Allein reist der namenlose Erzähler und Maler ziellos durch Japan. Schließlich zieht er sich in ein abgelegenes Haus, das einem berühmten Künstler gehört, zurück. Eines Tages erhält er ein äußerst lukratives Angebot. Er soll das Porträt eines reichen Mannes anfertigen. Nach einigem Zögern nimmt er an, und Wataru Menshiki sitzt ihm fortan Modell. Doch der Ich-Erzähler findet nicht zu seiner alten Fertigkeit zurück. Das, was Menshiki ausmacht, kann er nicht erfassen. Wer ist dieser Mann, dessen Bildnis er keine Tiefe verleihen kann?
Durch einen Zufall entdeckt der junge Maler auf dem Dachboden ein meisterhaftes Gemälde. Es trägt den Titel >Die Ermordung des Commendatore<. Er ist wie besessen von dem Bild, mit dessen Auffinden zunehmend merkwürdige Dinge um ihn herum geschehen, so als würde sich eine andere Welt öffnen. Mit wem könnte er darüber reden? Da ist keiner außer Menshiki, den er kennt. Soll er sich ihm wirklich anvertrauen? Als er es tut, erkennt der Ich-Erzähler, dass Menshiki einen ungeahnten Einfluss auf sein Leben hat.
»Murakami kann süchtigmachend schreiben« DER SPIEGEL
Murakami ist gleichzeitig Wortmaler als auch Puppenspieler der Worte. Er hält gekonnt mehrere Plotfäden zusammen und lässt die Sprache tanzen.
Während des gesamten Buches pendelt man zwischen Fiktion und Realität. Eine besondere mystische, unheilverheißende Stimmung wabert durch das Buch und macht neugierig auf den nächsten Teil. Für Leser mit dem Sinn für das Übersinnliche und Außergewöhnliche.
Surrealistisch, mysteriös und sehr elegant.
Murakami in Höchstform
Bewertung am 23.01.2018
Bewertet: eBook (ePUB)
Endlich ist er da, der neue Roman von Haruki Murakami!
Ein Maler hat seine Kreativität verloren und fertig lediglich Porträts nach Auftrag an, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Nachdem ihn seine Frau völlig unerwartet verlässt, fährt er ohne Ziel durch das Land, bis er schließlich Unterschlupf in dem Haus eines berühmten japanischen Malers findet.
Er begegnet einem Nachbar, dem Mann ohne Farbe, der sich immer weiter in sein Leben hineindrängt.
Es ist ein Künstlerroman der ganz besonderen Sorte, den uns Haruki Murakami mit der Ermordung des Commendatore vorlegt.
Ein namensloser Ich-Erzähler, der während seines Studiums voller Ideen und Kreativität sprudelte, wird durch die Trennung von seiner Frau mit seinen eigenen künstlerischen Ambitionen, man könnte fast sagen, mit seinem eigenen künstlerischen Scheitern, konfrontiert. Denn wie dies sooft der Fall ist, brauchte es auch bei dem Protagonisten einen gewaltigen Zusammenbruch seiner Lebensplanung, einen Einriss in seine Erwartungen, um ihm sein bisheriges Leben vor Augen zu führen und seine Entscheidungen hinterfragen zu lassen. Und so findet er sich nach einigen Monaten der Durchreise alleine in einem Haus in den Bergen wieder und erlebt nach und nach Dinge, die seine eigene Vorstellungskraft übersteigen und den Rahmen seines bisher Möglichen sprengen.
Den Anfang dieser Merkwürdigkeiten bilden, so könnte man es ganz salopp behaupten, die Begegnung mit seinem undurchschaubaren Nachbaren Menshiki und die Entdeckung eines bisher unbekannten Gemäldes des Künstlers Amada, in dessen Haus er übergangsweise verweilt. Ein Gemälde mit dem mysteriösen Titel "Die Ermordung des Commendatore".
Es ist dieser Zeitpunkt, gut 100 Seiten nach Beginn des Romans, an dem der typische Murakami-Stil langsam beginnt durchzusickern.
Bis zu diesem Augenblick konnte man, ab und an mal ein Augen zudrückend, Murakamis neuen Roman gut und gerne als einen gut durchdachten, spannenden Künstlerroman einordnen. Einem "normalen" Künstlerroman, realitätsgetreu und plausibel.
Doch genauso wie der Protagonist langsam, aber stetig merkt, dass etwas nicht ganz den normalen Umständen entspricht, merkt auch der Leser, dass er nicht mehr eindeutig unterscheiden kann, was hier tatsächlich passiert und was er sich eventuell doch nur einbildet.
Wie wahrscheinlich ist es, dass ein unbekannter Nachbar den Nachnahmen "ohne Farbe" trägt und genau in dem Moment auftaucht, in dem der Protagonist seinen ganz eigenen künstlerischen Stil verloren hat?
Wie groß ist die Chance, dass jede Nacht zur ungefähr gleichen Zeit ein Glöckchen ertönt, um dann nach genau 45 Minuten wieder zu verstummen?
Im Gegensatz zu anderen Werken Murakamis, bei denen bereits zu Anfang mit mehreren parallelen Ebenen gespielt wird und bei denen schon an früher Stelle klar ist, das die Dinge nicht unbedingt ihrem äußeren Anschein entsprechen, vollzieht sich der Übergang in diesem Roman langsam, fast zwischen den Zeilen. So sind es vor allem die Dinge, die sich im Hintergrund ereignen, das Ungesagte und das Vage, die hier von entscheidender Bedeutung sind.
So emotionslos der Protagonist das Geschehen beobachtet, so empathischer wird der Leser mit jeder Seite.
Dabei ist es vor allem das Gefühl des Nicht-Verstehens, das sich als permanenter Unterton durch den gesamten Roman zieht. Und der einzige Trost auf den man bauen kann, ist, dass nicht nur wir als Leser, sondern auch der Protagonist die meisten Zeit im Dunklen tappt, dass auch er nicht versteht, was in seiner Umgebung passiert, dass ihm die Zusammenhänge genauso fremd sind, dass er darunter leidet, dass er verzweifelt - und wir mit ihm.
Es sind wohl genau dieses eingeschränkte Sichtfeld, in Kombination mit einem Erzähler, dem man nicht uneingeschränkt vertrauen kann, die den Reiz dieses ausgesprochen guten Romans ausmachen.
Und Murakami wäre nicht Murakami, wenn die Grenze zwischen Realität und Fiktion langsam immer mehr verschwimmen würde. Wenn nicht alles zunehmend undurchsichtiger werden würde. Wenn man nicht plötzlich schwimmt, in einem See der Unwissenheit.
Und so wird auch unser Maler immer weiter hineingezogen in einen Strudel aus Merkwürdigkeiten und Realitätsverlust - und wir mit ihm.
Auf diesen Murakami muss man sich zweifelsfrei einlassen - er ist stiller, sanfter und unaufgeregter als die meisten seiner anderen Bücher.
Mal wieder spielt der Autor sein fundiertes Wissen über Kunst, Musik (in diesem Roman vor allem Musik aus Deutschland und Österreich) und Literatur aus, charakterisiert seinen Protagonisten ganz murakami-like mit einem guten Whisky und einem noch besseren Buch in der Hand.
Und ebenfalls ganz murakami-like bleiben am Ende des Buches die meisten Fragen offen. Das es sich bei der "Ermordung des Commendatore" lediglich um den ersten von zwei zusammenhängenden Roman handelt, wird am Endes des Romans noch einmal besonders deutlich. Fast wirkt es, als hätte sich Murakami erst warmgeschrieben, als hätte er einmal tief Luft geholt, um dann im nächsten Band die ganz großen Antworten zu liefern.
Tut er das, hat er mit "Der Ermordung des Commendatore" erneut ein herausragendes Epos geschaffen - ganz im Sinne seines Jahrhundertromans "1Q84".
Unsere Buchhändler*innen meinen
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Es geht um einen jungen, namenlosen Maler, der seinen Lebensunterhalt mit der Portraitmalerei verdient. Nach der Trennung von seiner Frau und dem Rückzug in ein einsames Haus in den Bergen möchte er diesen Beruf eigentlich nicht weiter ausüben. Eines Tages wird er jedoch von seinem dortigen Nachbarn gebeten, ein Portrait anzufertigen und nach einigem Zögern stimmt er zu. Es entwickelt sich eine Art Freundschaft zwischen diesen beiden sehr ruhigen Männern und so entschließt sich der Maler, Herrn Menshiki von den fantastischen Dingen zu erzählen, die in diesem Haus vor sich gehen. Ursprung all dessen scheint das Gemälde "Die Ermordung des Commendatore" zu sein, das vor vielen Jahren vom Besitzer des Hauses, einem berühmten Maler, erschaffen wurde.
Haruki Murakami ist ein Meister der leisen Töne, dies stellt er auch hier wieder unter Beweis. Ein wunderbar surrealistisches und unglaublich fesselndes Buch, bei dem Murakami-Liebhaber voll auf ihre Kosten kommen werden: gute Musik, guter Whisky, Sex und Mystik at its best.
Und Murakami-Neulingen sei dieses Buch ebenfalls wärmstens ans Herz gelegt!
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Und mal wieder hat Murakami nicht enttäuscht. Dieses Buch, ist wie all seine anderen, wieder sehr skurril. Murakami schafft es einfach, die Grenze zwischen Realität und Surrealität, verschwinden zu lassen. Definitiv ein 'Gänsehaut-Buch'.
Murakami besonderes Talent ist es, den Leser mit seinen Worten, nach Japan zu transportieren. Während des Lesens hatte ich mehrmals das Gefühl, die Japanische Bergluft zu spüren. Alles, was er beschrieben hat, wirkte so real. Auch die Beschreibungen der Kunst und Musik haben mir Gänsehaut bereitet. Und für jemanden wie mich, der sehr Kunst affin ist, war dieses Buch unglaublich interessant. Die inneren Monologe, die unser Protagonist hatte, über seine Kunst und die der anderen, war wirklich genial.
Nun freue ich mich riesig auf den Zweiten Teil !!!!
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden.