***Griechische Mythologie modern und fesselnd erzählt.***
Ariadne, Tochter von König Minos und Schwester des Minotaurus, ist so ganz anders als ihre Geschwister. Aufgewachsen mit den griechischen Heldensagen, schwört sie sich, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und es nicht den Göttern zu überlassen. Jedes Jahr beobachtet sie, wie das unterworfene Athen als Tribut 14 Jugendliche nach Kreta schickt, um den Hunger des Minotaurus zu stillen. Sie lehnt sich vergeblich gegen diese Grausamkeit auf. Bis sie sich in einen der Todgeweihten verliebt. Theseus verspricht ihr, sie mit nach Athen zu nehmen, wenn sie ihm hilft, das Ungeheuer zu töten. Ariadne verrät den Zugang zum Labyrinth und schenkt Theseus einen roten Wollfaden, sodass er den Weg zurück zu ihr findet. Gemeinsam segeln sie los, doch Theseus lässt sie auf der Insel Naxos zurück. Damit beginnt Ariadnes eigene Geschichte …
»Jennifer Saints hervorragend erzähltes Debüt ist ebenbürtig mit Madeline Millers Romanen.« Waterstones.com
»Sehr gekonnt und wundervoll eindringlich: Saint schenkt uns mit der Perspektive der Frauen einen neuen Blick auf den alten Mythos.« The Sunday Times
»Endlich übernimmt Ariadne die Hauptrolle. Sehr empfehlenswert.« Daily Mail
Dieses Buch habe ich quasi verschlungen. Ich hatte zwar etwas anderes erwartet – mehr eine sehr leichte und freie Anlehnung an die griechische Mythologie. Was man aber bekommt ist eine sehr schön verständliche Nacherzählung verschiedener Sagen und Mythen des alten Griechenlands aus einer Sicht, die man so sicher noch nicht gehört hat. Die Grausamkeiten sind schauerlich, dafür aber die freudigen Momente umso schöner. Doch letzten Endes geht es natürlich wie überall nur um eins: Macht. Auf jeden Fall werde ich mich so schnell wie möglich auf den nächsten Teil (Elektra, die hell Leuchtende) stürzen.
Ich, Ariadne hat sich für mich als ein unterhaltsames und leicht zugängliches Buch erwiesen. Nachdem ich mich einmal in die Geschichte eingelesen hatte, fiel es mir leicht, weiterzulesen. Die Erzählweise ist flüssig und angenehm, das Tempo gut gewählt. Besonders positiv ist mir die feministische Grundbotschaft des Romans aufgefallen. Auch wenn sie zu Beginn noch nicht sofort erkennbar ist, entfaltet sie sich im Laufe der Geschichte deutlich. Sie zeigt sich sowohl in den Entscheidungen der weiblichen Figuren als auch in dem, was sie bereit sind zu geben – sei es für andere, für eine größere Sache oder für sich selbst.
Als Neuerzählung des klassischen Ariadne-Mythos bedient sich das Buch vieler bekannter Elemente – etwa dem Minotaurus, der zentral für die Handlung ist, sowie den Figuren Theseus, Dionysos und Phädra, Ariadnes Schwester. Dabei schlägt die Autorin einen Weg ein, der insgesamt weniger kontrovers und deutlich zugänglicher ist. Es wirkt, als wolle sie die Geschichte eher auf eine sanfte, beinahe versöhnliche Weise erzählen, anstatt sich zu sehr in die düsteren Tiefen des Mythos zu wagen.
Genau darin liegt für mich auch eine Schwäche des Buches: In vielen Momenten hätte ich mir eine dunklere, rauere und realistischere Darstellung der Mythenwelt gewünscht. Manche Aspekte, gerade bei Nebenfiguren, wirkten mir zu weich, zu unentschlossen – fast schon blass. Die Charakterisierung von Theseus hingegen war hervorragend gelungen: facettenreich, widersprüchlich, und letztlich sehr menschlich. Auch Phädra, ihre Entwicklung und ihre Geschichte konnten mich überzeugen. Doch andere Figuren – zum Beispiel Ariadnes Mutter oder eine später auftauchende Nebenfigur – blieben für mich zu oberflächlich. Ihre mangelnde Tiefe und emotionale Wirkung empfand ich als störend.
Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist: Es wirkt stellenweise sehr deutlich wie das Debüt einer Autorin. Die Handlung ist teilweise vorhersehbar, manche Wendungen lassen sich früh erahnen. Das ist an sich nichts Schlechtes, aber man merkt, dass hier noch Raum zur Reifung besteht – im Plot, im Stil und vor allem in der Charakterentwicklung.
Trotzdem gibt es viele Aspekte, die mir gut gefallen haben. Besonders hervorheben möchte ich die Tatsache, dass ein eher unbekannter Mythos neu belebt wurde – und das auf eine kreative, moderne Weise. Figuren, die in der Originalerzählung keine Stimme hatten, bekommen hier Raum und Bedeutung. Die Darstellung von Theseus und Dionysos hat mich ebenfalls beeindruckt. Ihre manipulativen Seiten werden klug in Szene gesetzt, und als Leser*in erkennt man erst spät, wie sehr man ihnen auf den Leim gegangen ist. Die Botschaft dahinter ist klar: Man sollte nicht blind vertrauen – besonders nicht Männern, die zu schön scheinen, um wahr zu sein.
Sobald man sich auf die Geschichte eingelassen hat, liest sich das Buch angenehm schnell. Es ist weder inhaltlich überladen noch kompliziert in seinen Beziehungen oder Strukturen – und gerade das macht es zu einem rundum unterhaltsamen Leseerlebnis. Die feministische Dimension zieht sich dabei wie ein roter Faden durch das Werk. Manche dieser Aspekte habe ich erst im Nachhinein richtig verstanden – teils auch durch Gespräche mit anderen Leser*innen – und genau das macht das Buch interessant: Es öffnet Interpretationsräume und lädt zum Nachdenken ein.
Fazit:
Ich, Ariadne ist keine perfekte Neuerzählung eines antiken Mythos – aber eine, die unterhält, zum Nachdenken anregt und einem lange im Gedächtnis bleibt. Die feministische Perspektive, die menschlichen Schwächen der Figuren und der frische Blick auf eine eher unbekannte Geschichte machen das Buch absolut lesenswert. Wer eine tiefgründige, emotional gefärbte, wenn auch etwas sanfte Neuinterpretation sucht, wird hier fündig. Nicht das stärkste Retelling, das ich gelesen habe – aber definitiv eines, das sich lohnt.
4 von 5 Sternen!
Jennifer Saint verarbeitet hier die Geschichte von Ariadne und fokusiert sich auf die weiblichen Figuren und deren Sicht auf die Ereignisse. Die Nacherzählung aus der griechischen Mythenwelt war sehr interessant, wenn sich mich auch auf emotionaler Ebene nicht ganz erreicht hat.
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Leider hat "Ich, Ariadne" mich nicht so richtig umgehauen. Ich habe ähnlich wie bei "Ich bin Circe" eine starke weibliche Protagonistin erwartet, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt, aber leider blieb Ariadne in meinen Augen eher passiv und blass. Dennoch eine gute Neuerzählung des antiken Stoffs.
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