Eine kleine Bäckerei in Paris, mitten in den Wirren des Zweiten Weltkriegs. Ein unbekannter Soldat übergibt einer jungen Frau ein Neugeborenes ohne Namen und verschwindet.
Mit sieben Jahren erfährt Martin von seinen Zieheltern, dass er ihnen in den Unruhen des Krieges von einem Fremden anvertraut wurde. Von nun an lässt ihn die Frage nach seiner Herkunft nicht mehr los. Er braucht Jahre, um sein Schicksal zu begreifen - und er braucht sein ganzes Leben, um dem Mann zu begegnen, der ihn einst gerettet hat.
In einer wunderbar zarten, eleganten Prosa erzählt Simon Van Booy davon, wie unsere Leben untrennbar miteinander verbunden sind. Davon, dass die Welt nur scheinbar ein fremder Ort ist und die Menschen darin uns näher sind, als wir ahnen.
Seit langem wieder mal ein Buch, das ich ohne Pause gleich nochmal von vorne zu lesen beginnen wollte - und es wäre mir nicht langweilig geworden. Der Autor schafft mit Leichtigkeit interessante Figuren, und sobald einem ein Charakter ans Herz wächst, wechselt er zum nächsten Erzählstrang und überspringt dabei wie selbstverständlich die Jahrzehnte. Diese vielen Erzählstränge werden natürlich Stück für Stück miteinander verknüpft, ungewöhnlicherweise jedoch in der Vergangenheit. Letztendlich veränderte eine einzige lange zurückliegende Entscheidung zweier feindlicher Soldaten, sich am Schlachtfeld nicht gegenseitig zu töten, sondern friedlich ziehen zu lassen, so viele Leben, ermöglicht sie zum Teil erst, und all die Handlungen der unterschiedlichen Charaktere dieses Romans entspringen letztendlich diesem einen Augenblick.
Natürlich bleibt bei einer solch großen Zeitspanne vieles unerwähnt, und nicht alles, was erwähnt wird, wird auch genauer ausgeführt (oder habe ich überlesen, was die letzten Worte von Martins Frau waren? - noch ein Grund, nochmal von vorn zu beginnen...) - und einiges, das erwähnt wird, wird aus unterschiedlichen Perspektiven auch unterschiedlich erzählt ("Meine Liebe zu dir wird immer stärker sein als irgendeine Wahrheit", sagt Martins Mutter zu ihm, und man glaubt, sie meint damit die Wahrheit, dass er adoptiert ist, aber sie meint wohl die Wahrheit, die sie ihm verschweigt). Trotzdem - oder gerade deswegen - musste ich immer weiterlesen. Das ist letztlich auch meine Empfehlung: Beim Lesen nicht zu viel Zeit lassen, damit man den Faden (oder eigentlich die vielen Fäden) nicht verliert. Und ja, unbedingt lesen.
I. Schneider aus Mannheim am 10.08.2017
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ein wunderbarer Roman über das Schicksal und die Verbindung einiger Menschen, grandios aufgebaut und auch grandios beendet. Ein Buch, das mit seiner schönen Sprache verzaubert.
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Bewertet: eBook (ePUB)
Raffiniert verknüpft Simon van Booy die Geschichten unterschiedlicher Charaktere zum Teil auf wahren Begebenheiten basierend von den Anfängen des zwanzigsten Jahrhunderts bis heute. Wunderschöne, einfühlsam erzählte Literatur unbedingt lesenswert!
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