Pianistin - Komponistin - Liebende: Eine Frau, die dem Klang ihres Herzens folgt
Salzburg 1766: Die junge Maria Anna, liebevoll Nannerl genannt, kann sich vor Verehrern kaum retten und hat doch nur die Musik im Sinn. Gemeinsam mit ihrem Bruder Wolfgang Amadeus spielt sie an den vornehmsten Höfen Europas Klavier, bis sie die Bühne für ihren kleinen Bruder räumen muss. Enttäuscht versucht sie sich mit eigenen Kompositionen und zahlreichen Bällen abzulenken. Eines Abends lernt sie den charmanten Franz Armand d'Ippold kennen und fühlt sich dem klugen Mann gleich verbunden. Nur ist Franz mitnichten eine gute Partie und die Schulden der Familie lassen keine Liebesheirat zu. Doch Nannerl Mozart lässt sich nicht beirren und wird weder ihre Musik noch ihre große Liebe aufgeben.
Nannerl, wie die junge Maria Anna Mozart genannt wird, ist die ältere Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart. Auch sie ist sehr musikalisch und eine Begnadete Pianistin, doch immer steht sie im Schatten ihres Bruders. Das enttäuscht sie sehr. Als sie den charmanten und klugen Franz Armand d’Ippold kennenlernt, verliebt sie sich, aber er ist keine gute Partie. Bei den Mozarts ist das Geld immer knapp, die Schulden drücken, daher kann es keine Liebesheirat geben. Doch Nannerl kämpft für ihre Interessen.
Wieder einmal gelingt es der Autorin Beate Maly, mich in die Geschichte hineinzuziehen. Ihr Schreibstil liest sich sehr angenehm und sie lässt uns sehr gut in die vergangene Zeit eintauchen.
Die Charaktere sind gut dargestellt. Nannerl ist eine sympathische Person, die weiß, was sie kann. Sie unterrichtet Kindern von vermögenden Eltern und trägt damit zum Familienauskommen bei. Der Vater kümmert sich immer mehr darum, dass Wolfgang Amadeus zu Ansehen und Ruhm kommt. Doch Nannerl arrangiert sich mit den Umständen und findet ihren Weg.
Es ist eine Zeit, in der die Frauen nicht viel galten und von Männern abhängig waren. Schade, dass so eine begabte junge Frau sich so beschränken muss.
Mir hat diese Romanbiografie gut gefallen.
Im Schatten des Genies - ruhige, lesenswerte Romanbiographie einer vergessenen Frau
Hyperventilea am 23.08.2021
Bewertungsnummer: 1554431
Bewertet: eBook (ePUB 3)
„Ich bin eine Frau. Hast Du das übersehen? Papa hat mich nie in Komposition unterrichtet, so wie dich. Ich habe als Mädchen das Wunderkind sein dürfen, und jetzt bin ich dazu verdammt, in deinem Schatten zu stehen.“
Maria Anna, genannt Nannerl, ist die Schwester des weltberühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Gemeinsam mit ihrem Bruder tritt die hochbegabte Pianistin bei zahlreichen Konzerten in ganz Europa auf. Doch im Mittelpunkt steht nur ihr Bruder. Als Nannerl den Lehrer Franz Ippold kennenlernt, verliebt sie sich sofort in den jungen, gebildeten und kultivierten Mann. Doch die Familie Mozart verfügt über wenig Vermögen, Nannerls Mitgift wäre sehr gering. Zudem darf Ippold aufgrund seiner aktuellen Stellung keine Ehe eingehen. Ob die Liebe der beiden trotzdem eine Chance hat?
Der Schreibstil der Autorin Beate Maly liest sich angenehm flüssig, gut verständlich und unkompliziert. Nannerls Geschichte wird chronologisch erzählt.
