Von der unbedingten Anwesenheitspflicht im eigenen Leben. Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen, verschwinden lassen oder in Ordnung bringen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman - und natürlich noch viel mehr. Was man von hier aus sehen kann ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe im Modus der Abwesenheit.
Immer wenn Luises Großmutter Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand in ihrem Dorf. Ist es wieder soweit, lässt es sich nicht vermeiden, dass sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitet, den Alltag lahmlegt und die Bewohner dazu bewegt, mit ihrem Leben aufzuräumen, Geheimnisse zu gestehen und zu wagen, was sie sich vorher nicht getraut hätten (oder es zumindest anzudenken). Doch dann greift der Tod eines Tages dort zu, wo keiner damit gerechnet hätte.
Ich habe mich Hals über Kopf in “Was man von hier aus sehen kann” von Mariana Leky verliebt. Zum einen lag das an ihrem wunderbaren Stil. Dem feinen und intelligenten Humor, der charmant und gleichzeitig tiefsinnig ist, und sich vor allem nicht abnutzt, wie es oft passiert, wenn Autoren sich an einem eigenen Ton versuchen. Den frischen Metaphern, die so ungewohnt und trotzdem treffend sind. Der Sprache, die frisch und aufregend ist, und trotzdem vertraut und klar wirkt.
Aber auch den wundervollen Protagonisten, die Leky entstehen lässt. Von eigentlich jeder Realitätsnähe widersprechen, und doch so echt und greifbar sind, wie liebgewonnene Bekannte. Figuren von der Art, die man am Ende persönlich zu kennen meint.
Und Sandra Hüller als Sprecherin rundet das Gesamtbild wunderbar ab. Eigentlich bin ich der politisch unkorrekten Ansicht, dass Männer die besseren Hörbuchsprecher sind, aber besser als Hüller hätte man es nicht machen können. Ihre Interpretation spiegelt Lekys Sprache, als würde beides von jeher zusammengehören.
Würde man mich mit vorgehaltener Waffe zwingen, etwas über diesen Roman zu sagen, dass nicht nach einem leicht angeheiterten Teenager klingt, könnte ich höchstens anmerken, dass “Was man von hier aus sehen kann” kein Buch ist, dass einem im tiefsten trifft und Welten bewegt. Muss es aber auch nicht. Es sind nicht immer nur die umwälzenden Dramen, die wir in uns bewahren. Ganz große Lese-/Hörempfehlung!
Einfach wunderbar
Bewertung am 28.04.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Von den einigen schlechten Bewertungen verunsichert war ich etwas voreingenommen, was das Buch anging. Allerdings wurde ich überhaupt nicht enttäuscht. Im Gegenteil- es ist eines der besten Bücher die ich in der letzten Zeit gelesen habe und ich war echt traurig, als die Geschichte vorbei war. Man schließt die Figuren, die jede für sich wirklich wunderbar und ebenso wunderlich sind so ins Herz. Natürlich muss man sich aber auch auf diese skurilen und schrulligen Charaktere einlassen. Ich habe beim Lesen sehr gelacht aber auch geweint und wurde an einigen Stellen sehr nachdenklich. Ich habe mir viele schöne Textstellen markiert und somit hat es alles was ein gutes Buch für mich braucht.
Wenn man sich auf die Charaktere und die Geschichte einlässt ist das Buch meiner Meinung nach eine 10/10.
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Da gibt es ein Okapi, den Einzelhändler, den Buchhändler, Luise, Selma und Frederik, der Optiker und nicht zu vergessen der Hund an Selmas Seite in einem Dorf im Westerwald. Alle sind miteinander verwoben auf eine warmherzige und liebevolle Weise. Mariana Lekys Roman ist etwas ganz Besonderes, voller Humor, Liebe und Poesie, eine wundervolle Sprache vervollständigt diese zauberhafte Geschichte.
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Was ist das bitte für ein schönes Buch??? Weinen, Lachen, genervt und verzückt Seufzen – alles dabei. Noch nie haben sich Romanfiguren für mich so echt und deren Taten so nachvollziehbar angefühlt. Klingt seltsam, ist aber so. Dann diese gewisse Ernsthaftigkeit, abwechselnd mit trockenem Humor und schlicht und einfach so, so, so sympathische Figuren. Hach, einfach lesenswert!
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