Ein Leben für die Kinder und die eigene Unabhängigkeit
Berlin, 1902: Die junge Käthe verliebt sich in den Bildhauer Max Kruse. Als sie schwanger wird, gerät sie in Konflikt mit den Moralvorstellungen der Berliner Gesellschaft und zieht in die Schweiz. Auf dem Monte Verità findet sie inmitten von Künstlern die Freiheit, nach der sie sich sehnte. Als ihre Tochter sich eine Puppe wünscht, macht Käthe sich an die Arbeit. Weich und anschmiegsam soll sie sein, geeignet zum Spielen. Die Puppe wird ein voller Erfolg. Soll Käthe alles auf eine Karte setzen und sich etwas aufbauen - und was bedeutet das für ihre Liebe zu Max?
Die packende Geschichte von Käthe Kruse, einer facettenreichen Frau, die die Bedürfnisse von Kindern verstand und als berühmteste Puppenmacherin der Welt Geschichte schrieb
Ich habe vor einigen Jahren einen Film über Käthe Kruse gesehen, jetzt habe ich das Buch dazu gelesen und sah die Personen immer vor mir. Die Geschichte beginnt schon einige Zeit vor Katharinas Geburt, als die junge Christiane Simon, Näherin, sich in Breslau mit dem verheirateten Robert einlässt und von einer kleinen Familie träumt. Robert schickt sie fort, damit keiner von der Affäre und dem unehelichen Kind erfährt. Immerhin unterstützt er ein wenig finanziell und mit Lebensmitteln, wenn schon nicht mit Liebe und Anwesenheit. Christiane Simon setzt sich für Katharina durch, sie arbeitet, das Geld ist immer zu knapp. Trotzdem setzt sie alles dran, um ihrer Tochter ein einigermaßen angenehmes Leben zu bieten - sie soll es später besser haben, als ihre Mutter. Katharina macht es ihrer Mutter trotz deren Warnung praktisch nach, als sie, inzwischen recht erfolgreiche Schauspielerin, sich in den 30 Jahre älteren Max Kruse verliebt. Er will keine Ehe, schickt sie schwanger in die Schweiz - ein merkwürdiges und auch kostspieliges Projekt, diese Kommune, von der er schwärmt, aber selbst nur selten anwesend ist. Anfang des 20. Jahrhunderts, alleine mit zwei Kleinkindern auf dem Monte Verita, fernab von Zivilisation und Annehmlichkeiten, versucht Käthe, es ihren Töchtern einigermaßen schön zu machen. Inzwischen ist Käthes Mutter verstorben, sie selbst hält nichts in der Schweiz, sie zieht mit Max und den Kindern zunächst nach München, später nach Berlin und ihre Ideen von Babypuppen für die Kinder nehmen Form an. Max ist mal da, mal nicht, dann wieder unterstützt er Käthes Projekt. Finanziell wird es etwas besser. Sehr ausführlich werden etwa 30 Jahre geschildert, viele Entbehrungen, aber auch kleine Freuden und Erfolge. Käthe nimmt das Angebot einer Puppenfabrik an, allerdings mit gemischten Gefühlen, und holt sich bald zurück, was ihr gehört. Übers Ohr hauen lässt sich die junge Frau jedenfalls nicht und macht das auch deutlich. Inzwischen Mutter von 5 Kindern und vielen Puppenkindern sowie Arbeitgeberin für fleißige Näherinnen, trifft bei Frau Kruse eine besondere Anfrage ein - die Mundpropaganda hat ihr Bestes getan.
Hier sollte man sich schnellstens Band 2 besorgen, wenn man wissen will, ob und wie Käthe Kruse mit Amerika agiert.
Ich gebe für „Käthe Kruse und die Träume der Kinder“ 4,5 Sterne. Das Buch ist schön und unterhaltsam geschrieben, nicht nur über die Entstehung der Puppen, sondern über Katharina Simons Leben, Berufe und Werke, teilweise etwas zu ausführlich. Auf jeden Fall lesenswert. Den 2. Teil werde ich in Kürze als Hörbuch hören.
Mutter aus Leidenschaft als Mensch eher schwach!
Sabrina Schneider am 10.07.2022
Bewertet: eBook (ePUB)
Dieses Buch wollte ich lesen da ich mich für den Aufstieg und Intensionen Käthe Kruses die mir als Puppenmacherin bekannt ist interessierte und der Klappentext mir Lust auf die Geschichte gemacht habe.
Ich weiss nicht ob sich die Autorin stark an Fakten gehalten oder auch ein bisschen Fiktion eingewoben hat leider wird darauf nicht weiter eingegangen.
Sofort war ich in der Handlung drin und es ging los mit der Lebensgeschichte von Käthe 1883 in Breslau.
In einem gut verständlichen Schreibstil zeichnete die Autorin ein beschwerliches Leben und auch der Erzählstil schaffte es Bilder heraufzuschwören.
Eigentlich vermutete ich eine faszinierende Frau hinter Käthe Kruse doch die Geschichte zeigte mir ein eher ereignisloses Leben mit erzwungener alternativer Lebensweise.
Die Hintergrundinfos die ich in Verbindung mit dieser Person so nicht auf dem Schirm hatte waren interessant zu erfahren und es war gut nachvollziehbar dargestellt.
Ihr unübliches Verhalten mit Liebesverhältnissen, ihr Verhältnis zu den Kindern, einerseits eine starke Frau andererseits eher naiv bis augenverschließend eine ungewöhnliche Lebensweise zu dieser Zeit.
Ihr Charakter und der Umgang mit den Situationen ließen mich irgendwie kalt und ich konnte so keine Nähe oder Symphatie aufbauen.
Ich empfand sie als Mutter aus Leidenschaft als Mensch eher schwach.
Ungefähr das letzte Drittel der 327 Ebookseiten konnte mich nochmal fesseln da es da um den Aufbau des "Imperiums" und den Verkauf ihrer Puppen ging wie sich die Gelegenheit bot.
Mit einem sehr bekannten Detail aus der Puppengeschichte ging das Buch dann auch zuende und ein weiterer Teil ist angekündigt.
Von mir gibt es 3 Sterne werde aber noch Geschichten von Julie Peters lesen da mir ihre Dorfärztin Saga sehr ans Herz gegangen ist.
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