Die Geschichte einer ungelebten Liebe - herzzerreißend und tröstlich zugleich
1947: Emma ist überglücklich, dass ihr geliebter Fritz doch noch aus dem Krieg in ihr Heimatdorf zurückgekehrt ist. Schon lange sind sie ein Paar, nun fiebert Emma der Heirat entgegen. Doch der Krieg hat einen Schatten auf Fritz‘ Seele gelegt, gegen den nicht einmal Emma mit all ihrer Liebe ankommt. Und dann, in der Nacht, die eigentlich die glücklichste ihres Lebens sein sollte, geschieht etwas Schreckliches, das alles verändert.
2018: Marie ist mit ihrem Mann neu nach Oberkirchbach gezogen und lernt nach und nach die Einwohner des Dörfchens kennen. Auch den 92-jährigen griesgrämigen Fritz Draudt und die ebenso alte Emma Jung, die am entgegengesetzten Ende des Dorfes lebt. Marie erfährt, dass die beiden seit fast siebzig Jahren nicht miteinander gesprochen haben. Dabei wollten sie einst heiraten. Marie nimmt sich vor, Fritz und Emma wieder miteinander zu versöhnen, bevor es zu spät ist …
Als ich den Klappentext gelesen habe, erinnerte mich die Geschichte sofort an eines meiner Lieblingsbücher aus der Jugend: Salzige Küsse, geschrieben von der niederländischen Kinder- und Jugendbuchautorin Tine Bergen. Eine alte Liebe, die in Kriegszeiten viel Leid durchmachen musste und daran zerbrach, Rückblicke, Krieg, eine Gegenwart, die immer noch Spuren dieser einstigen Bindung enthält, ein Umzug und eine Protagonistin, die sich auf die Suche nach Antworten begibt, um zu verstehen: Was bringt zwei Menschen, die eigentlich füreinander bestimmt waren, auseinander? Und kann mir das auch passieren?
Wie bereits Tine Bergen, webt Barbara Leciejewski aus starken Gefühlen, persönlichen Leidensgeschichten, Traumata, Veränderung und Neugier eine bittersüße Geschichte, die das Leben von Fritz und Emma ummantelt. Es wird gezeigt, das Liebe alleine nunmal manchmal nicht reicht, welchen Einfluss traumatische Erfahrungen auf eine Beziehung haben, wie diese einen im Weg stehen und dass wir nie zu alt für ein Happy End sind.
Die Autorin hat beim Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart genau das richtige Maß gefunden und ich war sehr dankbar, dass wir im Gegensatz zu Marie früh erfahren, was zwischen Fritz und Emma vorgefallen ist, jedoch so rationiert, dass die Spannung bleibt. Auch Marie ist die ideale Protagonistin, sie stellt in der Gegenwart die richtigen Fragen und Anforderungen, die die Handlung erst so richtig in Schwung bringen.
Wie Fritz den Krieg schildert, als das Schlimmste, was Menschen anrichten können, ist momentan leider von unvorhersehbarer Relevanz und umso treffender.
Über verpasste Chancen reden, jedoch ohne Reue, ohne Vorwürfe- “Fritz und Emma”zeigt, wie die Liebe und das Leben nunmal auch laufen können und wie sehr man schätzen sollte, was man hat. Mein Herz wurde beim Lesen gleichermaßen gebrochen wie auch zum Hüpfen gebracht, ein wunderbares Buch.
Eine lebenslange Liebe
Bewertung aus Hatten am 22.12.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
"Fritz und Emma" ist mir mehrfach empfohlen worden und nun habe ich es endlich auch gelesen.
