Florence Given ist längst nicht mehr ausschließlich ein Internetphänomen. Ihr erstes Buch »Frauen schulden die gar nichts« war ein großer Bestseller. »Girlcrush« ist ihr erster Roman, der gleich auf Platz 1 der Sunday-Times-Bestsellerliste einstieg. Eine heiße und wahnsinnig aktuelle Geschichte über sexuelle Befreiung und das Verhalten geschlechtsreifer Millennials im 21. Jahrhundert.
Eartha befindet sich auf einer verrückten und verführerischen Erkundungstour durch das heutige London, nachdem sie ihren toxischen Boyfriend endlich verlassen hat. Sie beginnt ihr Leben als offen bisexuelle Frau und wird gleichzeitig zu einer viralen Sensation auf Wonderland, einer Social-Media-App, auf der Menschen ihr Traum-Selbst online projizieren. Nur: Die Distanz zwischen ihrem Online- und ihrem Offline-Ich wird immer größer, bis etwas passiert, das sie in die totale Selbstzerstörung führt und Eartha vor die Wahl stellt. Welche Version von sich selbst soll sie auslöschen?
hallobuch, Silke Schröder aus Hannover am 22.03.2023
Bewertungsnummer: 1905979
Bewertet: eBook (ePUB 3)
In “Girlcrush” zeichnet Florence Given das lebendige Bild einer jungen Frau, die mit ihrem Coming-Out zu einer Internetgröße und erfolgreichen Influencerin wird. In einem London der nahen Zukunft liebt vor allem die queere Szene die neue Social-Media-App “Wonderland” und ihre aufregende Dating-Plattform. Florence Given macht auf die Gefahren aufmerksam, die hinter der schnellen Berühmtheit und dem unerwarteten Einfluss lauern. Denn jeder von Earthas Schritten wird von der Community beobachtet, kommentiert und beurteilt, so dass es der jungen Protagonistin immer schwerer fällt, Online und Offline auseinanderzuhalten – zu Recht, denn beides ist untrennbar miteinander verbunden. Auch wenn Givens Heldin dabei manchmal etwas arg naiv dargestellt wird, ist “Girlcrush” spannend und quicklebendig erzählt – und ein großartiges Plädoyer für queeres Leben und die Bedeutung der #metoo-Debatte. Authentisch frisch gelesen von Mélanie Fouché.
Nach „Frauen schulden dir gar nichts“ ist jetzt der Debütroman von Florence Given auf deutsch erschienen, der in England gleich auf Platz 1 der Bestsellerliste einstieg.
Der Klappentext besagt „Wie Carrie Bradshaws Kolumne aus Sex and the City auf Steroiden“. Meiner Meinung trifft es das ziemlich gut.
Dennoch war ich überrascht, dass der Fokus des Romans eher auf der Unterhaltung und weniger auf den ernsten Themen liegt.
Um was geht`s?
Die 25-jährige Ich-Erzählerin Eartha findet heraus, dass ihr langjähriger Boyfriend sie betrogen hat und sie eigentlich Frauen auch ziemlich hot findet. Nach dem Betrug hat Eartha eine feministische und sexuelle Erleuchtung und sie wirft ihren Freund raus.
Nach einem spontanen Outing-Video, das sie auf der fiktiven Social Media Plattform Wonderland gepostet hat, geht sie über Nacht viral und startet richtig durch….
Wonderland ist ein persiflierter Hyprid verschiedener realer Social Media Plattformen.
Immer an Earthas Seite ihr:e non-binäre:r Freund:in Rose, der:die ihr Starhilfe in ihr neues queeres Dating- und Sexleben gibt.
Givens Schreibstil macht ziemlich Spaß und der Unterhaltungsfaktor ist hoch. Die Sprache ist modern, direkt und derb, was mir gut gefällt und ich als großen Plus des Romans empfinde.
Die Charakter, allen voran Eartha, bleiben allerdings sehr blaß und sind für mich nicht authentisch ausgearbeitet, aber das soll vielleicht so. Angesichts Earthas Naivität und Planlosigkeit, hat man manchmal das Gefühl, man hat es mit einer 15-jährigen zu tun (wäre da nicht der ganze Alkohol und Sex), nicht mit einer erwachsenen feministischen Frau.
Apropos Sex: es geht ordentlich und queer zur Sache, das finde ich recht nice, ist aber sicherlich Geschmacksache.
Nicht erfüllt wurde mein feministischer Anspruch, den ich an den Roman hatte. Hier bleibt Given sehr unterkomplex und bedient trotz aller Wokeness viele Stereotype.
Sehr gut hat mir die eingestreute Kritik an Social Media gefallen. Given arbeitet deutlich heraus, dass diese eben nicht nach Kriterien wie Ethik und Moral agieren, sondern nach rein wirtschaftlichen Aspekten, auch wenn das heißt, dass man Hate Speech forciert. Demagogische Inhalte werden nicht gesperrt sondern teilweise gefördert, damit Reichweite und Wachstum generiert werden. Von diesen Zusammenhänge hätte ich gerne mehr gelesen, finde es aber gut, dass es überhaupt angerissen wird.
Dem letztendlichen Fazit des Romans stimme ich nur bedingt zu.
Sicher kann man Social Media als misogynen Spielplatz sehen, der in den Händen der Männer liegt, aber Social Media ist letztendlich nur ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, die die tieferliegenden, strukturellen und komplexen Probleme vielleicht verstärkt, aber nicht verursacht.
In Summe war „“ für mich kein besonders einschneidendes Leseerlebnis. Ich hatte zwar einigen Spaß, aber nicht genug, um mich über die Schwächen hinwegzutrösten.
Das Buch fing sehr gut an und man begleitet die Protagonistin bei ihrer Selbstfindung und ihrer sexuellen Neuorientierung. Doch dann geht es nur noch um ihre Onlinepräsenz und wie sie sich in ihrer Onlinepersönlichkeit verliert. Die erste Hälfte des Buches war immerhin super.
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Anfangs hatte dieses Buch eine Sogwirkung auf mich, dann schlug die Geschichte eine andere Richtung ein, als ich erwartet hatte. Wir begleiten Eartha auf ihrem Selbstfindungstrip, nachdem sie sich als bisexuell geoutet hat. Unterhaltsam und in moderner und direkter Sprache schildert Given wie Eartha sich mit Frauen trifft und ihnen näher kommt, sehr nahe ;) Gleichzeitig ging sie mit ihrem öffentlichen Coming Out viral und verliert sich anschließend langsam in ihrer gekünstelten Internet Persona und kann bald nicht mehr auseinanderhalten was wirklich echt ist und was nicht. Die Gefahr, sich auf Social Media zu vermarkten und sich selbst dabei zu verlieren, wird in dieser Geschichte deutlich gemacht. Ein unterhaltsames Buch, das gegen Ende ein wenig chaotisch und wirr wurde, das Innenleben der Protagonistin damit jedoch gut widergespiegelt hat.
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