Ein normaler Sonntag im Leben der Familie Beckett - mit einem Unterschied: Katherine Beckett, die Mutter, entschließt sich, den sonntäglichen Kirchenbesuch der Familie ausfallen zu lassen und steigt lieber in den bisher unbenutzten Pool ihrer Wohnanlage. Der Roman verfolgt die daraus entstehenden Verwerfungen im Familiengefüge, während Katherine Rückschau über ihr bisheriges Leben, ihre sportlichen Ambitionen und ihre Beziehung mit Ehemann Virgil hält.
Kathleen Beckett hat bislang in ihrem Leben immer alles wie von ihr erwartet gemacht. Sie hat den gutaussehenden und ziemlich langweiligen Versicherungsverkäufer Virgil geheiratet und ist ihm quer durchs Land mit ihren zwei Jungs im Schlepptau gefolgt.
Eines Sonntags beschließt sie, auf den wöchentlichen Kirchgang zu verzichten und legt sich in den Pool der Wohnanlage. Virgil ist zwar überrascht, doch lässt er sie gewähren. Als Virgil zurückkommt bleibt seine Frau weiter im Pool, wo sie bis zum späten Abend bleiben wird. Ihr geht es dort gut, sie fühlt sich leicht und befreit und genießt die Schwerelosigkeit im Wasser. Auch als ihre Familie gerne essen möchte, weist sie auf den gefüllten Kühlschrank hin, als Virgil sie bittet, herauszukommen, treibt sie weiter im Pool und auch die Neugierde der Nachbarn bringt sie nicht dazu, aus dem Wasser zu steigen.
Kathleen lässt ihr Leben Revue passieren. Im College war sie leidenschaftliche Tennisspielerin und fing ein Verhältnis mit ihrem Lehrer an, den sie auch später noch getroffen hat. Doch sie hat sich für ein Leben nach dem „American Dream“ der 50er Jahre entschieden – angepasst, abhängig und immer den Schein wahrend. Dass das für Kathleen kein Traumleben ist, das wird schon sehr früh in der Erzählung klar, ganz langsam entblättert Jessica Anthony den Dream von außen nach innen, bis am Ende nichts mehr so ist, wie es den Anschein hatte.
Ich mochte diesen kurzen und sehr feinen, tiefgründigen Roman sehr gern. Es steckt so viel mehr drin als auf den ersten Blick zu vermuten ist. Er zeigt, was in den 50er Jahren von Frauen oft erwartet wurde, wie das klassische Rollenbild in der Ehe ausgesehen hat und wie schwer es für Frauen war, ein anderes Leben zu denken oder gar zu leben.
Sehr gut finde ich hier die Verbindung zu großen geschichtlichen Ereignissen wie dem Bau der Golden-Gate-Bridge zu Kathleens Kindheit und den Raketenprogrammen der beiden Großmächte. Auch das Reflektieren über ihre Leben allein und gemeinsam aus wechselnder Perspektive von Kathleen und Virgil hat mir gut gefallen.
Ein wunderbarer Roman, der mich berührt hat und der mich zum Nachdenken gebracht hat. Einzig eine Wendung zu viel am Ende hätte es für mich nicht sein müssen. Doch gibt es von mir eine große Leseempfehlung gibt für alle, die gerne Romane lesen, die einen Einblick in die Zeit nach dem Krieg geben und die Rolle der Frau thematisieren.
Das Cover hat mich sofort angesprochen – ich finde es einfach richtig schön!
Kathleen Beckett ist eine junge Ehefrau im früheren Amerika. An einem warmen Novembermorgen entscheidet sie sich spontan dazu, in den Pool zu steigen und weigert sich, wieder herauszukommen. Während sie im Pool über ihr Leben nachdenkt, tut ihr Ehemann Virgil es ihr gleich und die Schwierigkeiten, Selbstverständlichkeiten und Risse in ihrer Ehe kommen immer mehr zum Vorschein.
Jessica Anthony schreibt auf einfühlsame Weise über eine Ehe und ihre versteckten Probleme, die sich erst auftun, wenn die Frau ihre Rolle nicht mehr erfüllen möchte. Es geht mir gut ist eine interessante Charakterstudie über zwei komplexe Menschen an dem Breaking Point ihrer Ehe. Ich kann das Buch nur empfehlen.
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Endlich mal den Pool der Wohnanlage nutzen. An einem herbstlich warmen Tag. Und sich den Gedanken hingeben, für die im Alltag keine Zeit ist. Lesende erwartet ein Roman, der das Porträt einer Familie zeichnet. Die talentierte Tennisspielerin und der gutaussehende junge Mann und ein ordentliches Zuhause, zwei Söhne. Behutsam lässt uns die Autorin hinter die Fassade blicken. Tauchen Sie ein.
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