Ein Mann seiner Klasse

Ein Mann seiner Klasse

Der eindringliche Roman zum gefeierten Film

10,99 €

inkl. gesetzl. MwSt.

Ein Mann seiner Klasse

Ebenfalls verfügbar als:

Hörbuch

Hörbuch

ab 18,59 €
Taschenbuch

Taschenbuch

ab 12,99 €
eBook

eBook

ab 10,99 €

Beschreibung

Details

Verkaufsrang

3923

Format

ePUB 3

Kopierschutz

Nein

Family Sharing

Ja

Text-to-Speech

Nein

Erscheinungsdatum

31.01.2020

Beschreibung

Details

Format

ePUB 3

eBooks im ePUB 3-Format erlauben eine dynamische Anpassung des Inhalts an die jeweilige Display-Größe des Lesegeräts. Das Format eignet sich daher besonders für das Lesen auf mobilen Geräten, wie z.B. Ihrem tolino, Tablets oder Smartphones.

Kopierschutz

Nein

Dieses eBook können Sie uneingeschränkt auf allen Geräten der tolino Familie, allen sonstigen eReadern und am PC lesen. Das eBook ist nicht kopiergeschützt und kann ein personalisiertes Wasserzeichen enthalten. Weitere Hinweise zum Lesen von eBooks mit einem personalisierten Wasserzeichen finden Sie unter Hilfe/Downloads.

Family Sharing

Ja

Mit Family Sharing können Sie eBooks innerhalb Ihrer Familie (max. sechs Mitglieder im gleichen Haushalt) teilen. Sie entscheiden selbst, welches Buch Sie mit welchem Familienmitglied teilen möchten. Auch das parallele Lesen durch verschiedene Familienmitglieder ist durch Family Sharing möglich. Um eBooks zu teilen oder geteilt zu bekommen, muss jedes Familienmitglied ein Konto bei einem tolino-Buchhändler haben. Weitere Informationen finden Sie unter Hilfe/Family-Sharing.

Text-to-Speech

Nein

Bedeutet Ihnen Stimme mehr als Text? Mit der Funktion text-to-speech können Sie sich im aktuellen tolino webReader das eBook vorlesen lassen. Weitere Informationen finden Sie unter Hilfe/text-to-speech.

Verkaufsrang

3923

Erscheinungsdatum

31.01.2020

Verlag

Ullstein Verlag

Seitenzahl

288 (Printausgabe)

Dateigröße

2985 KB

Sprache

Deutsch

EAN

9783843722445

Unsere Kundinnen und Kunden meinen

5.0

6 Bewertungen

Informationen zu Bewertungen

Zur Abgabe einer Bewertung ist eine Anmeldung im Konto notwendig. Die Authentizität der Bewertungen wird von uns nicht überprüft. Wir behalten uns vor, Bewertungstexte, die unseren Richtlinien widersprechen, entsprechend zu kürzen oder zu löschen.

5 Sterne

4 Sterne

(0)

3 Sterne

(0)

2 Sterne

(0)

1 Sterne

(0)

Man möchte es nicht glauben

Bewertung aus Lemwerder am 31.01.2020

Bewertungsnummer: 1288500

Bewertet: eBook (ePUB 3)

Der Autor Christian Baron erzählt in seinem Roman „Ein Mann seiner Klasse“ Szenen aus seiner Kindheit in Kaiserslautern, in den neunziger Jahren. Es ist eine Kindheit mit einem schlagenden und trinkenden Vater und einer depressiven Mutter. Es ist erschreckend das immer noch Frauen geschlagen werden und ihn nicht verlassen. Man kann ja arm sein, aber wenn der Vater das Geld vertrinkt und die Kinder hungern müssen, das ist schon krass. Die Kinder lieben ihn trotzdem und hoffen immer wieder. Dieses Buch ist ziemlich hart, ich wünschte das es solche Fälle nicht mehr gibt. Es wird von dem erwachsenen Erzähler im Rückblick berichtet. Der Autor hat alle Emotionen von allen Seiten erzählt.
Melden

