Riva ist Hochhausspringerin – ein perfekt funktionierender Mensch mit Millionen Fans. Doch plötzlich weigert sie sich zu trainieren. Kameras sind allgegenwärtig in ihrer Welt, aber sie weiß nicht, dass sie gezielt beobachtet wird: Hitomi, eine andere junge Frau, soll Riva wieder gefügig machen. Wenn sie ihren Auftrag nicht erfüllt, droht die Ausweisung in die Peripherien, wo die Menschen im Schmutz leben, ohne Möglichkeit, der Gesellschaft zu dienen. Was macht den Menschen menschlich, wenn er perfekt funktioniert? „Die Hochhausspringerin“ führt in eine brillante neue Welt, die so plausibel ist wie bitterkalt. Julia von Lucadou erzählt von ihr mit der Meisterschaft der großen Erzählungen über unsere Zukunft.
Julia von Lucadou wurde 1982 in Heidelberg geboren und ist promovierte Filmwissenschaftlerin. Sie arbeitete als Regieassistentin, Redakteurin beim Fernsehen und als Simulationspatientin; sie lebt in Biel, New York und Köln. Ihr erster Roman Die Hochhausspringerin (2018) stand auf der Shortlist für den Schweizer Buchpreis und wurde mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.
Um was geht es?
Riva, eine Attraktion, die damit berühmt wurde, dass sie mit eleganten Springfiguren von einem Hochhaus sprang. Nun möchte sie dieses Leben nicht mehr führen und man setzt eine Psychologin, Hitomi, auf sie an, die herausfinden soll, was mit Riva nicht stimmt und wie sie ihrer Berufung wieder nachgehen kann. Jedoch hat Hitomi selbst mit vielem zu kämpfen.
Meine Meinung
Die ersten paar Seiten waren sehr spannend, weil man in eine neue Welt eingeführt wurde, die man so nicht kennt. Meiner Meinung nach aber auch ziemlich gewagt, da es lediglich Beschreibungen waren, die man zu lesen bekam, aber auf jeden Fall gut geschrieben!
Wie erwähnt, wird in diesem Buch sehr viel beschrieben und das zieht sich so auch durch die gesamte Geschichte. Alles ist beobachtend geschildert und auch mit einer gewissen Distanz, da es aus der Sicht der Psychologin geschrieben ist, die nun mal Riva beobachtet – etwas anderes hat sie nicht wirklich zu tun. Wenn mal etwas Emotionales passierte, dann war auch das sehr schnell und diskret erzählt, also konnte ich gar keine richtige Bindung zu den Charakteren aufbauen, weil ich nicht wirklich ihre Gedanken zu lesen bekam.
Der Schreibstil ist ein wenig eintönig, aber er passt zu dieser Geschichte, die leider auch ein wenig monoton war.
Dass sich der Anfang ein wenig zieht, erlebt man bei vielen Büchern, so auch bei diesem. Nur dass ich hier wartete und weiter wartete und leider nie etwas passierte. Die Schilderungen der Psychologin zogen sich durch die ganzen knapp 300 Seiten, wurden ab und zu von einem Spaziergang nach draussen durchbrochen oder von einem eintönigen Gespräch und gingen dann weiter.
Die Welt, die man als Leser kennenlernt, finde ich sehr gelungen. Die futuristischen Berufe, das Zusammenleben einer Familie und die ganz alltäglichen Dinge sind alle verändert, und zwar so, dass man kurz innehalten muss und sich wirklich beginnt zu fragen: Entwickeln wir uns auch in diese Richtung? Die Menschen dort sind kalt, unberechenbar und sehr egoistisch, aber trotzdem sind sie in Intrigen verwickelt, die eine gewisse Menschlichkeit durchblitzen lässt. Denn auch wenn es eine Dystopie ist, sieht man einige parallelen zu unserer Welt.
Fazit
Die geschilderten Beobachtungen der Psychologin sind spannend zu lesen – für eine gewisse Zeit. Irgendwann wünschte ich mir, dass endlich etwas ins Rollen kam, aber leider blieb die Geschichte ziemlich trocken. Der Schreibstil war nicht sonderlich speziell, passte aber zu der kalten und dystopischen Welt. Die futuristischen Elemente in diesem Buch gefielen mir sehr gut und regten mich zum Nachdenken an, wie sehr sich unsere Welt mit dieser überschneidet.
Beinahe SciFi
Bewertung am 20.11.2018
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Ein großartiges – ganz anderes – Debut. Die Hochhausspringerin ist sprachlich anders als das was man kennt und zieht einen ganz und gar in den Bann. Hochspannend und psychologisch gut ausgearbeitet. Ein Buch das man völlig unvoreingenommen genießen sollte für maximalen Effekt.
Unsere Buchhändler*innen meinen
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Eine gläserne überwachte Welt. Perfekt funktionierende Arbeiter, denen genau vorgegeben wird wie viel sie Schlafen und Essen sollen, wie viel Bewegungen genau richtig ist, wie viele Meditationen und s.g. Mindfullnessübungen den Leistungsdruck reduzieren. Doch was passiert mit einem Star, einer Hochhausspringerin, die sich plötzlich weigert weiter zu machen?
Was passiert mit der Psychologin, die über Monate diese Hochhausspringerin über Kameras beobachtet und alle intimen Momente miterlebt, trotzdem aber vom “perfekten Weg“ abkommt?
Spannend, erschreckend und irgendwie nicht ganz so weit weg von unserer Leistungsgesellschaft.
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Eine packende Erzählung zwischen Wirklichkeit und Dystophie
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Auf einfühlsame Weise erzählt die Autorin von Riva - eine Hochhausspringerin die anfängt in einer scheinbar perfekten Welt auf ihre stille und eigentümliche Weise zu rebellieren.
Hitomi - eine Psychologin soll Riva wieder auf die richtige Spur führen und sieht sich mit einer Herausforderung konfrontiert, mit der diese nicht so gerechnet hat.
Nach und nach bröckelt die Fassade dieser scheinbar perfekten Welt und enthüllt etwas völlig anderes.
Ein wunderbarer Spiegel unserer modernen Leistungsgesellschaft und ihrer Schattenseiten.
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden.