Françoise Sagan war erst 18, als sie mit "Bonjour tristesse" die Welt eroberte. Ihr Roman wurde in dutzende Sprachen übersetzt, millionenfach verkauft und verfilmt. Mit großer Treffsicherheit beschreibt sie darin die Befindlichkeiten ihrer jugendlichen Hauptfigur: Cécile ist ein launischer Teenager, scharfsinnig, egoistisch, manipulativ – und dazu verdammt, den Sommer mit ihrem eitlen Vater und seiner jungen, etwas einfältigen Geliebten Elsa in einem Haus an der Côte d'Azur zu verbringen. Zunächst jedoch gelingt es Cécile, die Erwachsenen gegeneinander auszuspielen und den Aufenthalt nach ihrem Geschmack zu gestalten: in herrlicher Leichtigkeit und Freizügigkeit. Bis plötzlich die kluge Anne auftaucht, eine Freundin ihrer verstorbenen Mutter, und die sommerliche Idylle mit erzieherischer Strenge zu zerstören droht. Als der Vater Elsa verlässt und Anne heiraten will, schmiedet Cécile einen Plan – mit tragischen Konsequenzen.
Das Buch ist 2017 aus dem Französischen übersetzt von Rainer Moritz mit einem Nachwort von Sibylle Berg neu erschienen.
Die Freundschaft zwischen einer 104-jährigen Frau und einem 11-jährigen Jungen kann gut funktionieren - über den Tod des Kindes hinaus. Den Angehörigen schenkt sie neue Hoffnung.
Überragend - das ist Literatur!
Bewertung aus Königswusterhausen am 17.08.2017
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Vorweg: Der Klappentext dieser Ausgabe ist irreführend. Er beschreibt nicht den Inhalt des Buches, sondern den Erfolg der Autorin.
Zum Inhalt:
Die Ich-Erzählerin, Halbwaise und 17, verbringt einen faulen Sommer an der Cote d'Azur. Mit dabei ist auch die aktuelle Geliebte des Vaters. Die Ich-Erzählerin fühlt sich dieser Halbweltdame zwar intellektuelle überlegen, aber allen anderen unterlegen und schmiedet sich ihr eigenes Weltbild, in dem sie mit ihrem Vater eng verbunden ist. Diese Verbindung wird durch die Ankunft und bald darauf folgende Verlobung der älteren Anne, eine Pariser Intellektuelle, bedroht. So beginnt sie, Pläne zu schmieden, wie sie die Verbindung zerstören könnte. Immer, wenn Anne nett zu ihr ist, wünscht sie, "die Komödie" zu beenden, doch es gelingt ihr nicht. Die Dingen nehmen ihren Lauf, mit unvorhersehbaren Folgen.
Beeindruckend treffsicher beschreibt F. S. Gefühle, durchschaut Figuren und schreibt all dies in einer wunderbar poetischen Sprache, dass man in einen großartigen Lesegenuss gerät. Auch werden die trägen Tage am Meer richtig lebendig. Ein wunderschönes Buch, das lange nachhallt.
Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars über Netgalley.
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"Bonjour tristesse" ist sicherlich ein Werk, das schwer allein aus heutiger Perspektive einzuschätzen ist. Ich habe bisher sonst nichts von Françoise Sagan gelesen. Ich kenne zwar den Film "Lieben Sie Brahms", kann aber nichts dazu sagen, wie nah der Film an der literarischen Vorlage blieb.
Ich vermute, dass dieser ihr erster Roman, den sie als 17-jährige veröffentlichte, bei der Entstehung insofern feministisch gelesen werden konnte, da es um die Selbstbestimmung einer noch sehr jungen - ebenfalls 17-jährigen - Frau geht. Allerdings kommt es heute deshalb problematisch daher, weil es im Wesentlichen Konflikte zwischen Frauen sind, um die es geht - und natürlich sind es Männer, deren Zuneigung erlangt werden wollen, wofür andere Frauen ausgestochen werden müssen - egal was dafür geopfert wird.
Es ist gut möglich, dass mir jemand näherbringen kann, wieso das Buch weniger problematisch ist, als ich es wahrnehme - zumindest diese Hörspielfassung tut das nicht. Und ich gebe gern zu, dass etwa so ein persönlicher Favorit wie "Moby-Dick" durch die komplette Ausblendung des Femininen und die Mystifizierung der nicht weißen Charaktere heute auch nicht mehr diskussionslos gepriesen werden kann - dort versprüht Melville aber dennoch so viel Weisheit und Figurentiefe, dass ich es als literarischen Zeitzeugen weit mehr wertschätzen kann.
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Auch über 60 Jahre nach seinem Erscheinen hat dieser Roman mit seiner hedonistischen Heldin nichts, aber auch gar nichts an Zauber eingebüßt!
Die Adoleszenz der Protagonistin ist durchdrungen von Intrigen, Eifersucht, Tod und Melancholie.
Alles unter der unerbittlichen Sonne der Côte d'Azur.
Wer es noch nicht kennt: lesen.
Hier in der wunderbaren Neuübersetzung von Rainer Moritz.
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