Man möchte es nicht glauben

Bewertung aus Lemwerder am 31.01.2020
Bewertungsnummer: 1288500
Bewertet: eBook (ePUB 3)

Der Autor Christian Baron erzählt in seinem Roman „Ein Mann seiner Klasse“ Szenen aus seiner Kindheit in Kaiserslautern, in den neunziger Jahren. Es ist eine Kindheit mit einem schlagenden und trinkenden Vater und einer depressiven Mutter. Es ist erschreckend das immer noch Frauen geschlagen werden und ihn nicht verlassen. Man kann ja arm sein, aber wenn der Vater das Geld vertrinkt und die Kinder hungern müssen, das ist schon krass. Die Kinder lieben ihn trotzdem und hoffen immer wieder. Dieses Buch ist ziemlich hart, ich wünschte das es solche Fälle nicht mehr gibt. Es wird von dem erwachsenen Erzähler im Rückblick berichtet. Der Autor hat alle Emotionen von allen Seiten erzählt.

Melden

Sehr Empfehlenswert

J. Kaiser am 17.12.2019

Bewertungsnummer: 1275719

Bewertet: eBook (ePUB 3)

Die Geschichte hat sich in Kaiserslautern in den neunziger Jahren abgespielt. Also gar nicht so lange her. Kann es wirklich so etwas noch geben. Man muss sich schon fragen, wo blieben die Behörden. Was kann man dagegen tun. Mit grosser erzählerischer Kraft und Intensität zeigt Christian Baron Menschen in sozialer Schieflage und Perspektivlosigkeit. Ihre Lebensrealität findet in der Politik, in den Medien und in der Literatur kaum Gehör. Ein Mann seiner Klasse erklärt nichts und offenbart doch so vieles von dem, was in unserer Gesellschaft im Argen liegt. Mochte mein Vater auch manchmal unser letztes Geld in irgendeiner Spelunke versoffen, mochte er auch mehrmals meine Mutter blutig geprügelt haben. Ich wollte immer, dass er bleibt. Aber anders. Christian Baron zu lesen ist schockierend, bereichernd und wichtig. Wegschauen ist beim Lesen keine Option. Von mir eine absolute Leseempfehlung.
Melden

Sehr Empfehlenswert

J. Kaiser am 17.12.2019
Bewertungsnummer: 1275719
Bewertet: eBook (ePUB 3)

Die Geschichte hat sich in Kaiserslautern in den neunziger Jahren abgespielt. Also gar nicht so lange her. Kann es wirklich so etwas noch geben. Man muss sich schon fragen, wo blieben die Behörden. Was kann man dagegen tun. Mit grosser erzählerischer Kraft und Intensität zeigt Christian Baron Menschen in sozialer Schieflage und Perspektivlosigkeit. Ihre Lebensrealität findet in der Politik, in den Medien und in der Literatur kaum Gehör. Ein Mann seiner Klasse erklärt nichts und offenbart doch so vieles von dem, was in unserer Gesellschaft im Argen liegt. Mochte mein Vater auch manchmal unser letztes Geld in irgendeiner Spelunke versoffen, mochte er auch mehrmals meine Mutter blutig geprügelt haben. Ich wollte immer, dass er bleibt. Aber anders. Christian Baron zu lesen ist schockierend, bereichernd und wichtig. Wegschauen ist beim Lesen keine Option. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Melden

Unsere Kundinnen und Kunden meinen

Ein Mann seiner Klasse

von Christian Baron

5.0

0 Bewertungen filtern

Meinungen aus unserer Buchhandlung

Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.

Barbara Scheplitz

Thalia Solingen – EKZ Hofgarten

Zum Portrait

5/5

Schlechte Startbedingungen!

Bewertet: eBook (ePUB 3)

C.Baron arbeitet in diesem Buch seine schwere Kindheit auf, die von Armut, einem alkoholsüchtigen und gewalttätigen Vater und einer passiven Mutter geprägt war. Zum Glück gab es zwei Tanten , die an ihn glaubten und sich für ihn einsetzten, so dass es ihm trotz schlechter Startbedingungen gelang, das zerstörerische Milieu zu verlassen und seinen eigenen Weg zu gehen. Dieses Buch geht unter die Haut , ist schockierend und ermutigend zugleich . Es bietet authentische Einblicke in die Lebenswelt vieler Kinder, die unter solch schwierigen Bedingungen aufwachsen.
  • Barbara Scheplitz
  • Buchhändler/-in

Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.

5/5

Schlechte Startbedingungen!

Bewertet: eBook (ePUB 3)

C.Baron arbeitet in diesem Buch seine schwere Kindheit auf, die von Armut, einem alkoholsüchtigen und gewalttätigen Vater und einer passiven Mutter geprägt war. Zum Glück gab es zwei Tanten , die an ihn glaubten und sich für ihn einsetzten, so dass es ihm trotz schlechter Startbedingungen gelang, das zerstörerische Milieu zu verlassen und seinen eigenen Weg zu gehen. Dieses Buch geht unter die Haut , ist schockierend und ermutigend zugleich . Es bietet authentische Einblicke in die Lebenswelt vieler Kinder, die unter solch schwierigen Bedingungen aufwachsen.

Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.

Sabine van Ahlen

Thalia Münster – Münster-Arkaden

Zum Portrait

4/5

Klassenflüchtling

Bewertet: eBook (ePUB 3)

Die Familie wohnt nicht gerade in der besten Gegend von Kaiserslautern. In diesem Vorort leben die einfachen Arbeiter, die Geringverdiener, Ungebildeten, Ungelernten, Kinderreichen in engen Sozialwohnungen und Mehrfamilien-Schlichtbauten. Aber wer hier wohnt, hat immer noch seinen Stolz, Arbeiterstolz, den Stolz derjenigen, die anpacken können, die Lohn nach Hause bringen, ihre Mieten bezahlen (jedenfalls meistens) und ihre Familien versorgen. Die Arbeitslosen und Nichtstuer wohnen woanders, in einer Siedlung, die wirklich verrufen ist, da leben die, zu denen niemand gehören will, der noch ein bisschen Selbstachtung im Leib hat. Christian Barons Vater ist Möbelpacker. Einer der Kraft hat und richtig schaffen kann. Einer, der schlau ist und sich kleine geldwerte Extras eben einfach nimmt. Merkt ja keiner. Er ist einer, dem man lieber nicht arrogant kommt. Wie seine Frau zum Beispiel, die glaubt, dass aus ihr etwas Besseres hätte werden können, die gut in der Schule war, die Gedichte liebt, aber leider viel zu früh schwanger wurde, und damit stand die Richtung ihres Lebens ein für allemal fest. Und wenn seine Frau ihm arrogant kommt, dann schlägt er schon mal zu. Eigentlich ziemlich oft. Besonders wenn er betrunken ist, und je mehr er getrunken hat, desto gefährlicher wird er, und schließlich ist er nur noch eine schreiende, prügelnde, unberechenbarer Explosion von Gewalt, ein zorniger Alptraum, dem keiner entkommt. Niemand, nicht seine Frau, nicht seine vier Kinder sind jemals vor ihm sicher, vor seinen Launen, seiner Aggression, seinen Fäusten. Christian Baron, Jahrgang 1985, erzählt in seinem Roman: „Ein Mann seiner Klasse“ die Geschichte seiner Kindheit. Er beschreibt das Milieu, aus dem er stammt, seine Familie, sowohl mit der Distanz des Erwachsenen, als auch mit der kaum erträglichen Unmittelbarkeit des erlebenden Kindes. Aber es geht ihm dabei nicht allein darum, den Schrecken einer Kindheit in desolaten Familienverhältnissen zu beschreiben, es geht ihm, der den Aufstieg aus diesem sozialen Umfeld geschafft hat, auch darum zu zeigen, wie schwer, beinahe unmöglich es ist, aus festgefahrenen gesellschaftlichen Bahnen auszuscheren. Zu folgerichtig scheint die Geburt zu bestimmen, welchen Weg man nehmen kann. Wer ambitioniertere Ziele hat, steht schnell vor verschlossenen Türen. Da wird eben keine Empfehlung für das Gymnasium gegeben, auch wenn die Leistungen in der Grundschule dies nahelegen, denn wer bitteschön sollte dem Kind später bei den Schularbeiten helfen? Etwa die Eltern? Und überhaupt, ist es nicht anmaßend zu glauben, man könne sich über seine Klasse erheben? Es gibt einfach Grenzen. Wo kämen wir denn hin, wenn jetzt jeder studieren wollte? Handwerker werden doch auch gebraucht! Aber auch umgekehrt herrscht mitunter ein deutliches, unüberwindliches Klassenbewusstsein. Kraft des Geistes ist in „ehrlichen Arbeiterkreisen" weniger wert, als die Kraft der Muskeln, Bildungsehrgeiz ist lächerlich und arrogant. Will da etwa jemand seine Herkunft verleugnen, als müsse man sich dafür schämen? Wer es am Ende dennoch geschafft hat, gehört nicht mehr dazu. Aber auch nirgendwo anders hin. Am Ende bleibt nur der Platz zwischen den Stühlen. Baron distanziert sich nicht von seiner Herkunft, er verachtet sie nicht. Das zeigt sich auch in seiner unmittelbaren, dem Duktus seiner Jugend entnommenen Sprache. Das war seine Welt, es ist bis heute ein unleugbarer Teil von ihm. Seine Familie hat furchtbare, aber auch starke Figuren hervorgebracht, wie seine resolute Tante, die letztendlich seine Rettung war. Auch verletzliche und verletzte, wie seinen Bruder, der heute die einzige fragile Verbindung zu seiner vergangenen und doch noch so präsenten Welt ist. Und es gibt nicht zuletzt die Mutter, die ihrem Leben nicht entkommen konnte und letztlich daran zugrunde ging, aber ihrem Sohn die Idee von der Möglichkeit eines anderen Lebens schenkte. Und der Vater? Der Sohn nähert sich ihm mit einer Mischung aus Abscheu, Staunen und Sehnsucht. Kinder wollen ihre Eltern lieben, sie verzeihen nahezu alles und warten unermüdlich auf ein Signal. Tatsächlich gibt es erstaunliche Momente der Zartheit zwischen Vater und Sohn, Momente der Zusammengehörigkeit und Liebe. Immer dann, wenn es buchstäblich um Leben und Tod geht, scheint das bessere Ich des Vaters zu erwachen, hofft man mit und für den Sohn, dies einschneidende Erlebnis möge den Vater verändert haben. Aber wir sind hier nicht im Film. Und die Momente vergehen, als hätte es sie nie gegeben.
  • Sabine van Ahlen
  • Buchhändler/-in

Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.

4/5

Klassenflüchtling

Bewertet: eBook (ePUB 3)

Die Familie wohnt nicht gerade in der besten Gegend von Kaiserslautern. In diesem Vorort leben die einfachen Arbeiter, die Geringverdiener, Ungebildeten, Ungelernten, Kinderreichen in engen Sozialwohnungen und Mehrfamilien-Schlichtbauten. Aber wer hier wohnt, hat immer noch seinen Stolz, Arbeiterstolz, den Stolz derjenigen, die anpacken können, die Lohn nach Hause bringen, ihre Mieten bezahlen (jedenfalls meistens) und ihre Familien versorgen. Die Arbeitslosen und Nichtstuer wohnen woanders, in einer Siedlung, die wirklich verrufen ist, da leben die, zu denen niemand gehören will, der noch ein bisschen Selbstachtung im Leib hat. Christian Barons Vater ist Möbelpacker. Einer der Kraft hat und richtig schaffen kann. Einer, der schlau ist und sich kleine geldwerte Extras eben einfach nimmt. Merkt ja keiner. Er ist einer, dem man lieber nicht arrogant kommt. Wie seine Frau zum Beispiel, die glaubt, dass aus ihr etwas Besseres hätte werden können, die gut in der Schule war, die Gedichte liebt, aber leider viel zu früh schwanger wurde, und damit stand die Richtung ihres Lebens ein für allemal fest. Und wenn seine Frau ihm arrogant kommt, dann schlägt er schon mal zu. Eigentlich ziemlich oft. Besonders wenn er betrunken ist, und je mehr er getrunken hat, desto gefährlicher wird er, und schließlich ist er nur noch eine schreiende, prügelnde, unberechenbarer Explosion von Gewalt, ein zorniger Alptraum, dem keiner entkommt. Niemand, nicht seine Frau, nicht seine vier Kinder sind jemals vor ihm sicher, vor seinen Launen, seiner Aggression, seinen Fäusten. Christian Baron, Jahrgang 1985, erzählt in seinem Roman: „Ein Mann seiner Klasse“ die Geschichte seiner Kindheit. Er beschreibt das Milieu, aus dem er stammt, seine Familie, sowohl mit der Distanz des Erwachsenen, als auch mit der kaum erträglichen Unmittelbarkeit des erlebenden Kindes. Aber es geht ihm dabei nicht allein darum, den Schrecken einer Kindheit in desolaten Familienverhältnissen zu beschreiben, es geht ihm, der den Aufstieg aus diesem sozialen Umfeld geschafft hat, auch darum zu zeigen, wie schwer, beinahe unmöglich es ist, aus festgefahrenen gesellschaftlichen Bahnen auszuscheren. Zu folgerichtig scheint die Geburt zu bestimmen, welchen Weg man nehmen kann. Wer ambitioniertere Ziele hat, steht schnell vor verschlossenen Türen. Da wird eben keine Empfehlung für das Gymnasium gegeben, auch wenn die Leistungen in der Grundschule dies nahelegen, denn wer bitteschön sollte dem Kind später bei den Schularbeiten helfen? Etwa die Eltern? Und überhaupt, ist es nicht anmaßend zu glauben, man könne sich über seine Klasse erheben? Es gibt einfach Grenzen. Wo kämen wir denn hin, wenn jetzt jeder studieren wollte? Handwerker werden doch auch gebraucht! Aber auch umgekehrt herrscht mitunter ein deutliches, unüberwindliches Klassenbewusstsein. Kraft des Geistes ist in „ehrlichen Arbeiterkreisen" weniger wert, als die Kraft der Muskeln, Bildungsehrgeiz ist lächerlich und arrogant. Will da etwa jemand seine Herkunft verleugnen, als müsse man sich dafür schämen? Wer es am Ende dennoch geschafft hat, gehört nicht mehr dazu. Aber auch nirgendwo anders hin. Am Ende bleibt nur der Platz zwischen den Stühlen. Baron distanziert sich nicht von seiner Herkunft, er verachtet sie nicht. Das zeigt sich auch in seiner unmittelbaren, dem Duktus seiner Jugend entnommenen Sprache. Das war seine Welt, es ist bis heute ein unleugbarer Teil von ihm. Seine Familie hat furchtbare, aber auch starke Figuren hervorgebracht, wie seine resolute Tante, die letztendlich seine Rettung war. Auch verletzliche und verletzte, wie seinen Bruder, der heute die einzige fragile Verbindung zu seiner vergangenen und doch noch so präsenten Welt ist. Und es gibt nicht zuletzt die Mutter, die ihrem Leben nicht entkommen konnte und letztlich daran zugrunde ging, aber ihrem Sohn die Idee von der Möglichkeit eines anderen Lebens schenkte. Und der Vater? Der Sohn nähert sich ihm mit einer Mischung aus Abscheu, Staunen und Sehnsucht. Kinder wollen ihre Eltern lieben, sie verzeihen nahezu alles und warten unermüdlich auf ein Signal. Tatsächlich gibt es erstaunliche Momente der Zartheit zwischen Vater und Sohn, Momente der Zusammengehörigkeit und Liebe. Immer dann, wenn es buchstäblich um Leben und Tod geht, scheint das bessere Ich des Vaters zu erwachen, hofft man mit und für den Sohn, dies einschneidende Erlebnis möge den Vater verändert haben. Aber wir sind hier nicht im Film. Und die Momente vergehen, als hätte es sie nie gegeben.

Meinungen aus unserer Buchhandlung

Ein Mann seiner Klasse

von Christian Baron

0 Rezensionen filtern

Weitere Artikel finden Sie in

Die Leseprobe wird geladen.
  • Ein Mann seiner Klasse