Aus heiterem Himmel fällt dem Sklaven Ippo ein mysteriöses Ei in die Hände. Als blutrünstige Schattengestalten Jagd darauf machen, zieht er los, um herauszufinden, was es damit auf sich hat. Der weise Eupolis vermutet darin einen Phönix, doch ersteht der nicht eigentlich ohne Ei aus seiner eigenen Asche?
Die Antworten scheinen in Ägypten zu liegen. Dort wird die junge Nefiti Zeugin einer Verschwörung um den legendären Benu. Der hätte in Heliopolis ein uraltes Ritual vollziehen sollen, ist jedoch verschollen ...
Simon Finkes Erstlingswerk ist schon ein ganz schöner Schmöker. Ich muss dazu sagen, dass ich die EBook-Variante gelesen habe und zu dem TB nichts sagen kann. Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch, das Finke als Selfpublisher herausgebracht hat, über Instagram und die interessante Geschichte hat mich gleich neugierig gemacht.
Im Buch gibt es 2 Handlungsstränge, die anfangs nichts miteinander zu tun haben (denkt man). Wir begleiten einmal die junge ägyptische Frau Nefiti, die in Heliopolis lebt. Als unfruchtbare, 1. Frau des Scheunenvorstehers Heru arbeitet sie in einer hohen Position für den Pharao und erwartet wie die ganze Stadt die Ankunft des Benu (wir vermuten jetzt mal, des Phönix), der nur alle 500 Jahre die Stadt aufsucht, um dort ein ominöses Ritual zu vollziehen. Doch Benu wird von Schattenmonstern abgeschossen und das Ritual misslingt. Nefiti versucht, weiterzumachen, als ihr eine Unregelmäßigkeit bei den Beständen der Opfergaben auffällt. Als sie ihren Mann darüber informiert, geht dieser zum Obersten Priester, um ihn darüber zu informieren... UNd ab da beginnt der Wahnsinn. Bis dahin dachte ich wirklich, es sei eine liebe, fast eher für Jugendliche gedachte Geschichte, doch ab diesem Moment wird dem Leser klar, dass Finke eine ganz andere Richtung einschlägt. Der Priester ermordet Heru und hängt es Nefiti an, die Hals über Kopf gerade noch so aus dem Tempel fliehen kann. Sie versucht dann, die 2.Frau ihres Mann und deren Säugling Sagira zu warnen, doch kommt sie zu spät und findet ein Blutbad vor. Diese Tatsache allein ändert die Grundstimmung des Romans in eine düstere, gefährliche. Nefiti findet nach Tagen einen Verbündeten, Thot, der ihr dabei hilft, das Komplott um den Priester aufzudecken....
Der andere Handlungssttrang spielt im alten Griechenland. Der Leser begleitet Ippo, einen jungen Sklaven, der im Haus eines Töpfers arbeitet. EInes Tages landet ein merkwürdiges Ei vor deren Tür und der Töpfer will es nach Athen zu einem Gelehrten Herrn Eupolis bringen. Ippo, der als Töpfersklave eher ungeschickt ist, vergisst es aber, das Ei auf den Wagen zu laden. Der Töpfer begibt sich nach Athen, als Ippo plötzlich von einem Schattenmonster angegriffen wird. Es wird schnell klar, dass das Schattenmonster auf der Suche nach dem Ei ist und Ippo kann nur mit knapper Not entkommen. Er rettet das Ei und eilt dem Töpfer hinterher, den er allerdings nur noch grausam ermordet am Straßenrand vorfindet. Hilflos, wie Ippo ist, beschließt er nach Athen aufzubrechen, um Herrn Eupolis selbst aufzusuchen. Dort angekommen, ist Herrn Eupolis Neugier ziemlich schnell geweckt und er verspricht Ippo zu helfen. Das Ei schlüpft wider Erwarten und Fio wird geboren, ein kleiner grauer Vogel, der sich im Laufe der Geschichte als Phönix (oder eben Benu) entpuppt. Nach einem weiteren Angriff der Schatten fliehen Ippo, Fio und Eupolis mit dem Schiff nach Ephesus, da sie versuchen, über kurz oder lang nach Ägypten zu kommen. Auf dem beschwerlichen Weg durch Kleinasien begegnen ihnen immer wieder Gefahren, die Schatten und Krieg.
Das Buch endet mit einem Cliffhänger bei beiden Erzählsträngen, auf die ich jetzt hier aber spoilerbedingt nicht eingehen möchte.
Fazit: Für das erste Buch des Autoren besticht die Geschichte mit einem soliden Schreibstil und einer spannenden Story. Was mich am meisten fasziniert hat, ist die unglaubliche Rechersche, die Finke in das Buch gesteckt haben muss. Die ägyptische und die griechische Kultur werden detailgetreu wiedergegeben. Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und agieren passend in ihrem zeitlichen Kontext.
Allerdings sollte man Fan der Antike sein. Es gibt unzählige, manchmal zu viele, Informationen, Sagen und allein durch den Philosophen Eupolis sehr viele philosophische Gespräche. Das muss man natürlich mögen. Außerdem ist die Geschichte teilweise sehr grausam geschildert, was man anfangs gar nicht vermutet. Es gibt einige Szenen, die zwar nicht bis ins kleinste, blutrünstigste Detail beschrieben sind, die aber gerade deswegen die Fantasie des Lesers in diese Richtung lenken. Was ich ein wenig vermisst habe, war eine genaue Beschreibung des Aussehens der Hauptpersonen (da bin ich glaube ich zu sehr Frau ;) ). Und es kommen sich wiederholende Begriffe vor, wie "Der Mann der 1000 Schriften", "der ehemalige Sklave" als Bezeichnung für die Personen vor. Das liest sich teilweise etwas befremdlich, da es so oft wiederholt wird. Gerade die Geschichte um Ippo folgt einem wiederkehrenden Schema. Es ist irgendwann klar, dass die Schatten ihn immer wieder einholen. Er erholt sich, rastet, dann greifen die Schatten erneut an. Irgendwie war das gegen Ende des Buches sehr vorhersehrbar und könnte im Folgeband etwas abwechslungsreicher gestaltet werden. Auch gibt es bis jetzt keine Romantik (aber das kann ja noch werden).
Aber alles in allem ein gutes Buch, das ich irgendwie nicht so recht einordnen kann. Ist es jetzt Urban-Fantasy oder ein historischer Roman? Gerade das macht den Reiz aus, da es kein klassisches Genre gibt, in das "Der letzte Phönix und das Ritual von Iunu" passt.
Meinung:
Eine richtig tolle Fantasy Geschichte die wirklich anders ist. Ich war wirklich überrascht als ich das Buch gelesen habe. Ich liebe Fantasy Geschichten und diese hat mich wirklich überzeugt.
Ippo war mir am Anfang ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Aber mit der Zeit ist er mur richtig ans Herz gewachsen.
Die 2 Handlungsstränge haben mich am Anfang ein bisschen verwirrt aber mit der Zeit ging es wirklich gut. Der Schreibstil hat mich sofort überzeugt.
Das Cover gefällt mir auch gut. Passt gut zur Geschichte und ich mag den Phönix.
Fazit: Der Auftakt der Triologie ist wirklich empfehlenswert für jeden Fantasy Leser.
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