Ob es um Weltarmut oder um Genfood geht, ob um die Erderwärmung oder die Menschenrechte, ob um Flüchtlingspolitik oder die Verteilung medizinischer Güter, - immer stoßen wir auf drängende Fragen der Moral und ihrer Entscheidung. Dieses Buch bietet keine Patentrezepte für richtiges Handeln, führt aber in alle wichtigen Begriffe und Grundlagen ethischen Denkens und in die Werkzeuge zur Entscheidungsfindung ein. Auf der Basis einer praktisch orientierten utilitaristischen Interessensethik findet der Autor originelle Antworten auf viele wichtige Fragen der Gegenwart.
Schon im Vorwort stößt [der Autor] Gott vom Thron und stellt fest, dass dieser nie besetzt war. Mit unbeschreiblichem Hochmut versucht er dann zu belegen, warum es Gott nicht gibt, und übersieht dabei völlig, dass er vom falschen Ansatz ausgeht. Das Wort liebe vor Gott ist erst wenige Jahrzehnte alt; wer das AT liest, wird genügend Bsp. Für einen rachsüchtigen Gott finden. Unter dieser Prämisse ist alles, was er zu dem Thema Gott/ Glaube und der alleinigen Vormachtstellung des von ihm gelobten Utilitarismus nichtig und die Existenz Gottes ist nicht widerlegt.
Auch verzichtet er bewusst auf Fußnoten, um den Text lesbarer zu machen. Das jedoch mit der Einbuße, dass ihm für viele kruden Thesen die Belege fehlen.
In den weiteren Kapiteln werden einige richtige Ansätze genannt, die jedoch so selbstverständlich sind, dass es erschüttert, dass sie erwähnt werden müssen, bzw. der ihm geneigten Leserschaft tatsächlich nicht neu sein dürften.
Inhalt
Wie handelt man richtig, wenn man Entscheidungen trifft? Was ist gut, was ist böse und was sollten wir für unseren Alltag mitnehmen? Die Philosophie war schon immer bestrebt, das Handeln zu betrachten und abzuwägen, wie man am besten vorgehen sollte. Mit einigen bekannten philosophischen Thesen werden auch heutige Problematiken in diesem Sachbuch aufgearbeitet.
Meine Bewertungen
Nachdem meine Schulzeit mit dem Philosophie-Unterricht schon eine Weile her ist, wollte ich mit Bernward Gesangs Darf ich das oder muss ich sogar? meine Kenntnisse mal wieder ein wenig auffrischen. Utilitarismus, Kant und viele weitere der angesprochenen Philosophien waren mir keine Fremdbegriffe, trotzdem hat sich das Buch leider beim Lesen extrem gezogen.
Bernward Gesangs Schreibstil ist auf der einen Seite sehr trocken und nüchtern, wenn er einzelne Abwägungen beschreibt, andererseits hat er gerade in den politischen Aspekten des Buchs viele subjektive Inhalte an sich, die es mir teilweise schwer machten, seinen Ansichten zu folgen. Seine Argumentationen fand ich teilweise sehr schwierig untermauert. Das passt, also ist das so ist für mich einfach keine Argumentation.
Zudem hätte ich bei dem Titel erwartet, dass etwas mehr Wert auf einen inhaltlich genaueren Überblick der verschiedenen Philosophien gelegt wird. Bekommen habe ich schließlich jede Menge Verweise auf den Utilitarismus, den ich zwar auch in vielen Fällen für passend erachte, der aber definitiv nicht die ganze Bandbreite der ethischen Normen aufzeigt.
Insgesamt hatte ich schon das Gefühl, dass mir das Buch ein wenig zu der erwarteten Auffrischung geholfen hat, doch die Selbstdarstellung des Autors, die zwischen den Zeilen deutlich rüberkam, ging mir nach einer Weile einfach auf die Nerven. Die Handlungswege, die er aufzeigt, hätte ich gern fundierter und kritischer argumentiert gehabt, gern auch mit mehr philosophischen Ansätzen, als sie hier gezeigt wurden. So richtig warm geworden bin ich mit dieser Lektüre aber nicht.
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