Unser geteiltes Leben
Die Groen-Schwestern wachsen im Ost-Berlin der sechziger Jahre heran. Unterschiedlicher könnten die beiden Mädchen nicht sein: Charlotte, die ältere, brennt ebenso für den Sozialismus wie ihr Vater Johannes, der am Ministerium für Staatssicherheit Karriere macht. Die künstlerisch begabte Marlene hingegen eckt überall an und verliebt sich Hals über Kopf in Wieland, einen Pfarrerssohn, der die DDR kritisch hinterfragt. Mit jedem Tag wächst in dem jungen Paar die Sehnsucht nach einem Leben in Freiheit. Als die beiden beschließen, in den Westen zu fliehen, trifft Marlenes Vater eine Entscheidung - mit fatalen Folgen, die noch Jahrzehnte später spürbar sind ...
'Kranichland' wird mit jeder Seite spannender. (…) Ein Roman, der berührt und uns DDR-Geschichte auf sehr unterhaltsame Weise nahebringt.
Das Buch entspricht voll meinen Vorstellungen. Ich habe es ganz schnell ausgelesen. Ja, so war es in der DDR.
Es ist eine sehr gute Familiengeschichte, die alle möglichen Facetten beinhaltet.
Flüssig, wirkt etwas konstruiert
Bewertung aus Olten am 15.07.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ich liebe Bücher über diese Zeit. Dieses liest sich sehr flüssig und die Geschichte ist alles in allem gut. Der Spannungsbogen wird meiner Meinung nach aber etwas künstlich hochgehalten. Es ist relativ vieles reingepackt, was zwar Spannung erzeugt, aber dann doch zu konstruiert wirkt.
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Drei Schwestern in der DDR aufgewachsen, eine Erbschaft und viele Geheimnisse... Frau Baumheier schafft es in ihrem Debütroman hervorragend ein Stück deutsche Geschichte auf spannende Art zu vermitteln. Sehr gut lesbar und mit viel psychologischen Einfühlungsvermögen für die einzelnen Charaktere.
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Seit einiger Zeit gibt es gerade eine Flut an Romanen, die sich mit dem Deutschland nach dem 2. Weltkrieg beschäftigen. Einige davon habe ich Ihnen ja bereits vorgestellt. Und auch dieses Buch von Anja Baumheier gehört in diese Kategorie, wie das sehr schöne Cover deutlich macht. Aber Anja Baumheiers Roman - es ist übrigens ihr erster Roman - ist ein wenig anders, denn sie erzählt eine Familiengeschichte, die in der DDR spielt.
Mit der Inhaltsangabe, die Sie hier auf der Seite gefunden haben, bin ich mal wieder nur halb zufrieden. Meiner Meinung nach legt sie einen falschen Schwerpunkt des Romans fest. Es geht eigentlich nicht um das Verhältnis der Schwestern Charlotte und Marlene während der 60er Jahre, sondern um die ganze Familie Groen. Und der Zeitrahmen ist auch deutlich größer. Das Buch beginnt 1936 in Jaksonów in Schlesien. Dort feiert Johannes seinen achten Geburtstag. Dann springt die Geschichte in die Gegenwart nach Berlin, wo Theresa einen Brief von einem Notar erhält und erfährt, dass sie ein Haus in Rostock geerbt hat. Allerdings zusammen mit einem Tom Halász. Dann geht es wieder zurück in die Vergangenheit in das Jahr 1943 wo Elisabeth zusammen mit ihrer Mutter Käthe die Bombenangriffe auf Rostock erlebt. Und damit haben wir schon die Hauptakteure des Romans kennengelernt. Johannes und Elisabeth lernen sich 1946 in Rostock kennen, verlieben sich und heiraten. Sie bekommen ihre erste Tochter Charlotte. Später ziehen sie berufsbedingt nach Berlin, wo die zweite Tochter, Marlene, zur Welt kommt. Und ungefähr 17 Jahre später folgt noch die Nachzüglerin Theresa. Johannes hat in Rostock schon früh einen Russen – Kolja – kennengelernt, der für ihn ein Vaterersatz wird. Dieser Kolja spielt eine nicht unerhebliche Rolle bei dem, was später passiert.
Die Autorin erzählt ausgesprochen spannend, wie sich die Geschichte der Familie Groen in der neuen, aufstrebenden DDR entwickelt. Geschickt wechselt sie immer wieder in den Zeiten. Wenn sie in die Vergangenheit geht (das jeweilige Jahr ist immer an der Kapitelüberschrift erkennbar), erzählt sie die Geschichte der Familie chronologisch weiter. In der Gegenwart sind wir einem Rätsel auf der Spur. Warum erbt Theresa ein Haus in Rostock? Und warum wird Charlotte bei dem Erbe nicht berücksichtigt? Wer ist dieser Tom Halász? Und dann taucht später noch der Name Anton auf? Wer ist das? So nach und nach erfahren wir, was wirklich damals in der DDR und nach dem Mauerfall passiert ist und wie die Fäden zusammenhängen. Man ahnt, was passiert sein könnte, aber das ganze Drama kommt wirklich erst am Schluss zu Tage.
Das Buch liest sich ausgesprochen flüssig und spannend. Auch wenn die Zeit immer wieder gewechselt wird, bleibt man trotzdem gut in der gesamten Geschichte drin. Mich hat fasziniert, wie sich die Menschen in der DDR entwickelt haben, bzw. wie sie in bestimmte Situationen hineingerutscht sind, die sie so nicht geplant haben. Mir waren alle Personen sympathisch. Sogar die, die zur Staatsicherheit gehörten. Es ist schön zu erkennen, mit welchem Enthusiasmus die Menschen am Anfang an einen neuen, gerechten Staat geglaubt, aber peu á peu ihre Illusionen verloren haben. Und dann haben sie ganz unterschiedliche Wege gefunden, mit der Situation umzugehen. Viele dieser Geschichten sind natürlich nicht wirklich neu, aber die Autorin hat sie gut in ihrem Roman untergebracht. Und sie öffnet uns Lesern damit erneut die Augen, was damals passiert ist. Auch das ist ein Kapitel, was zu unserer deutschen Geschichte gehört. Ein Kapitel, was sehr schwierig ist, und bei dem ich wieder wie bei dem Buch „Die Vergessenen“ von Emma Sandberg, ins Grübeln komme, ob etwas unrecht ist, wenn es der damaligen Rechtslage entsprach. Für unser heutiges Rechtsempfinden steht das natürlich außer Frage. Sehr spannend, sehr traurig und Stoff, der zum Nachdenken anregt.
Für Leser von Peter Prange („Das Bernstein-Amulett“ und „Unsere wunderbaren Jahre“), Lilli Beck (Glück und Glas“ und „Wie der Wind und das Meer“) und Carmen Korn („Töchter einer neuen Zeit“ und „Jahre des Aufbruchs“), aber auch Marion Brasch mit ihrem sehr persönlichen Buch „Ab jetzt ist Ruhe“.
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