Fenster ohne Aussicht

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Tagebuch aus Tel Aviv

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Beschreibung

Details

Verkaufsrang

13065

Format

ePUB

Kopierschutz

Nein

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Ja

Text-to-Speech

Ja

Erscheinungsdatum

24.07.2024

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Verkaufsrang

13065

Erscheinungsdatum

24.07.2024

Verlag

Diogenes

Seitenzahl

224 (Printausgabe)

Dateigröße

738 KB

Übersetzt von

Markus Lemke

Sprache

Deutsch

EAN

9783257615333

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Terrorangriff der Hamas auf Israel & Krieg in Gaza - bedrückend, nachdenklich & informativ!

Lia48 am 20.09.2024

Bewertungsnummer: 2297169

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

(C. N.: Terror, Massenmorde, se*uelle, körperliche & psychische Gewalt, Krieg, Entführung, Armut) ---- INHALT: Dror Mishani befindet sich als Autor für Lesungen und Veranstaltungen in Toulouse, wo ein Krimifestival stattfindet, als von Gaza aus Raketen auf seine Heimat Tel Aviv abgefeuert werden. Eigentlich keine Besonderheit, schließlich geschieht dies alle paar Monate und das Raketen-Abwehrsystem „Iron Dome“, gilt als relativ zuverlässig. Dass sich die Situation diesmal deutlich ernstzunehmender darstellt, begreift er, als er die Videos und Berichte auf israelischen Nachrichtenseiten sieht und seine Frau Martha ihn aus dem Schutzbunker anruft, in dem sie sich mit den Kindern versteckt hält. Es ist der 07. Oktober 2023, der später auch als „Schwarzer Schabbat“ in die Geschichte eingehen wird, an dem sich der schreckliche Terrorangriff der Hamas auf Israel ereignet. Hamas-Kämpfer durchbrechen den Grenzzaun des Gazastreifens auf Motorrädern und weißen Pick-ups, tragen Maschinengewehre, Granatwerfer und Munitionsgürtel und schießen wahllos um sich. Sie begehen einen Massenmord an Zivilisten und stellen Videos von brutalen Tötungen, Vergewa*tigungen und Entführungen ins Netz. Mishani kehrt zurück zu seiner Familie, befürchtet aber, dass Israels Antwort eine Großoffensive sein wird und sie in einen längeren und größeren Krieg schlittern könnten. Denn er als Jude, kennt „das Grauen“, „das die israelische Seele bestimmt.“ Während sich Kampf und Leid immer mehr nach Gaza verlagern und die Israelis nach und nach wieder anfangen, in den Alltag zu finden, macht sich Dror Mishani allerlei Gedanken. Er spricht sich dafür aus, „dass das Leid auf beiden Seiten aufhören muss.“ Als er beginnt, Tagebuch zu schreiben, hält er fest, wie sich der Krieg auf die Bevölkerung auswirkt, was er auf den Straßen sieht, wem er begegnet und vor allem, was ihm dabei durch den Kopf geht. Seine eigenen Kriminalromane erscheinen ihm plötzlich so bedeutungslos bei all dem realen Krieg auf den Straßen. Und doch findet er schließlich wieder Trost und Hoffnung durch die Literatur … „Der Geschmack der Literatur ist jetzt stärker denn je. Die Literatur rettet dir das Leben.“ ---- MEINUNG: Es fiel mir nicht unbedingt einfach, mich nochmals mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel zu befassen. All die Morde und brutalen Verbrechen an Menschen. Man mag sich nicht vorstellen, mit welchem Leid das für die Betroffenen und Angehörigen verbunden sein muss und wie schlimm die Zustände vor allem in Gaza noch immer sind. Dennoch finde ich es interessant und wichtig, auch die Menschen von dort zur Sprache kommen zu lassen, ihre Geschichten und Blickwinkel kennenzulernen und politische Zusammenhänge zu verstehen. Dazu kann auch Mishanis Buch einen kleinen Teil beitragen. Eindrücklich schildert er seine Sicht der Dinge. Vor allem seine kreisenden Gedanken und Gefühle fand ich authentisch dargestellt. Ich konnte gut nachvollziehen, dass er Ängste hat, was seine Kinder und die Zukunft angeht. Auch, dass er erst so schockiert ist, dass ihm z. B. fiktive Literatur plötzlich sehr nebensächlich vorkommt, fand ich plausibel, wenn die Realität so viel schlimmer und erschreckender ist: „Ich versuche, einen Roman zu lesen (…), schaffe es aber nicht. Er erzählt eine ausgedachte Geschichte über einen fiktiven Menschen, und die Sätze haben kein Gewicht, lösen sich in der dunklen Flugzeugkabine förmlich auf.“ Beim Lesen habe ich mich mehrmals gefragt, ob und in welcher Form wir die Auswirkungen des Terrorangriffs und des Gazakrieges in Dror Mishanis zukünftigen Büchern zu lesen bekommen werden. Ich denke, solche Erlebnisse können einen Menschen sehr prägen. Er selbst stellt zahlreiche Überlegungen an, hadert mit seinen „bedeutungslosen“ Geschichten und bekommt das Verlangen, mehr vom echten Leben zu erzählen. Einige Ideen hält er auch in seinem Tagebuch fest, welches in die hiesige Lektüre eingebunden wurde. Insgesamt sind es neben den Gedanken, zahlreiche kurze Szenen aus dem neuen Alltag, die einem im Buch begegnen und ein Abbild vom Leben nach dem Terroranschlag zeigen. Mir konnte die Lektüre nicht nur die Situation in Israel näherbringen, sondern auch ein Stück weit Mishani selbst, als Person. Ich kann mir vorstellen, dass man seine Romane danach mit anderen Augen liest, wenn man mehr über ihn und seine Geschichte weiß. Dass er auch über Missstände und die humanitäre Katastrophe in Gaza schreibt, fand ich bemerkenswert. Mir zeigt es, dass er trotz des Terrors in Israel versucht, beide Seiten zu verstehen. Und gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass dies für direkt Betroffene vielleicht gar nicht möglich ist, wenn das eigene Leid so groß ist, dass man über das nackte Überleben kämpfen muss … ---- FAZIT: Dror Mishani erzählt vom Terrorangriff der Hamas auf Israel, vom Gazakrieg und von dessen Auswirkungen, vor allem auf den Alltag der Israeli, ohne dabei den Blick für „die andere Seite“ zu verlieren. Ein informatives, eher bedrückendes Buch mit kleinen Lichtblicken, welches mich sehr nachdenklich zurücklässt. 4/5 Sterne!
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Terrorangriff der Hamas auf Israel & Krieg in Gaza - bedrückend, nachdenklich & informativ!