Als Jakob Eichendorf neuer Pfarrer in Oberkirchbach wird, geht für den jungen Mann ein Traum in Erfüllung. Für seine Frau Marie jedoch weniger, denn das kleine Örtchen irgendwo in der Pfalz ist ziemlich trostlos, farblos und dämmert vor sich hin. Auch die Bewohner sind speziell. Da gibt es z.B. den alten Fritz Draudte und die ebenso alte Emma Jung, die jeweils an einem Ende des Dorfes wohnen und seit Jahrzehnten nicht mehr miteinander gesprochen haben; die ein Geheimnis teilen, das sie einst entzweit hat. Unversehens findet sich Marie im Festkomitee zur 750-Jahr-Feier von Oberkirchbach wieder. Ein Jubiläum, das sie zunächst herzlich wenig interessiert, denn eigentlich möchte sie so schnell wie möglich wieder raus aus Oberkirchbach. Wenn da nicht Jakob wäre. Und Fritz und Emma. Und ihr Geheimnis. Ja, und dann wirbelt die Frau Pfarrer den Ort ordentlich durcheinander.
Was sich wie eine leichte Unterhaltungslektüre anhört, ist auch eine. Aber mehr will der Roman ja auch gar nicht sein. Den Beginn empfand ich zunächst als sehr, sehr leicht, aber dann kam die Geschichte genauso in Fahrt, wie Marie. Die Charaktere bleiben allerdings etwas flach und auch der Beweggrund, warum Emma und Fritz fast siebzig Jahre nicht mit einander gesprochen haben, mutet - bei aller Dramatik - etwas schwach an. Daher wirken auch die Lebensläufe der beiden nach 1949 objektiv gesehen, unglaubwürdig. Aber sei's drum. Der Roman liest sich flott und man hatte das Örtchen und seine Bewohnerinnen und Bewohner genau vor Augen. Die Geschichten von Fritz von Emma und Marie und Jakob werden abwechseln erzählt und so erfahren die Leser immer mehr aus der Vergangenheit, die sich bis in die Gegenwart auswirkt.
Die Geschichte konnte mich trotz allem fesseln, auch wenn von Beginn an klar war, wie es ausgehen wird. Es hat einerseits Spaß gemacht zu lesen, wie dem verschlummerten Ort wieder Leben eingehaucht wird und andererseits hat mich die Handlung zu Tränen gerührt - mehrfach. Das liegt aber auch immer daran, in welcher Situation man so eine Geschichte liest. Bei mir passte es gerade ...
Wer auf der Suche nach einer unterhaltsamen, leichten Lektüre ist, die zugleich traurig, lustig und mutmachend ist, der sollte bei "Fritz und Emma" zugreifen. Für das Genre sind alle Voraussetzungen erfüllt, daher vergebe ich - trotz der Kritik - vier sehr gute Sterne.
Unsere Buchhändler*innen meinen
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Was ist mit Fritz und Emma passiert? Warum reden die beiden seit fast 70 Jahren nicht mehr miteinander, obwohl sie im selben Dorf in der Hinterpfalz praktisch Tür an Tür leben.
Geschickt verbindet Barbara Leciejewski die Geschichte der beiden alten Menschen mit dem Leben der Menschen in einem verschlafenen Dorf.
Die Rückblenden in die Nachkriegszeit sind sehr überzeugend, haben mich mehr beeindruckt als die Darstellung des Dorflebens in der jetzigen Zeit.
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Fritz und Emma sind beide über 90 Jahre alt, kennen sich seit ihrer Kindheit und waren füreinander bestimmt, bis ein Schicksalsschlag dafür gesorgt hat, dass sie nun seit über 70 Jahren nicht mehr miteinander gesprochen haben. Sie leben beide in einem kleinen Dorf, in dem das Leben dem alltäglichen Trott verfällt. Doch nun steht das Jubiläum an, und die Pfarrersfrau Marie wird gebeten, sich mit um die Vorbereitungen zu kümmern. Eigentlich möchte Marie so schnell wie möglich wieder in die Stadt ziehen, doch erstmal lenkt sie ein und gibt dem Dorf noch eine Chance. Bei den Vorbereitungen lernt sie die Dorfbewohner und ihr Leben kennen, interessiert sich aber ganz besonders für die Geschichte um Fritz und Emma. Beim Lesen versinkt man immer tiefer in den Erzählungen auf zwei Zeitebenen und ist gespannt darauf, zu erfahren, ob Marie hinter das Geheimnis der beiden Alten kommt und ob sie vielleicht doch als Pfarrersfrau in diesem kleinen Dorf glücklich werden könnte.
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden.