Er betreibt sein Metier in den belebten Straßen Tokios und den überfüllten Wagen der U-Bahn. Er stiehlt mit kunstvollen, fließenden Bewegungen. Der Diebstahl ist der Kick in seinem Leben, das Gefühl, seinem Schicksal zu entrinnen – für den Moment. Doch seine dunkle Vergangenheit holt ihn wieder ein. Ein grandioser Thriller und eine dunkle, abgründige Geschichte über Schicksal und Einsamkeit.
Aus dem Leben eines Diebes, oder: Der Schicksalsmacher
Julian E. am 08.07.2020
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Der Leser begleitet den Ich-Erzähler bei zahlreichen Taschendiebstählen in Tokio. Am Anfang des Buches werden mehrere zusammenhanglose Diebstähle geschildert. Dem Autor gelingt es dadurch, eine bestimmte Atmosphäre zu kreieren. Man fühlt sich nah dabei, fast als könne man den Dieb bei seiner „Arbeit“ beobachten. Diese Atmosphäre zieht sich durch das ganze Buch.
Keineswegs bleibt es aber bei der Schilderung zusammenhangloser Diebstähle. Vielmehr lernt der Dieb einen fremden Jungen kennen, der von seiner Mutter zum Diebstahl von Lebensmitteln genötigt wird. Der Dieb erfährt, dass der neue Partner der Mutter den kleinen Jungen schlägt. Er möchte dem Jungen helfen und setzt dazu nicht nur Zeit und (viel) Geld, sondern auch sein Leben ein. Parallel gerät der Dieb nämlich in die Fänge eines japanischen Verbrecher-Bandenchefs, der drei schier unmöglich auszuführende „Aufträge“ für den Dieb hat. Dass der Dieb scheitert, hatte der Bandenchef wohl eingeplant. Nachdem er sie trotzdem weisungsgemäß erledigen konnte, muss der Dieb einen hohen Preis bezahlen. Der Bandenchef, der sich als Schicksalsmacher sieht, möchte von seinem „Plan“ nämlich nicht abweichen...
Ein außergewöhnlicher Roman über eine besondere Lebenssituation mit greifbar skizzierten Charakteren. Kurzweiliger Schreibstil und schöne Mischung aus spannender Handlung sowie Situations- und Charakterschilderung.
Eine nette Darstellung eines modernen Meisterdiebes in der Anonymität Tokios
Birkatpet aus Wesseling am 23.04.2018
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
"Wenn ich die Wahl hatte, entschied ich mich stets für die Veränderung, das heißt für den Weg, der mich von der Welt entfernte."
Wir begleiten Nishimura, einen Taschendieb in der Großstadt Tokio.
Er ist ein einsamer junger Mann ohne Familie, ohne Kinder, ohne Freunde. Seine Motivation, seine Wünsche, seine Ziele werden nicht klar. Die Geschichte wird aus seiner Sicht erzählt, er erzählt aus seinem Leben.
Tokio ist nahezu ein Paradies für Taschendiebe wie ihn, jedoch ist Geld für ihn nicht wichtig, er lebt in einem billigen, Appartement, vielmehr haust er dort und auch sonst geht er keinem Vergnügen nach.
Einzig Dosenkaffee und Zigaretten scheinen seine Laster.
"Während ich spürte, wie meine Körpertemperatur weiter anstieg, beobachtete ich aus dem Augenwinkel die Umgebung. Das elektrisierende Gefühl beim Berühren des verbotenen Objekts, die Benommenheit nach dem Eindringen in die Privatsphäre einer fremden Person waren noch immer da. Kleine Schweißperlen rannen mir den Nacken runter."
Auch über die Gefühlswelt von Nishimura außerhalb seines "Jobs", der jedoch der einzige Lebensinhalt zu sein scheint, erfährt der Leser nicht sehr viel.
Trostlosigkeit, Aussichtslosigkeit, Stillstand, wirklich tut sich zunächst nichts....doch irgendwann zieht der Autor "das Böse" aus dem Hut und die Geschichte nimmt etwas an Fahrt auf, zeitgleich lernt Nishimura im Supermarkt einen kleinen Jungen kennen, den er beim Stehlen beobachtet und sich selber als kleiner Junge in ihm wiedersieht.
Das Böse ist in dem Fall die "Yakuza", die japanische Mafia und seine Vergangenheit holt ihn ein.
Ich war während des Lesens unterhalten, Anspruch war kaum da, ich empfand die Geschichte ziemlich deprimierend, kurzweilig.
Beschäftigt hat er mich nicht, hängenbleiben wird wohl auch nichts und ich vermute ich werde ein weiteres Buch des Autors nicht lesen.
Eine nette Darstellung eines modernen Meisterdiebes in der Anonymität einer Großstadt.
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In Tokyo ist ein Dieb unterwegs. Eine flüchtige Berührung, ein versehentliches Anrempeln, und schon ist die Brieftasche weg. Seine Opfer merken erst zu spät, wie ihnen geschieht. Aber er folgt einem eigenen Kodex und bestiehlt nur die Reichen. Jeder Diebstahl überschüttet den Dieb mit einem schaurigen Wohlgefühl und ist ihm so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er manchmal gar nicht merkt, wenn seine Finger auf Wanderschaft in anderer Menschen Taschen gehen. Als Einzelgänger versucht er sich nicht an andere Menschen zu binden. Doch dann beobachtet er im Supermarkt eine Situation, die ihn nicht kalt lässt, und seine emotionalen Mauern bekommen Risse.
Das einzige, was ihm bei seinen Diebstählen auf die Schliche kommt, ist seine Vergangenheit. Er, der nie etwas anderes gemacht hat, als zu stehlen, soll für eine große Sache instrumentalisiert werden – denn er ist unbestreitbar der Beste seines Fachs. Und ausgerechnet sein vor kurzem geknüpfter Kontakt verbietet seinem Ehrenkodex, sich einfach aus dem Staub zu machen – denn die Menschen, die seine Fähigkeiten benutzen wollen, sind brutal und skrupellos in ihren Plänen...
Fast schon poetisch schön werden die flinken Bewegungen des Mannes in Fuminori Nakamuras „Der Dieb“ geschildert. Diese Schilderungen haben für mich eine Verbindung zur Geschichte aufgebaut. Der Dieb selbst hat sich nicht nur seiner innergeschichtlichen Umgebung emotional entzogen, sondern auch mir als Leserin. Eine interessante Erfahrung! Und in Nakamuras Buch fand ich das, was ich an der japanischen Literatur so schätze – ein Erzählstil, der selbst banalen Dingen und Handlungen Ästhetik einhauchen kann und eine Stimmung erzeugt.
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