Lia48 am 20.09.2024
Bewertungsnummer: 2297169
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

(C. N.: Terror, Massenmorde, se*uelle, körperliche & psychische Gewalt, Krieg, Entführung, Armut) ---- INHALT: Dror Mishani befindet sich als Autor für Lesungen und Veranstaltungen in Toulouse, wo ein Krimifestival stattfindet, als von Gaza aus Raketen auf seine Heimat Tel Aviv abgefeuert werden. Eigentlich keine Besonderheit, schließlich geschieht dies alle paar Monate und das Raketen-Abwehrsystem „Iron Dome“, gilt als relativ zuverlässig. Dass sich die Situation diesmal deutlich ernstzunehmender darstellt, begreift er, als er die Videos und Berichte auf israelischen Nachrichtenseiten sieht und seine Frau Martha ihn aus dem Schutzbunker anruft, in dem sie sich mit den Kindern versteckt hält. Es ist der 07. Oktober 2023, der später auch als „Schwarzer Schabbat“ in die Geschichte eingehen wird, an dem sich der schreckliche Terrorangriff der Hamas auf Israel ereignet. Hamas-Kämpfer durchbrechen den Grenzzaun des Gazastreifens auf Motorrädern und weißen Pick-ups, tragen Maschinengewehre, Granatwerfer und Munitionsgürtel und schießen wahllos um sich. Sie begehen einen Massenmord an Zivilisten und stellen Videos von brutalen Tötungen, Vergewa*tigungen und Entführungen ins Netz. Mishani kehrt zurück zu seiner Familie, befürchtet aber, dass Israels Antwort eine Großoffensive sein wird und sie in einen längeren und größeren Krieg schlittern könnten. Denn er als Jude, kennt „das Grauen“, „das die israelische Seele bestimmt.“ Während sich Kampf und Leid immer mehr nach Gaza verlagern und die Israelis nach und nach wieder anfangen, in den Alltag zu finden, macht sich Dror Mishani allerlei Gedanken. Er spricht sich dafür aus, „dass das Leid auf beiden Seiten aufhören muss.“ Als er beginnt, Tagebuch zu schreiben, hält er fest, wie sich der Krieg auf die Bevölkerung auswirkt, was er auf den Straßen sieht, wem er begegnet und vor allem, was ihm dabei durch den Kopf geht. Seine eigenen Kriminalromane erscheinen ihm plötzlich so bedeutungslos bei all dem realen Krieg auf den Straßen. Und doch findet er schließlich wieder Trost und Hoffnung durch die Literatur … „Der Geschmack der Literatur ist jetzt stärker denn je. Die Literatur rettet dir das Leben.“ ---- MEINUNG: Es fiel mir nicht unbedingt einfach, mich nochmals mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel zu befassen. All die Morde und brutalen Verbrechen an Menschen. Man mag sich nicht vorstellen, mit welchem Leid das für die Betroffenen und Angehörigen verbunden sein muss und wie schlimm die Zustände vor allem in Gaza noch immer sind. Dennoch finde ich es interessant und wichtig, auch die Menschen von dort zur Sprache kommen zu lassen, ihre Geschichten und Blickwinkel kennenzulernen und politische Zusammenhänge zu verstehen. Dazu kann auch Mishanis Buch einen kleinen Teil beitragen. Eindrücklich schildert er seine Sicht der Dinge. Vor allem seine kreisenden Gedanken und Gefühle fand ich authentisch dargestellt. Ich konnte gut nachvollziehen, dass er Ängste hat, was seine Kinder und die Zukunft angeht. Auch, dass er erst so schockiert ist, dass ihm z. B. fiktive Literatur plötzlich sehr nebensächlich vorkommt, fand ich plausibel, wenn die Realität so viel schlimmer und erschreckender ist: „Ich versuche, einen Roman zu lesen (…), schaffe es aber nicht. Er erzählt eine ausgedachte Geschichte über einen fiktiven Menschen, und die Sätze haben kein Gewicht, lösen sich in der dunklen Flugzeugkabine förmlich auf.“ Beim Lesen habe ich mich mehrmals gefragt, ob und in welcher Form wir die Auswirkungen des Terrorangriffs und des Gazakrieges in Dror Mishanis zukünftigen Büchern zu lesen bekommen werden. Ich denke, solche Erlebnisse können einen Menschen sehr prägen. Er selbst stellt zahlreiche Überlegungen an, hadert mit seinen „bedeutungslosen“ Geschichten und bekommt das Verlangen, mehr vom echten Leben zu erzählen. Einige Ideen hält er auch in seinem Tagebuch fest, welches in die hiesige Lektüre eingebunden wurde. Insgesamt sind es neben den Gedanken, zahlreiche kurze Szenen aus dem neuen Alltag, die einem im Buch begegnen und ein Abbild vom Leben nach dem Terroranschlag zeigen. Mir konnte die Lektüre nicht nur die Situation in Israel näherbringen, sondern auch ein Stück weit Mishani selbst, als Person. Ich kann mir vorstellen, dass man seine Romane danach mit anderen Augen liest, wenn man mehr über ihn und seine Geschichte weiß. Dass er auch über Missstände und die humanitäre Katastrophe in Gaza schreibt, fand ich bemerkenswert. Mir zeigt es, dass er trotz des Terrors in Israel versucht, beide Seiten zu verstehen. Und gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass dies für direkt Betroffene vielleicht gar nicht möglich ist, wenn das eigene Leid so groß ist, dass man über das nackte Überleben kämpfen muss … ---- FAZIT: Dror Mishani erzählt vom Terrorangriff der Hamas auf Israel, vom Gazakrieg und von dessen Auswirkungen, vor allem auf den Alltag der Israeli, ohne dabei den Blick für „die andere Seite“ zu verlieren. Ein informatives, eher bedrückendes Buch mit kleinen Lichtblicken, welches mich sehr nachdenklich zurücklässt. 4/5 Sterne!

