Nach dem Tod der Eltern haben sich die drei Geschwister der Familie Gabel auseinandergelebt. Während die alleinerziehende Sidsel als Restauratorin in einem Kopenhagener Museum arbeitet, schlägt sich Niels als Plakatierer ohne festen Wohnsitz durch. Ea, die älteste der drei, lebt seit Jahren in San Francisco und versucht, mit einer Seherin Kontakt zur verstorbenen Mutter aufzunehmen. Doch dann müssen die Geschwister auf einmal Stellung zueinander und ihrer Vergangenheit beziehen. Ein beglückendes und zärtliches Buch über das Wagnis, alte Hüllen abzustreifen und Veränderung zuzulassen.
Laut Klappentext geht es in dem Buch um drei Geschwister, die sich nach dem Tod der Eltern auseinander gelebt haben. Doch dann müssen sie auf einmal Stellung zueinander und ihrer Vergangenheit beziehen.
Nachdem ich das Buch nun zu ende gelesen habe, frage ich mich ernsthaft, wann der Zeitpunkt gewesen ist, wo die drei Stellung zu sich und ihrer Vergangenheit bezogen haben. Ich glaube nicht, dass ich da etwas überlesen habe. Während ich mich neugierig durch die Kapitel gekämpft habe, erfuhr ich zwar alles mögliche, aber über das Auseinanderbrechen der Familie leider nur Bruchstücke. Eher episodenhaft lernt man das jeweilige Leben der Geschwister kennen und auch das Leben diverser Nebenfiguren, wobei die Nebenfiguren bald viel mehr Raum einnehmen als die Hauptfiguren. Es geht viel um Trennung, Weiterentwicklung und alltägliche Probleme. Im Prinzip wird man von vielen Ereignissen geradezu überflutet, als ob die Autorin bewusst für sehr viel Abwechslung sorgen wollte, doch für meinen Geschmack war das von allem zu viel. Der Schreibstil gefiel mir stellenweise ganz gut, einiges wurde wirklich sehr schön beschrieben und anschaulich in Worte gefasst. Dann gab es wiederum auch Stellen die mir lieber erspart geblieben wären, weil dadurch der Prosa Stil einfach zunichte gemacht worden ist. Es kann nicht sein, dass man zum einem mit einer poetischen Ausdrucksweise glänzen will und zum anderen in die Vulgärsprache verfällt. Genauso störten mich die vielen Rückblenden inmitten einer gegenwärtigen Szene, weil dadurch mein Lesefluss enorm gestört wurde. Zwischendurch meldet sich auch noch die Mutter der drei Geschwister aus dem Jenseits bzw. einer Art Zwischenwelt. Ich habe nicht verstanden, was diese Kapitel bewirken sollten, wahrscheinlich ging es darum, dass die Mutter Schwierigkeiten hatte Loszulassen, weshalb die älteste Tochter schließlich ein Medium zu Rate gezogen hat. Für mich war das einfach nur surreal.
Ich frage mich, was die Autorin mit ihrer Geschichte aussagen möchte. Vielleicht geht es darum, dass jeder so leben sollte, wie er es für richtig hält, sei es der Weltenbummler in der Geschichte, der Obdachlose oder die alleinerziehende Mutter. Der Titel „Der Panzer des Hummers“ ist demnach eine Metapher, durch das Erleiden von Schmerz (zu eng gewordener Panzer) kann man über sich hinauswachsen. Mich hat die Geschichte leider überhaupt nicht erreicht, vor allem das Ende lässt mich ratlos zurück, weil viele Fragen offen geblieben sind.
Nebeneinander von Nebensächlichkeiten
Bewertung aus Düsseldorf am 05.10.2021
Bewertet: eBook (ePUB)
Der Roman "Der Panzer des Hummers" von Caroline Albertine Minor hat mich vom Cover und vom Klappentext angesprochen, doch leider konnte die Lektüre meine Erwartungen so gar nicht erfüllen. Worum geht es aber eigentlich? Erzählt wird die Geschichte von den drei Geschwistern der Familie Gabel, die sich nach dem Tod der Eltern auseinander gelebt haben. Es kommen aber nicht nur die drei Geschwister zu Wort, sondern u.a. auch die Seherin Bea. Jeder erzählt aus seinem Leben und dabei vor allem gerne viele Nebensächlichkeiten, die mich immer weniger interessierten. Was vor allem daran lag, dass sie auch wirklich keine Rolle für die Handlung spielten. Vom Klappentext ("Doch dann müssen die Geschwister auf einmal Stellung zueinander und ihrer Vergangenheit beziehen. Ein beglückendes und zärtliches Buch über das Wagnis, alte Hüllen abzustreifen und Veränderung zuzulassen. ") beeinflusst erwartete ich ein Aufeinandertreffen der Geschwister, eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und eine Entwicklung, aber das alles geschah nicht oder war für mich nicht sichtbar genug. Sprachlich ist der Roman sicherlich beeindruckend und außergewöhnlich, aber das reicht dann irgendwann nicht mehr, um mich als Leserin am Ball zu halten. Für mich fehlte jeglicher Spannungsbogen, sodass für mich die Lektüre nicht wirklich beglückend war, sondern einfach verwirrend und langatmig. Schade eigentlich, dass bei dem Sprachpotential nicht mehr drin war. Für mich fehlte im Gewirr der Erzählfäden ein roter Faden, der mich aus dem Labyrinth der offenen Fragen herausführt.
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Eine melancholische Erzählung. 3 Geschwister, die sich unterschiedlich entwickelt haben und unterschiedliche Lebensentwürfe haben und doch in Verbindung untereinander bleiben. Interessant, eine anspruchsvolle Lektüre.
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Klasse Anfang.....
Der bleibt im Gedächtnis....
Alles andere nicht.....schade!
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