Die Idee der »fühlenden« Maschine klingt für viele von uns befremdlich, doch sie steht bereits an der Schwelle zu unserem Alltag. Lassen sich Emotion wie Mitgefühl oder Freude überhaupt algorithmisieren? Was passiert, wenn Maschinen in der Lage sind, menschliche Emotionen nicht nur zu erkennen, sondern auch einfühlsam darauf zu reagieren?
In ihrem neuen Buch »Künstliche Empathie. Wenn Maschinen Gefühle zeigen« machen die Digitalisierung- und Medizinexperten Prof. Dr. David Matusiewicz und Prof. Dr. Jochen A. Werner deutlich, dass Künstliche Empathie längst real ist: Ein Smartphone, das Stress, Trauer und Euphorie erkennt und entsprechend reagiert, ist keine Fiktion mehr. Eine App, die Ängste wahrnimmt und zur Ruhe ermutigt, ist bereits in der Entwicklung. Technologie wird zu mehr als nur einem Werkzeug – sie wird zu einem emotional intelligenten Helfer, der unser Wohlbefinden fördert, uns motiviert, unseren Alltag erleichtert und uns in schwierigen Momenten beisteht. Die Chancen von »KE« sind enorm: Im Arbeitsleben, wo sie Produktivität und Wohlbefinden in Einklang bringen kann; im Gesundheitswesen, wo sie ältere Begleiten und Pflegende entlasten kann.
Doch bei all den Chancen stellt sich auch die Frage nach den Grenzen Künstlicher Emotionen: Wie viel Nähe zu einer Maschine wollen wir zulassen? Wie viel Empathie kann und darf von Technologie kommen? In ihrem Buch beleuchten Matusiewicz und Werner die besonderen ethischen, gesellschaftlichen und kulturellen Herausforderungen, die Künstliche Empathie mit sich bringt, und fragen, wie sie unsere Vorstellung von Menschlichkeit beeinflussen wird.
KI gehört schon fast zu unserem Alltag. Wie oft sie uns schon begegnet, merken wir gar nicht. Sie kann sich nämlich bereits hinter dem netten "Service-Mitarbeiter" verstecken, der mir in einem Chat bei einem technischen Problem weiterhelfen möchte.
Einen Schritt weiter als die KI denkt das Buch "KE - künstliche Empathie". In diesem Buch wird die Möglichkeit beleuchtet Technologien emotional intelligent zu machen. Momentan klingt dies nach einem Widerspruch. Aber wie im Buch mittels Kapitel über er verschiedene Bereiche des Lebens dargestellt wird, ist es kein bisschen abwegig, dass die Kaffeemaschine morgens fragt "Hallo Andrea, du siehst echt müde aus, möchtest du, dass ich dich mit einem doppelten Espresso wach mache?". Natürlich wird die Kaffeemaschine einen Menschen nicht in dem Maße erfassen, wie es ein anderer Mensch macht. Doch mit z.B. verschiedenen Kombinationen von ausreichendem Training der KI, einer Gesichtserfassung, Stimmerkennung und weiterer Sensoren kann eine KI den einzelnen Menschen einschätzen lernen. Wie genau und inwieweit es bereits funktioniert, wird anschaulich im Buch beschrieben.
Auch wenn es um künstliche Empathie geht, kommt das Buch nicht um künstliche Intelligenz herum. Diese wird am Anfang ausreichend und verständlich beschrieben. Dies dient als Basis zum Verständnis für die KE. Im Laufe des Buches findet die KI auch immer wieder Erwähnung, um aufzuzeigen wo sie sich bereits befindet, wo sie eine Unterstützung sein kann und wie sie mit KE kombiniert werden kann.
Der Grundtenor im Buch ist befürwortend für KE und damit auch für KI. Dabei wird auch immer wieder auf die ethische Situation und Grenzen und Gefahren wie Abhängigkeit hingewiesen. Am Ende des Buches wird diese Haltung noch mal über den Fakt, dass die Technik sich sowieso dort hin entwickelt und wir uns alle damit abfinden werden müssen. Damit schließt sich der Kreis und der Zweck des Buches wird deutlich: Informationsquelle für ein umstrittenes Thema.
Ich fühle mich dank des Buche gut informiert. Soweit, dass ich selbst weiter recherchieren kann und meine Rechercheergebnisse auf ihre Zuverlässigkeit hin prüfen kann. Zusätzlich hat mich das Buch inspiriert. Zwar warfen mich eine von den Fakten angetriebenen Überlegungen aus dem Buch heraus, jedoch konnte ich zügig wieder an den Text anknüpfen. Bücher, die mir dies ermöglichen, sind für mich tolle Werke die mir Ideen liefern, wie der Alltag leichter werden kann.
Auch habe ich eine starke Nähe zum Thema "Autismusspektrum" gespürt, denn die Emotionen sind für Autisten eine häufig schwieriges Thema. Auch wenn sie diese nicht immer zeigen können, haben sie welche und auch wenn sie nicht immer wie gesellschaftlich gewünscht reagieren, bemerken sie die emotionale Situation ihres Gegenübers. Weil ich nicht nur beruflich als Ergotherapeutin sondern auch privat mit dem Autismusspektrum zu tun habe, sehe ich in einer (ethisch) gut aufgestellten KE eine Chance Menschen im Autismusspektrum den Alltag zu erleichtern.
Empfehlen möchte ich es jedem:r. Denn wir werden in naher Zukunft viele Prozesse von einer KI begleiten bzw. ergänzen lassen. Sodass die KE uns alle etwas angeht. Zumal für jeden die Möglichkeit steigt, mit einer KE in Kontakt zu kommen.
In "Künstliche Empathie" zeigen die Autoren David Matusiewicz und Jochen A. Werner, dass Maschinen bereits heute nicht nur intelligent, sondern auch empathisch sein können. Sie stellen aktuelle Entwicklungen vor und beleuchten die Frage, welche Potentiale und Möglichkeiten in Technologien mit empathischer Software liegen.
Das Buch ist sehr auf die Praxis und Möglichkeiten der "Künstlichen Empathie" (KE) ausgelegt. Nach einem kurzen theoretischen Teil, in dem bestimmte Grundbegriffe erläutert werden, geht es zunächst um KE in verschiedenen Bereichen wie Buch, Film und Fernsehen oder den Sozialen Medien. Das anschließende Kapitel widmet sich den Wahrnehmungsmöglichkeiten digitaler Maschinen durch Sensoren für Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Darauf folgend werden von den Autoren verschiedene bestehende und mögliche Assistenzsysteme vorgestellt (bspw. Haushalts- und Serviceroboter, Androiden, Chatbots). In den nächsten zwei Kapiteln geht es um die Bedeutung von KI und KE für die verschiedenen Generationen (Boomer, X, Y, etc.) und in bestimmten Lebensbereichen (Beziehungen, Liebe, Sexualität). Daran anschließend werden von den Autoren Anwendungen in diversen Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Pflege, Arbeitswelt und Politik vorgestellt. Nach einem Kapitel über die Risiken von KI und KE folgt dann zum Abschluss eine Zukunftsvision für das Jahr 2084.
Zunächst kann man festhalten, dass die zentrale Botschaft der Autoren sehr klar wird: Maschinen sind in der Lage, Empathie zu simulieren und werden es zunehmend sogar in einem Ausmaß sein, dass ein Menschen nicht mehr unterscheiden können wird, ob er mit einem Menschen oder einer Maschine kommuniziert. Diese Revolution von KI und KE wird alle Bereiche des menschlichen Lebens beeinflussen und ist nicht mehr aufzuhalten. Es liegt an Politik und Gesellschaft, das Beste aus der neuen Technologie herauszuholen und potentiellen riskanten und gefährlichen Auswirkungen durch Setzen von rechtlichen und ethischen Rahmen und Regeln entgegenzuwirken.
Insgesamt konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. Ich empfand den Stil der Autoren über große Strecken als monoton. Es gibt sehr viele Wiederholungen und der Text wirkte auf mich einfach nicht rund. Abgesehen von kurzen, erdachten Geschichten über Anwendungsmöglichkeiten fehlt es den Darstellungen an auflockernden Elementen wie Bildern, Grafiken, Tabellen, etc. Nicht einmal die Kapitel sind durchnummeriert.
Die praktischen Darstellungen wirken fundiert, doch der Text geht für mich an keiner Stelle wirklich in die Tiefe. Die Autoren sprechen vieles an, gehen dann aber auch schnell weiter. Es werden kaum Quellen angegeben (nur 7 Fußnoten im ganzen Buch) und es fehlt an Hinweisen zur weitergehenden Beschäftigung mit einzelnen Themen. An einigen Stellen werden aktuelle Studien und technische Entwicklungen vorgestellt. Dies fand ich interessant, aber auch dort fehlt es mir an Anschlussinformationen.
Herausforderungen und mögliche negative Auswirkungen der technischen Entwicklungen werden öfters erwähnt, doch sind die Autoren aus meiner Sicht hier zu pragmatisch (etwa: es kommt sowieso, also müssen wir damit umgehen) und erwähnen kein einziges Mal, dass es die großen Tech-Konzerne sind, die die Technologie kontrollieren und was das bedeutet, sehen wir ja gerade in den USA auf erschreckende Weise.
2,5 Sterne
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