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Hochaktuell und lesenswert

SimoneF am 29.08.2024

Bewertungsnummer: 2279068

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

In "Fenster ohne Aussicht" beschreibt der israelische Schriftsteller Dror Mishani sein Leben unmittelbar nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 und dem ersten halben Jahr danach. Er lebt mit seiner Frau, seinem Sohn und seiner Tochter im Teenager-Alter in Tel Aviv. Sehr offen und ehrlich schildert er seine Gedanken, erzählt von Ängsten, von Diskussionen mit der Mutter, dem Bruder, der Ehefrau, den Kindern, die das Geschehen teils unterschiedlich wahrnehmen und darauf reagieren. Sein Hang zur Literatur wird spürbar, wenn er Trost in Schriften und Büchern sucht. So zitiert er immer wieder mit dem Buch Ezechiel aus der Heiligen Schrift, und auch Homers Ilias zieht er regelmäßig zu Rate. Mishani meldet sich freiwillig zum Ernteeinsatz nahe Gaza, besucht die Mahnwache am "Geiselplatz", und denkt intensiv darüber nach, wie die Spirale der Gewalt enden kann. Er gibt einen seltenen unmittelbaren unf bewegenden Einblick in das Leben mit einer ständigen existenziellen Bedrohung und verliert hierbei doch nie auch das Leid auf der anderen Seite aus dem Blick. Ein hoch aktuelles und sehr lesenswertes Buch!
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SimoneF am 29.08.2024
Bewertungsnummer: 2279068
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

In "Fenster ohne Aussicht" beschreibt der israelische Schriftsteller Dror Mishani sein Leben unmittelbar nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 und dem ersten halben Jahr danach. Er lebt mit seiner Frau, seinem Sohn und seiner Tochter im Teenager-Alter in Tel Aviv. Sehr offen und ehrlich schildert er seine Gedanken, erzählt von Ängsten, von Diskussionen mit der Mutter, dem Bruder, der Ehefrau, den Kindern, die das Geschehen teils unterschiedlich wahrnehmen und darauf reagieren. Sein Hang zur Literatur wird spürbar, wenn er Trost in Schriften und Büchern sucht. So zitiert er immer wieder mit dem Buch Ezechiel aus der Heiligen Schrift, und auch Homers Ilias zieht er regelmäßig zu Rate. Mishani meldet sich freiwillig zum Ernteeinsatz nahe Gaza, besucht die Mahnwache am "Geiselplatz", und denkt intensiv darüber nach, wie die Spirale der Gewalt enden kann. Er gibt einen seltenen unmittelbaren unf bewegenden Einblick in das Leben mit einer ständigen existenziellen Bedrohung und verliert hierbei doch nie auch das Leid auf der anderen Seite aus dem Blick. Ein hoch aktuelles und sehr lesenswertes Buch!

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Franziska

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Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Mishani schreibt statt seiner Krimis ein Tagebuch über die Zeit und Unsicherheit nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023. Tiefe Einblicke in die Unterschiede der Berichterstattung innerhalb und ausserhalb von Israel und das tägliche Familienleben in Tel-Aviv im Kriegszustand.
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Mishani schreibt statt seiner Krimis ein Tagebuch über die Zeit und Unsicherheit nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023. Tiefe Einblicke in die Unterschiede der Berichterstattung innerhalb und ausserhalb von Israel und das tägliche Familienleben in Tel-Aviv im Kriegszustand.

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