Nannerl hat wie ihr Bruder ein außergewöhnliches musikalisches Talent. Wenn sie am Klavier sitzt, verliert sie sich in der Musik, die Realität rückt in den Hintergrund: „Wichtig war nur der Moment.“ Doch Nannerl steht im Schatten ihres übermächtigen Bruders, worunter sie leidet: „In all den Jahren hatte sie ebenso hart gearbeitet wie Wolfgang. Es war ungerecht, dass sie übergangen wurde. Es gab sogar Stimmen, die behaupteten, dass sie die Klavierstücke italienischer Komponisten besser interpretierte als ihr Bruder.“ Auch ihr Vater Leopold hat nur Wolfgangs Karriere im Sinn. Als er Nannerl verwehrt, Wolfgang auf eine Konzertreise zu begleiten, begründet er dies so: „Außerdem soll die Reise dazu dienen, Wolfgang endlich den Ruhm zu verschaffen, der ihm zusteht. Er ist ein Ausnahmemusiker. Da ist es wenig hilfreich, wenn die große Schwester mit auf der Bühne steht.“ Nannerl ist verletzt, passt ihre Träume letztlich der Wirklichkeit an und beschließt: „Ich werde mich mit den Möglichkeiten arrangieren, die das Leben für mich bereithält.“
Auch wenn in dieser Romanbiographie nicht Wolfgang, sondern Nannerl im Fokus steht, spielt Wolfgang im Leben von Nannerl und seinen Eltern immer die Hauptrolle. Er beeinflusst deren Entwicklung und Schicksal maßgeblich. Der zweifellos geniale Komponist ist ein Wunderkind. Wenn Nannerl seine Musik zum besten gibt, erzählt sie der Welt von ihrem Bruder: „Mit jedem Tastenschlag gab sie seine Unbekümmertheit, seine Lebensfreude und seinen kindlichen Optimismus wieder.“ Wolfgang reißt mit, begeistert, aber er hat große Schwierigkeiten, sich in der realen Welt zurechtzufinden. Wie Vater Leopold treffend feststellt, steckt im erwachsenen Wolfgang das Gemüt eines Zehnjährigen. Er kann mit Geld nicht umgehen, lebt verschwenderisch, macht viele Schulden und seine Familie soll es dann richten. Nannerl erhält keine nennenswerte Mitgift, muss selber als Klavierlehrerin bei so manchen unangenehmen Schülerinnen arbeiten, um Geld zu verdienen. Erstaunlicherweise ist sie Wolfgang deswegen aber nicht böse. Sie versteht, dass Musik in seinem Leben der „unentbehrliche Mittelpunkt“ darstellt. Mozart einmal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen, fand ich sehr aufschlussreich.
Damals herrschten andere Zustände, die Reichen schwelgten im Luxus, der überwiegende Teil der Bevölkerung musst hart ums Überleben kämpfen. Frauen wurden bevormundet, freie Entscheidungen waren aber auch für Männer nicht die Regel. Wer nicht aufpasste, dem drohte der Pranger oder weit Schlimmeres. Beate May stellt das sehr anschaulich heraus und macht zudem klar, dass es Nannerl doppelt schwer hatte. Das Leben an der Seite des Genies Wolfgang Amadeus war eine besondere Herausforderung. Nannerls Geschichte, ihr Weg, der so stark von ihrem Bruder beeinflusst und geprägt war, fesselte mich. Ihr Pragmatismus, das Beste und Vernünftigste aus ihren Möglichkeiten zu machen und ihre Gelassenheit, die Dinge so zu nehmen wie sie sind, ohne zu bereuen und zu hadern, hat mir imponiert. Einige Figuren und Entwicklungen sind fiktiv. Fest steht aber: Nannerl, die überragende Musikerin, die als Frau zur falschen Zeit geboren wurde, hat es verdient, mehr beachtet zu werden.
Ein leises, bescheidenes Leben, eine ruhige, aber absolut überzeugende und unterhaltsame Romanbiographie, die in eine andere Zeit mit viel schillerndem, aber oft nur oberflächlichem Glanz entführt. Ich möchte gerne noch mehr von dieser beeindruckenden Protagonistin Maria Anna Mozart erfahren.
Wer hätte es gewusst, dass das Nannerl mindestens genauso begabt war, wie ihr Bruder, das Wolferl?! Und wäre sie keine Frau gewesen...
Eine ganz bezaubernde Roman-Biografie von Beate Maly über die Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart. Locker, leicht geschrieben habe ich sie mit viel Spaß und Spannung wie nix verschlungen.
Ich sag’s Ihnen, Entspannung und Ablenkung pur!
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Eine romantische Geschichte um das ungewöhnliche Leben von "Nannerl" Mozart und ihre tiefe Verbundenheit zu ihrem Bruder "Wolferl", um die Tücken der Zeit und die Gesetze der Herrlichkeiten. Ich hätte so gerne noch weiter gelesen....der Schluss kam zu schnell!
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