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Beschreibung
Details
Verkaufsrang
209
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
13.09.2023
Eine neue Heimat, eine Liebe inmitten von Trümmern
Nordfriesland 1945: Die deutsche Niederlage ist nur noch eine Frage von Tagen, die Besatzerarmeen rücken vorwärts. Erschöpft klopfen die neunzehnjährige Lena und ihre Schwester an die Tür des Pfarrhauses in Niebüll. Die beiden Pastorentöchter aus Pommern haben eine dramatische Flucht hinter sich und sind erleichtert, dass sie nun endlich aufgenommen werden. Vorbei die gefährlichen Nächte auf der Flucht, die ständige Angst ... Die selbstbewusste Lena ist mehr als bereit, sich ein neues Leben aufzubauen, doch den Flüchtlingen steht man im Dorf skeptisch gegenüber. Einzig in dem klugen Apothekenhelfer Rainer findet Lena so etwas wie einen Freund in der neuen Heimat. Durch ihre Englischkenntnisse kann sie für die britischen Besatzer arbeiten und lernt sogar Autofahren. Am Steuer der Militärjeeps erlebt Lena das erste Mal seit Jahren wieder Momente der Freiheit. Doch die Unbeschwertheit währt nur kurz in diesem Sommer des jähen Erwachens. Ein weiterer Heimkehrer bedroht das fragile Glück, und Lenas Taten auf der Flucht holen sie ein ...
Nordfriesland 1945: Die deutsche Niederlage ist nur noch eine Frage von Tagen, die Besatzerarmeen rücken vorwärts. Erschöpft klopfen die neunzehnjährige Lena und ihre Schwester an die Tür des Pfarrhauses in Niebüll. Die beiden Pastorentöchter aus Pommern haben eine dramatische Flucht hinter sich und sind erleichtert, dass sie nun endlich aufgenommen werden. Vorbei die gefährlichen Nächte auf der Flucht, die ständige Angst ... Die selbstbewusste Lena ist mehr als bereit, sich ein neues Leben aufzubauen, doch den Flüchtlingen steht man im Dorf skeptisch gegenüber. Einzig in dem klugen Apothekenhelfer Rainer findet Lena so etwas wie einen Freund in der neuen Heimat. Durch ihre Englischkenntnisse kann sie für die britischen Besatzer arbeiten und lernt sogar Autofahren. Am Steuer der Militärjeeps erlebt Lena das erste Mal seit Jahren wieder Momente der Freiheit. Doch die Unbeschwertheit währt nur kurz in diesem Sommer des jähen Erwachens. Ein weiterer Heimkehrer bedroht das fragile Glück, und Lenas Taten auf der Flucht holen sie ein ...
Ein bewegender Roman über Liebe, Krieg, Vergebung und die Schuld, die bleibt - inspiriert von der Geschichte der Großmutter der Autorin.
Das meinen unsere Kund*innen
Niebüll im Nachkriegssommer 1945 - Leichtigkeit und Liebe treffen auf Schuld, Schweigen und Verantwortung
Adele aus Bremen am 04.10.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Deutschland 1945 das Kriegsende steht kurz bevor, die Alliierten teilen das Land bald in Besatzungszonen. Die alte Ordnung in Auflösung begriffen, die Neue noch im entstehen. In diese Zwischenzeit entführt uns Hanna Aden in „I love you, Fräulein Lena“.
Titelgebend ist die 19 Jährige Lena Buth, gemeinsam mit der 14 Jährigen Schwester Margot, Pastorentöchter aus Pommern, nun zwei von vielen Flüchtlingsmädchen, die in Niebülll, nahe der dänischen Grenze, ein Dach über dem Kopf suchen. Im Vertrauen auf ihre familiale Sozialisation als Pastorentöchter und einen früheren Rat ihres Vaters, klopfen die beiden an das örtliche Pfarrhaus und werden dort aufgenommen. Hier erleben sie nun den ersten Nachkriegssommer, und werden mit Erlebnissen und Gefühlen konfrontiert, die so oder so ähnlich wohl an vielen Orten in Deutschland zu dieser Zeit alltäglich waren. Lena, für die die Großmutter der Autorin als historisches Vorbild diente, ist eine unglaublich couragierte, intelligente junge Frau und es ist eine wirkliche Freude, sie in diesen Zeilen zu begleiten, bei ihrem Weg, trotz Ausgrenzung und Vorurteilen gegenüber Geflüchteten in dieser Zeit, eine neue Heimat zu finden, eine Familie und Liebe und letztlich auch die Frau, die sie selbst mit allen Erfahrungen der Kriegsjahre geworden ist und sein möchte.
Der Roman überzeugt mich besonders durch seinen sensiblen und differenzierten Blick auf den 2. Weltkrieg und den ersten Nachkriegssommer, eingefangen in den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Figuren. Seien es ein britischer Offizier, der nun Besatzungsmacht ist, ein im Krieg verwundeter und aufgrund dessen später für untauglich eingestufter junger Deutscher, ein ehemaliger KZ Wärter, der seine Rolle im NS-Regime nun zu verschleiern sucht, Margot und Lena als Flüchtlingsmädchen, und die vielen Frauen und Kinder, die die harten Kriegsjahre in der Heimat, mit ganz eigenen Entbehrungen verbracht haben, sie alle verhandeln in sich die schwierigen Gefühlslagen, zwischen Schuld und individueller Verantwortung, Schweigen und Aufbegehren, Richtig und Falsch, im Kontext von Krieg und Ideologie. Dabei immer im Blick und über allem schwebend die Singularität des Holocausts, das Unbegreifbare.
An keiner Stelle macht es sich die Autorin leicht, möchte keine Antworten geben, die es vermutlich ohnehin nicht geben kann. Und trotzdem erzeugt sie mit ihrem Schreibstil beim Lesen eine Leichtigkeit, die die Geschichte nur so dahinfließen und nicht mehr aus der Hand legen lassen.
Eine klare Empfehlung, mit der Hoffnung auf mehr von Lena, und auch Hanna Aden!
Beeindruckender Roman über Schuld und Vergebung im Nachkriegsdeutschland der Stunde Null.
MrsMurphy am 04.10.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Eines vorweggenommen, der Roman von Hanna Aden hat mich sehr beeindruckt, volle fünf Sterne. Allerdings werden die Leser:innen vom Cover, vom Romantitel und vom Klappentext ordentlich in die Irre geführt.
Erwartet hatte ich einen Liebesroman, der sich im Nachkriegsdeutschland zwischen einem jungen Flüchtlingsmädchen und einem britischen Soldaten abspielt. Völlig daneben. Ja, aufkeimende Liebesgefühle spielen eine Rolle, aber leicht kommt „I love you, Fräulein Lena“ wie der Titel vermuten lassen könnte, nicht daher. Stattdessen weiß Hanna Aden sehr beeindruckend zu schildern, wie in Deutschland kurz nach Kriegsende mit der eigenen Schuld und der Vergebung umgegangen wurde. Der Krieg ist zwar verloren und die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten vorbei, aber die zwölf Jahre andauernde Indoktrination mit dem menschenverachtenden Gedankengut der Nazis hat Wirkung gezeigt. Die alten Denkmuster sind immer noch in den meisten Köpfen vorhanden: Rassenlehre, Rollenmuster, Feindbilder – alles noch da.
Stellvertretend für uns Leser:innen nimmt Protagonistin Lena die Auseinandersetzung mit der Zeit des NS-Regimes auf sich. Lena ist zusammen mit ihrer Schwester Margot vor den anrückenden russischen Truppen aus Pommern geflohen. Die Schwestern, selbst Pastorentöchter, finden Unterschlupf bei einer Pastorenfamilie in Niebüll. Im Dorf stoßen Lena und Margot auf viel Misstrauen und Ablehnung, der slawischen Rasse ist ja nicht zu trauen.
Lena geht allen Herausforderungen mutig entgegen, nimmt ihre Außenseiterrolle im Dorf sehr wohl wahr, tut aber trotzdem alles, was ihr richtig erscheint. Bald wird ihr Urteilsvermögen aber auf eine harte Probe gestellt und sie muss sich der eigenen Vergangenheit als begeistertes Mitglied im BDM stellen. Hier sind die beiden diametralen Reibungspunkte für Lena sehr gut gewählt. Auf der einen Seite die Sichtweise des britischen Soldaten Nigel auf die Deutschen. Er stellt sich die Frage, wie es sein kann, dass die Deutschen aussehen wie er selbst, wie Menschen, und doch solche Grausamkeiten wie in den Vernichtungslagern begangen haben. Dem gegenüber stehen die ehemalige deutschen Soldaten Rainer und Joachim, die zum Teil eben in einem solchen Vernichtungslager schwere individuelle Schuld auf sich geladen haben. Ist das Argument, auf Befehl gehandelt zu haben, wirklich der ultimative Freispruch?
Insbesondere das Ende des Romans hat mich eine Weile beschäftigt. Er hat im wahrsten Sinne des Wortes nachgeklungen. Wie hätte ich in der Situation gehandelt? Und macht nicht so etwas gute Literatur aus? Ich meine ja!
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