Eine Freundschaft als Spiegel einer Stadt, einer Nation, einer ganzen Generation
Im Alter von 66 Jahren erfüllt sich Lila einen Traum: Sie verschwindet von einem Tag auf den anderen. Zurück bleibt ihre beste Freundin Elena und schreibt ihre gemeinsame Geschichte nieder: In den 1950er Jahren wachsen sie am Rande Neapels auf. Elena erzählt vom Alltag der kleinen Leute, vom Zugschaffner Donato, der Gedichte schreibt, vom tyrannischen Don Achille, von den Solara-Brüdern, die sonntags mit ihrem Auto den Corso abfahren. Von Mädchenträumen und erster Liebe. Doch auch wenn ihre Lebenswege nicht parallel verlaufen, da Elena das Gymnasium besuchen darf, als Lila schon auf ihre Hochzeit zusteuert, bleibt eines unverbrüchlich: ihre Freundschaft.
Theater- und Filmschauspielerin Eva Mattes leiht Elena in dieser ungekürzten Lesung ihre Stimme.
(Laufzeit: 11h 43)
Tolle Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft!
Bewertung am 22.08.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Aus dem Italienischen von Karin Krieger.
„Du bist meine geniale Freundin, du musst die Beste von allen werden, von den Jungen und von den Mädchen“ (S. 398)
Die Geschichte spielt im Neapel der 50er Jahre, im Viertel Rione. Dort leben zwei Mädchen, Lila und Elena. Zwei Freundinnen die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch, oder gerade deswegen, so unzertrennlich sind.
Eines Tages jedoch ist eine der beiden unauffindbar. Daraufhin versucht die andere hinter das rätselhafte Verschwinden zu kommen, indem sie ihre gemeinsame Vergangenheit Revue passieren lässt.
„Seit mindestens drei Jahrzehnten erzählt sie mir, dass sie spurlos verschwinden möchte (…): Sie wollte sich in Luft auflösen, wollte, dass sich jede ihrer Zellen verflüchtigte, nichts von ihr sollte mehr zu finden sein.“ (S. 19)
Elena Ferrante ist hier ein bemerkenswerter Roman über die Freundschaft zweier Frauen gelungen. Sie erzählt diese so lebhaft, so voller Gefühl.
All die Höhen und Tiefen, die Liebe und Rivalität oder der Mut und die Angst, die das Leben der Beiden fortlaufend begleiten, werden uns Lesern mit bildgewaltiger Sprache beschrieben.
Die Autorin schaffte es, mir schon nach wenigen Seiten das Gefühl zu geben, Teil des Viertels, Teil von Rione, Teil von Lilas und Elenas Freundschaft zu sein.
Falls ihr diesen Roman noch nicht gelesen habt, dann tut es! Es lohnt sich! Was ich an dieser Stelle allerdings anmerken möchte, ist, dass sehr viele Personen aufgeführt werden, was eventuell zu Verwirrungen führen könnten. Wen das jedoch nicht stört: Große Leseempfehlung. Ich bin schon sehr gespannt auf Teil zwei der Neapolitanischen Saga.
Anfangs schwierig zu lesen, dann aber wirklich fesselnd
Bewertung am 07.05.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Worum geht’s?
Elena und Lila sind von klein auf beste Freundinnen, aber es ist auch eine schwierige Freundschaft. Die beiden wachsen in einem kleinen italienischen Dorf auf und sind auch im hohen Alter noch gut befreundet, als Lila plötzlich verschwindet und alles aus ihrem Leben löscht. Bilder, Gegenstände, nicht ist mehr da.
Meine Meinung:
Mit „Meine geniale Freundin“ beginnt Elena Ferrante ihre neapolitanische Saga um die Freundinnen Elena und Lila. Und obwohl alles rein fiktiv ist hat man doch das Gefühl, als erzähle die Autorin aus ihrem eigenen Leben. Aus der Ich-Perspektive beginnt sie in der Gegenwart und geht dann schnell zurück in die Kindheit und Jugend der Protagonisten. Dabei verwendet sie eine wunderschöne und außergewöhnlich literarische Sprache.
Gemeinsam mit Elena und Lila erleben wir, wie das Leben in einem kleinen, italienischen Dorf nahe Neapel in den 1950er Jahren ist, in dem alles volkstümlich anmutet und noch alte Werte und Gedanken gelten. Jeder kennt jeden und die Unversehrtheit der Mädchen wird hoch geschätzt bis hin zur Blutrache, wenn ein Junge oder Mann ein Mädchen falsch anschaut oder gar anfasst. Und wir haben mit den Solaras die Herren der Kleinstadt, die Mafia, wie sie in keinem solchen Roman fehlen darf.
