Roman. Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis Alpha 2019, dem Österreichischen Buchpreis, Debütpreis 2019 und nominiert für den Deutschen Buchpreis 2019 (Longlist)
Die Polizei hat sie hergebracht, in die psychiatrische Abteilung des alten Wiener Spitals. Nun erzählt sie dem Chefpsychiater Doktor Korb, warum es so kommen musste. Sie spricht vom Aufwachsen in der erzkatholischen Kärntner Dorfidylle. Vom Zusammenleben mit den Eltern und ihrem jüngeren Bruder Bernhard, den sie unbedingt retten will. Auf den Vater allerdings ist sie nicht gut zu sprechen. Töten will sie ihn am liebsten. Das behauptet sie zumindest. Denn manchmal ist die Frage nach Wahrheit oder Lüge selbst für den Leser nicht zu unterscheiden. In ihrem fulminanten Debüt lässt Angela Lehner eine Geistesgestörte auftreten, wie es sie noch nicht gegeben hat: hochkomisch, besserwisserisch und zutiefst manipulativ.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Die Protagonistin ist sarkastisch, witzig, manipulativ und doch habe ich an ihr gehangen und ihre Geschichte in mir aufgesogen. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung nachvollziehbar, auch wenn der*die Leser*in nicht mehr zwischen Wahrheit uns Lüge zu unterscheiden weiß. Aber das ist das Leben. So wenig, wie man weiß, ab wann man tatsächlich verrückt ist.
Das Ende hat mich mit Gänsehaut zurückgelassen, aber auf eine andere Art und Weise als ein Thriller es tut. Das Leben schreibt die krassesten Geschichten und auch wenn ich die Rezensent*innen verstehe, welche die Protagonistin nicht mögen, zeigt doch ihre Geschichte, warum sie ist, wie sie ist und das hat sie für mich liebenswert gemacht.
Toll geschrieben, aber nicht ganz mein Fall
MarGen am 24.08.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Eva Gruber wird von der Polizei in die psychiatrische Abteilung des Wiener Spitals gebracht. Dort spricht sie mit Doktor Korb über ihr Leben, die Eltern, ihren Bruder Bernhard und die Umstände, die sie hergebracht haben. Doch kann man Eva und ihrer Wahrnehmung überhaupt trauen? Oder ist vielleicht doch alles ganz anders?
Zunächst einmal ist „Vater unser“ wirklich super geschrieben und gut zu lesen, der Sprachstil ist rasant und modern. Eva ist ichbezogen und besserwisserisch, doch sie erzählt – oder besser gesagt: monologisiert – auch mit einem Augenzwinkern und lässt hier und da einen gewissen Humor aufblitzen, so dass die knapp 300 Seiten wirklich nur so dahingeflogen sind.
Ich kann auch nicht sagen, dass die Lektüre nicht kurzweilig war oder ich mich nicht unterhalten gefühlt habe, aber sie hat mich doch ganz schön ratlos zurückgelassen.
Am Ende waren es für meinen Geschmack zu viele Andeutungen und zu wenig Handfestes, so dass ich fast raten musste, was denn nun wirklich passiert ist (und bis heute nicht sicher bin, ob ich „richtig“ lag). Sicher von der Autorin so gewollt, aber leider nicht ganz mein Fall.
Unsere Buchhändler*innen meinen
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Eva Gruber hat eine ganze Kindergartengruppe erschossen, das sagt sie zumindest ihrem Arzt. Sie wurde in eine Wiener Psychatrie eingewiesen und erzählt vom Klinikalltag. Während wir sie zu den einzelnen Therapiestunden begleiten, erfahren wir mehr über Evas Kindheit, von der Beziehung zur Mutter, zum kleinen Bruder Bernhard und vorallem zum Vater. Evas sozialer Filter scheint irgendwo verloren gegangen zu sein, denn sie redet ungeschönt und ehrlich. Ohne Rücksicht auf Verluste. Sie verfolgt ihre eigenen Ziele, welche das sind, finden wir nach und nach raus und es entfaltet sich eine Familiengeschichte wie sie wirklich nur im Buche stehen kann.
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Eva Gruber provoziert, manipuliert und lügt, dass sich die Balken biegen. Gerade behauptet sie, eine Kindergartenklasse erschossen zu haben und weist sich daraufhin in die psychiatrische Abteilung des Wiener Spitals ein.
Sagt Eva Gruber die Wahrheit oder lügt sie? Dies zu ergründen ist für Chefpsychiater Dr. Korb eine Aufforderung und wird uns Lesern zur Herausforderung.
Zu gerne hätte ich ins Buch gegriffen, um Eva mal so richtig durchzuschütteln...
Der Roman ist für mehrere Preise nominiert und war der Tipp einer Kollegin. Von dieser originellen, tragisch-komischen und intensiven Geschichte fühlte ich mich ausgezeichnet unterhalten!
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden.