DAS LEUCHTEN EINER NEUEN WELT
Lily Karsten ist Tochter einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs. Sie lebt in einer Villa an der Bellevue und träumt von der Schriftstellerei. Und sie glaubt, dass sie ihren Verlobten Henry liebt.
An einem heißen Sommertag 1886 hält sie bei einer Schiffstaufe die Rede, als plötzlich eine Windbö ihren Hut in die Elbe weht. Ein Arbeiter soll ihn zurückholen - und gerät in einen grauenhaften Unfall.
Jo Bolten lebte als Kind im Elend des Altstädter Gängeviertels, jetzt arbeitet er im Hafen für Ludwig Oolkert, den mächtigsten Kaufmann der Stadt. Jo will bei den Karstens für seinen verletzten Freund um Hilfe bitten, aber er wird kaltherzig abgewiesen.
Lily will unbedingt helfen! Also nimmt Jo sie mit in seine Welt, in der der tägliche Kampf ums Überleben alles bestimmt. Mit eigenen Augen sieht Lily das Elend der Menschen und erkennt die Ungerechtigkeiten zwischen Männern und Frauen.
Bald kommen Lily und Jo sich näher. Doch eine Verbindung zwischen ihnen ist undenkbar. Und Jo hat ein Geheimnis, von dem Lily niemals erfahren darf ...
Vor 10 Monaten hatte ich, leider in der falschen Reihenfolge, den zweiten Band der "hanseatischen Familiensaga" (Elbstürme) gelesen, jetzt hatte ich endlich die Möglichkeit, Teil eins "Elbleuchten" zu lesen. Im Nachhinein kann ich nur empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten, es passiert so viel in diesem Buch, was einem sonst fehlt. Da ist nicht nur die zunächst brave Reederstochter Lily, die sich ihren wohlbehüteten, langweiligen Alltag durch Aktivitäten, die ihren Eltern und ihrem Verlobten nicht zusagen, versüßen will. Das Seminar ist anfangs noch geduldet, aber als Lily "aufmüpfige" Frauen kennenlernt, die Schriften zur besseren Stellung der Frauen verfassen, sich treffen, diskutieren, demonstrieren und weil eine der Frauen sogar Ärztin ist, zieht Vater Alfred die Reissleine. Lily lässt sich nicht unterkriegen, sie will den Hafenarbeitet Jo, den sie beim Unglück bei der Schiffstaufe kennenlernt, unbedingt wiedersehen ... Das Schicksal nimmt seinen Lauf, es sollte keine Verbindung zwischen den beiden jungen Leuten aus unterschiedlichen Schichten sein, trotzdem können sie es nicht lassen... Alfred und Franz, Lilys Bruder, den ich gar nicht mochte, nehmen alle Entscheidungen in die Hand, ohne Wissen von Mutter Sylta, immer auf das Wohl der Reederei bedacht und auf den guten Schein und Ruf. Wie es hinter den Kulissen aussieht, soll bloß keiner mitbekommen! So muss auch Brüderchen Michel "verschwinden", weil er nicht der Norm entspricht. Lily rebelliert, zieht kurzerhand aus, tauscht ihr "höhere Tochter-Leben" gegen ein Leben in Armut im Armenviertel - aber mit Jo - ein. Von Diversität hatte damals noch keiner was gehört und wenn, wollte es keiner zugeben (ich sage nur, Kai, Franz, Michel, Augustus ...).
Ich möchte nicht mehr verraten, nur soviel: Das Buch liest sich trotz der 600 Seiten relativ flüssig, es sträuben sich einem die Haare, wenn man liest, wie wenig bzw. gar keine Rechte die Frauen im 19. Jahrhundert hatten. Miriam Georg hat die Figuren sehr detailgetreu geschildert, dazu die Umgebung, wo man sich traf, was man tat, worüber man sprach; dazu viele Informationen über die Reedereien damals, die Handelslinien, das "reiche Leben" und das "arme Leben". Mich haben besonders die Teile über Emma, eine Ärztin (Skandal!), interessiert, die sich Tag und Nacht für diejenigen einsetzt, die sich keinen Arztbesuch leisten können, ihn aber nötig haben. Eine tolle Frau!
Dass sich aber die Leute mit Geld, wie Oolkert und Co. einfach rausnehmen, was ihnen gefällt, ohne Rücksicht auf andere, geht überhaupt nicht. Leider kommen sie immer wieder damit durch.
Mir hat das Buch gut gefallen, ich weiß ja bereits, wie es mit den Karstens weitergeht, 5 Sterne hat der historische Roman auf jeden Fall verdient.
Elbleuchten
Bewertung aus Ganderkesee am 04.10.2021
Bewertet: eBook (ePUB)
Wunderbare Hamburger Familiengeschichte !! Liebe, Spannung, alles drin. Schön werden die Unterschiede der reichen Kaufleute und der Arbeiter im Hafen erzählt. Man hat mal einen Einblick in die Stellung und Rechte der Frauen, für uns heute unfassbar.
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Ein Roman, welcher Hamburg im 19. Jahrhundert präsentiert, von großen Frauenträumen erzählt und Hafen- sowie Stadtgeschichte Hamburgs beleuchtet - in einer Zeit, in der sich Lily (Reederstochter), als Frau, viel erkämpfen muss um ihren Weg zu gehen.
Keck, ein wenig vorlaut und mit jeder Menge Mut bringt sie ihr Leben zum Leuchten.
Miriam Georgs Roman ist ein spannender Ausflug ins Hamburg des 19. Jahrhunderts.
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Ich bin ohne Erwartungen an das Buch ran gegangen und habe das über 600 Seiten dicke Buch in nur vier Tagen verschlungen! Ich habe mit Lily und allen Charakteren der Geschichte absolut mitgefiebert. Die Autorin zeichnet glaubhafte und nachvollziehbare Charaktere, die in einem anschaulich historisch gezeichneten Hamburg handeln.
Der Cliffhanger hat mich sofort in die Buchhandlung geführt und ich lese bereits fieberhaft wie es mit Lily und Jo weitergeht.
Absolute Leseempfehlung!!
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