Anfangs fand ich es etwas beschwerlich zu lesen. Im ersten Teil sind Lila und Elena 6-7 Jahre alt und lernen sich gerade kennen. Dabei versetzt sich die Autorin wunderbar in die Gedankenwelt eben dieser Altersgruppe hinein. Das war es aber auch, was es mir etwas schwer gemacht hatte. Später, ab der Jugendzeit der beiden, fiel mir das Lesen dann deutlich leichter und es wurde spannender. Wir werden aus Sicht der beiden hineingetragen in dieses kleine Dorf im Rione, wachsen mit den beiden zusammen auf und erleben hautnah ihre Wünsche und Träume mit. Eine wunderschöne Geschichte über eine Freundschaft, die durch dick und dünn geht, mit all ihren Gemeinsamkeiten aber auch mit der typischen Eifersucht und dem Gefallen wollen und Nacheifern. Und das ganze vor der Kulisse eines kleinen Dorfes, in dem jeder jeden kennt. Den Weg der Freundinnen zu verfolgen macht wirklich Spaß und man hat das Gefühl, die Autorin wäre tatsächlich ihre Protagonistin Elena und hätte alles genau so erlebt, so lebendig wirkt die Geschichte. Als ich dann so richtig im Geschehen drin war, war das Buch leider schon zu Ende mit der Hochzeit von Lila und jetzt bin ich gespannt auf den zweiten Teil. Wird Lila wirklich glücklich werden? Wird Elena sich Nino angeln? Und wie geht es überhaupt mit dem kleinen Dorf weiter, das wie eine Welt für sich wirkt? Ein wirklich schönes Buch über eine anrührende Freundschaft.
Fazit:
Elena Ferrantes „Meine geniale Freundin“ ist der erste Teil ihrer neapolitanischen Saga um die Freundinnen Elena und Lila. Und obwohl es rein fiktiv ist hat man doch das Gefühl, die Autorin erzählt aus ihrem eigenen Leben! Die Kindheit der beiden ist etwas schwierig zu lesen, obwohl es erstaunenswert ist, wie gut sich die Autorin in die Gedanken und die Sicht der Kinder hineinversetzt. Ab der Jugendzeit wird es dann spannender und mitreißender. Die Freundschaft von Elena und Lila wächst und wir sind mit dabei. Bei den beiden, ihrer Entwicklung. In dem kleinen Ort, in dem alles noch fast mittelalterlich anmutet und die Blutschande noch hochgehalten wird. In dem die Mafia regiert und jeder den Wunsch hat, mehr zu sein als er ist.
Gute 3 Sterne für diesen gelungenen Einstieg und ich setzte hohe Erwartungen in den nächsten Teil!
Unsere Buchhändler*innen meinen
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Endlich bin ich dazu gekommen, dieses Buch kennen zu lernen. Ich habe es als Hörbuch gehört und muss sagen, dass die Figuren mir sehr ans Herz gewachsen sind.
Eva Mattes liest großartig und schafft eine Atmosphäre die den Hörer unweigerlich in ihren Bann zieht.
Lila und Elena sind seit Kindertage Freundinnen und möchten, wie die meisten anderen Jugendlichen, aus dem Viertel entfliehen. Aber wie?
Wir erleben eine von Männern dominierte Gesellschaft in der sich jeder, vor allem aber die Mädchen ihre Selbständigkeit hart erkämpfen müssen oder aber lernen müssen sich, wie ihre Mütter, zu fügen.
Großartiges Sittengemälde der italienischen Provinz!
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Elena Ferrantes Auftakt Ihrer vierbändigen Neapolitanischen Saga.
Die zunächst schüchterne Elena Greco erzählt ihre lebenslange tiefe Freundschaft zu Lila, der Tochter des Schusters. Lila ist eine fantasievolle & unangepasste Persönlichkeit, die jeden in ihren Bann zieht.
Beginn sind die 50-er Jahre, Neapels Vororte sind schmutzig, laut und in vielen Ecken regiert die Armut und die Mafia, deren Söhnen Alles erlaubt ist.
In diesen Zeiten ist es ungewöhnlich, dass Mädchen eine schulische Laufbahn abschließen können, oder sogar von einer Lehrerin protegiert werden, die höhere Schule zu besuchen.
Nachdem Lila den klassischen Weg der Eheschließung beschreiten soll, fühlt sich Elena berufen, den Lebensweg zu wählen, den beide hätten gehen sollen...
Die Identität der Autorin wird nach wie vor geheim gehalten.
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