist sicherlich verständnisförderlich. Mich persönlich hat die Lektüre bereichert, ich konnte einiges neu dazulernen. Für mich hätte der Autor nur noch etwas stärker herausstellen können, welche Vorteile seine Betrachtungsweise der Beschaffenheit der Welt hat. Nicht immer war mir der inhaltliche Zusammenhang zwischen den einzelnen Kapiteln deutlich genug ausformuliert. Das Ziel der gedanklichen Reise war mir nicht immer klar. Nun hat Weßling das Buch aktualisiert, mit zwei neuen Kapiteln versehen und nochmals neu aufgelegt. Für mich stellt sich in diesem Zusammenhang natürlich die Frage, ob meine Kritikpunkte von 2022 nun Berücksichtigung finden. Und ich kann sagen, dass der Autor dieses Mal sehr nachvollziehbar verdeutlicht, worum es ihm geht. Das geht schon aus seinem Vorwort zur 2. Auflage hervor. Er betont noch einmal ganz deutlich, dass der Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Nicht nur die Quanten- und die Relativitätstheorie sollten in den Lehrplänen von Schulen und Universitäten eine Rolle spielen. Und die Entropie ist für Weßling die zentrale Größe, um die es geht. Sie spielt im alltäglichen Leben ebenso eine Rolle wie in der Evolution, in der Ökologie und in der Kosmologie. Und in den beiden neuen Kapiteln (Kapitel 7 und 8) möchte er v.a. den Begriff der Nachhaltigkeit mit der Entropie in Zusammenhang bringen. Dafür möchte er vor allem die technologischen Verfahren zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre und dessen Speicherung in tiefere Erdschichten genauer in den Blick nehmen. Und auf diese beiden Kapitel möchte ich mich im Rahmen dieser Rezension genauer fokussieren. Kapitel 7 Hier betrachtet Weßling zunächst das Phänomen von Krisen. Er widerspricht entschieden der Behauptung, dass wir heute in einer besonders krisenanfälligen Zeit leben, wie es häufig von Medien kolportiert wird. Die Wahrnehmung, dass man gegenwärtig in einer Art Zeitalter der Polykrise lebt, sei nicht zutreffend, so der Autor. So bestehe das menschliche Leben insgesamt aus einer großen Anzahl von Unwägbarkeiten und befinde sich ständig im Nicht-Gleichgewicht. Die Menschheitsgeschichte sei fortwährend von krisenhaften Zuständen geprägt und oft erst der Auslöser für bestimmte menschliche Entwicklungen gewesen. Mit vielen treffenden Beispielen widerlegt er die von der heutigen Medienwelt gezeichnete Zustandsbeschreibung der Polykrise, leitet danach zu einer Klärung des Begriffs „Krise“ über und zeigt schließlich auf, warum Ilya Prigogines Ansatz der Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik dabei hilft, unsere Welt besser zu verstehen. In diesem Zusammenhang erläutert er auch, was die Entropie dabei für eine Rolle spielt und möchte diese Größe als Kriterium für die Berechnung von Nachhaltigkeit etablieren. Dafür stellt Weßling verschiedene Verfahren vor, mit denen man CO2 aus der Atmosphäre entziehen kann. Und er stellt kritisch fest, dass bei der Diskussion um diese Verfahren die Thermodynamik und die Entropie keine Rolle spielen, obwohl man mit Hilfe dieser beiden Ansätze berechnen kann, ob die Filterung von CO2 aus der Atmosphäre und dessen Endlagerung überhaupt nachhaltig ist. Der Autor stellt dafür selbst eigene Berechnungen an und hält abschließend kritisch fest: „Die gewaltige Erhöhung der Entropieproduktion zeigt an, dass die Kollateralschäden von DAC-Verfahren um ein Vielfaches größer sein werden als der erhoffte positive Effekt für das Klima. Das gilt auch für die häufig angeführte Beschränkung solcher Verfahren auf das Abfangen von CO2 aus industrieller Abluft (carbon capture and storage, CCS)“, S. 232-233. Und auch die Weiterverarbeitung von aus der Atmosphäre gewonnenem CO2 lohnt sich nach Ansicht des Autors nicht (auch dann nicht, wenn man grünen Wasserstoff für die Herstellung anderer Chemikalien verwendet). Kurzum: Nachhaltigkeit sieht anders aus! Weßling konstatiert: „Weder in Bezug auf Energie noch in Bezug auf Entropie ist die Entsorgung (Endlagerung) oder Nutzung von CO2 nachhaltig. DAC/CCS/CCU sind Verfahren, die auf keinen Fall praktiziert werden sollten“, S. 242. Kapitel 8 Doch was kann man stattdessen tun? Gibt es Alternativen zu den in Kapitel 7 genannten Verfahren? Es kann ja nicht die Lösung sein, nichts zu tun, um C02 aus der Atmosphäre herauszuziehen. Darauf gibt der Autor in diesem zweiten neuen Kapitel nun eine Antwort. Er schlägt eine naturnahe Lösung vor, bei der es Pflanzen, Pilzen und Mikroben mit Hilfe von Sonnenenergie selbst überlassen wird, das CO2 wieder umzuwandeln. Weßling schweben die Wiederherstellung und die Renaturierung von zerstörten und beschädigten Wäldern vor. Offene Mischwälder mit Beweidung seien nötig. Allein Bäume zu pflanzen, reiche nicht aus. V.a. die Böden müssten wieder dafür sorgen können, dass CO2 in ihnen gespeichert wird. Der Autor zieht einige Studien heran, die seine These stützen. Auch ein Verzicht auf Dünger und Pestizide sei unerlässlich, um Kollateralschäden zu vermeiden. Die Landwirtschaft solle auf biologische Bewirtschaftung umgestellt werden (was sich natürlich auch auf den Fleischkonsum auswirkt). Auf diese Weise werde das CO2-Speicherpotential vergrößert und die Biodiversität wird gefördert. Die besten CO2 Speicher sind vor allem Moore: „Die Moore unseres Planeten können doppelt so viel CO2 speichern wie alle Wälder der Erde zusammen. Sämtliche unterschiedlichen Feuchtgebiete (Moore, Mangroven, Kelpwälder, Salzmarschen und Seegraswiesen) speichern 20% des gesamten globalen Kohlenstoffs, obwohl sie nur 1% der Erde umfassen“, S. 260. Umso tragischer erscheint es, dass diese häufig zu landwirtschaftlichen Nutzflächen umgewandelt worden sind: „In Deutschland sind bzw. waren 4,2 % der Fläche von Mooren unterschiedlicher Art bedeckt, wovon 95% zerstört sind (…)“, S. 261. Weßling plädiert dafür, Feuchtgebiete wieder herzustellen und zu schützen. In diesem achten Kapitel wird nur allzu deutlich, dass der Autor ein Mann der Praxis ist (als Kranichforscher und Eigentümer eines biolandwirtschaftlichen Betriebs weiß er, wovon er spricht, und geht selbst mit gutem Beispiel voran), der seine vorgeschlagene Lösung auf „zupackende“ Art und Weise beschreibt. Meine Meinung Letztlich kann ich mir zu den meisten Inhalten der dargelegten neuen Kapitel keine Meinung bilden, da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin. Lediglich zu der Diskussion um das Phänomen der Polykrise habe ich häufiger darüber nachgedacht, ob nicht v.a. auch die sozialen Medien dazu führen, dass wir Krisen heute stärker wahrnehmen. Wer ein Smartphone besitzt, wird rund um die Uhr mit neuen Nachrichten von Krisen auf der ganzen Welt versorgt. Doch was die Verfahren zur Filterung von C02 betrifft, so kenne ich mich damit nicht aus. Ich kenne auch die Formeln (vgl. beispielsweise S. 230) nicht, die Weßling zur Berechnung von Nachhaltigkeit verwendet hat. Ich kann seine rechnerische Darlegung nicht überprüfen (zumal sie für mich als Laie nicht sehr transparent dargelegt wird). Aus diesem Grund bin ich der Ansicht, dass sich diese Neuauflage und die beiden neuen Kapitel v.a. an Fachleute richten.

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