Frankfurt am Main, 1947. In den Trümmern der Stadt fahndet die junge Hannah Bloch, eine Überlebende der Aktion T4, im Auftrag der Amerikaner nach Kriegsverbrechern. Ihre Aufgabe führt sie nach England, wo sie dem Mörder ihres Geliebten auf die Spur kommt. Sie verfolgt ihn quer durch Europa. Auf ihrem Weg lernt sie den ehemaligen KZ-Häftling Pawel kennen, der nur einen Gedanken kennt: Rache. In ihm findet sie einen Gleichgesinnten, doch Pawel hütet ein dunkles Geheimnis. Sein Hass droht nicht nur ihn zu vergiften, sondern auch Hannah …
Wow, was für ein spannungsgeladenes Buch über eine tragische Zeit!
Jeanette Lube aus Magdeburg am 14.02.2022
Bewertungsnummer: 1657321
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Dieses Buch erschien 2021 in der Gmeiner-Verlag GmbH und beinhaltet 497 Seiten.
„Die Stunde Null“
1947 in Frankfurt am Main fahndet die junge Hannah Bloch, eine Überlebende der Aktion T4, im Auftrag der Amerikaner in den Trümmern der Stadt nach Kriegsverbrechern. Ihre Aufgabe führt sie nach England. Dort kommt sie dem Mörder ihres Geliebten auf die Spur und verfolgt ihn quer durch Europa. Sie lernt auf ihrem Weg den ehemaligen KZ-Häftling Pawel kennen, der nur einen Gedanken kennt: Rache. Sie findet in ihm einen Gleichgesinnten, doch Pawel hütet ein dunkles Geheimnis. In ihm wütet der Hass, der nicht nur droht, ihn zu vergiften, sondern auch Hannah…
Wow, kann ich nur sagen! Ich hatte ja bereits das Buch „Die Unwerten“ vom Autoren Volker Dützer gelesen, dass mich schon komplett in seinen Bann gezogen hat. Und so wollte ich natürlich unbedingt erfahren, wie die Geschichte weitergeht. Dies ist nun also die Fortsetzung… Die Geschichte beginnt im Jahr 1947. Hannah hat die Kriegszeit überlebt. Auch Pawel hat die Zeit als KZ-Häftling überlebt. Und irgendwie hängen beide Geschichten miteinander zusammen, oder? Wollt ihr wirklich wissen, ob die beiden etwas miteinander verbindet? Dann lest dieses Buch! Die Nazis sind zwar offiziell nicht mehr an der Macht, aber ihre Gedanken sind noch da, ihre Gesinnung haben sie mit dem Kriegsende nicht abgelegt. Ich kann euch sagen, dies ist keine leichte Kost. Der Schreibstil des Autoren Volker Dützer ist einfach unglaublich. Er hat es mit dieser Geschichte geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Hier geht es um Rache, um Vergeltung und auch um Vergebung. Ich hatte spannende, aufregende, fesselnde und packende Lesestunden. Die Vergangenheit holte die Protagonisten immer wieder ein. Ich hatte Lesestunden voller Gänsehautmomente und Nervenkitzel und bin jetzt noch komplett sprachlos. Diese Zeit darf niemals vergessen werden! Der Autor hat sich hier mit einem schlimmen Kapitel der deutschen Geschichte auseinandergesetzt und es ist ihm aufgrund ausführlicher Recherchen, wie er am Ende des Buches selbst beschreibt, echt gut gelungen, dass man sich als Leser alles sehr gut vorstellen konnte. Ich froh bin, dass ich diese Zeit nicht selbst erleben musste. Die Hauptpersonen sind Hannah und Pawel. Hannah ist mir sehr ans Herz gewachsen, doch Pawel… Obwohl ich ihn auch irgendwie verstehen konnte. Manches kann man eben nie vergessen! Und wie sagte meine Oma schon: „Man kann zwar nichts vergessen, aber man sollte verzeihen können“! Ist das aber immer möglich??? Aber ich möchte euch nicht mehr verraten. Ich habe mit Hannah geliebt, gelacht, geweint und gelitten und mir kullerten am Ende auch die Tränen. Ein großartiger Roman, der mein Herz berührt und mich am Ende dann versöhnt hat. Ich bin gespannt, ob es noch weitergehen wird… Mich hat der Autor wieder komplett überzeugt. Dieses Buch werde ich so schnell nicht vergessen und ich empfehle es sehr gern weiter.
Hannah hat den Krieg und das T4 Programm überlebt, jetzt arbeitet sie mit den Amerikanern zusammen, um Kriegsverbrecher ausfindig zu machen und vor Gericht zu stellen.
Pawel entkam dem KZ und will Rache um jeden Preis. Als Hannah und Pawel aufeinandertreffen , ist Hannah fasziniert von Pawel , doch dieser trägt mehr als ein düsteres Geheimnis in sich....
Die Geschichte beginnt kurz vor Befreiung der KZ durch die Alliierten und zeigt Pawels Weg. Dieser Weg ist sehr anschaulich beschrieben und man bekommt als Leser gleich die Dunkelheit der Geschichte zu spüren. Dennoch hatte ich Mitleid mit Pawel und wollte wissen, wie es mit ihm weitergeht.
Hannah ist eine Figur aus dem ersten Band der Serie ( Die Unwerten ), die sich unter anderem in Hadamar im T4 Programm befand. Ich persönlich kannte den ersten Band nicht und konnte mir dennoch von Hannah schnell ein Bild machen. Sie ist ein sehr starke Frau, die Gerechtigkeit möchte und Kriegsverbrecher vor Gericht bringen will. Ihr größtes Ziel ist es , den Mörder ihres Geliebten zu finden.
Trotz der Dunkelheit geht das Leben für viele andere Menschen in dieser Zeit einfach weiter. Man hat Verluste erlitten, doch nun zählt für viele, das eigene Überleben und Vorankommen zu sichern.
Als Leser "sieht" man viele Situationen in Frankfurt oder auch in Köln , die ungleich verteilt sind und dennoch in sich schlüssig.
Spannend empfand ich, die Wege von Hannah und Pawel zu verfolgen, die beide Unterdrückung erlebten, Überlebensangst hatten und als minderes Leben bezeichnet wurden. Obwohl ihnen ähnliches widerfahren ist, reagieren sie in ganz unterschiedliche Richtungen, um ihre Rache zu signalisieren und auch zu erhalten.
Durch den flüssigen Schreibstil des Autor wollte ich das Buch kaum aus der Hand legen besonders, da mir
die Charaktere so vertraut und real vorkamen, was der bildlichen und ansprechenden Beschreibung entsprang.
Erschreckend waren für mich viele kleine Details, wie Kriegsverbrecher behandelt, teilweise sogar als Opfer dargestellt wurden und wer ihnen alles half....
Der Roman zeigt eine dunkle Nachkriegszeit, Verluste von Freunden, Familie , Angst und Verzweiflung und doch ist immer irgendwo ein Charakter, der Hoffnung macht und das Gute sieht.
Bemerkenswert ist auch das Nachwort des Autors, in dem er das ein oder andere erklärt oder auch einfach nur zum Nachdenken anregt.
Ich möchte nicht sagen, dass mich das Buch gut unterhalten, denn Unterhaltung ist fiktiv oder lustig, sondern es war besonders, es zu lesen und zum Nachdenken angeregt zu werden.
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