Ein Mann, der totgeglaubt war, ist zurückgekehrt. Und einer, der gestern noch lebte, liegt mit zerschmettertem Schädel auf dem Berg.
Der Lehrer Steiner hat einen Turm bauen lassen. Angeblich für Vermessungszwecke. Doch im Wirtshaus erzählen sie sich, er beabsichtige, seine Frau dort hinunterzuwerfen. Aber dann liegt er selber unten, mit zerschmettertem Schädel und leeren Augen. Wer hat seinen perfiden Plan für sich missbraucht? Und wer erbt jetzt den Hof, den der Lehrer nie haben wollte? Seine Frau? Oder der ungeliebte Bruder, dessen Name voreilig ins Kriegerdenkmal gemeißelt worden war? Doch er kehrte zurück, und statt seines Lebens hat er nur einen Arm im Krieg gelassen – und jegliche Menschlichkeit.
Talberg ist ein kleiner abgelegener Ort am äußersten Rand der deutschen Provinz. Fernab der großen Zentren und im Schatten eines gewaltigen Berges gelegen, scheint sich hier über die Jahrzehnte hinweg das Böse immer wieder zu sammeln. Drei Romane spielen zu unterschiedlichen Zeiten in diesem Ort. Vier ortsansässige Familien bestimmen das Geschehen – wechselweise sind sie mal Opfer, mal Täter, mal Ermittler. Und natürlich sind alle Fälle miteinander verbunden …
Bewertung (Mitglied der Book Circle Community) am 26.09.2024
Bewertungsnummer: 2301718
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
In einem abgelegenen Dorf kommt es in den 30er-Jahren zu gleich mehreren Todesfälle. Und das alles innert ein paar Stunden. Haben die Bewohner des kleinen Ortes etwas zu verbergen? Oder hat hier der Zufall die Finger im Spiel?
Ein gelungener Auftakt in eine Krimi-Trilogie, die zu verschiedenen Zeiten in ein und demselben Dorf spielt. Mir persönlich gefällt besonders, dass die Geschichte aus mehreren Perspektiven geschrieben ist. So lernt man die Charaktere gut kennen und kann sich in diese vergangene Zeit hineindenken.
Hätte ich dieses Buch nicht empfohlen bekommen, ich bin mir ziemlich sicher, ich hätte es niemals zur Hand genommen. Umso glücklicher bin ich, dass ich mich darauf eingelassen und es gelesen habe, denn obwohl es anders ist, als das, was ich sonst so lese, fand ich es echt gut und spannend.
Erzählt wird dieser Roman, welcher eher eine Mischung aus Regionalkrimi und Thriller ist, in zwei Abschnitten und damit auch hauptsächlich aus zwei Perspektiven, die unterschiedlicher nicht sein könnten. So beginnt er mit der Sicht von Elisabeth, Steiners Witwe und endet mit Johannes, dessen Bruder. Aber auch aus der Sicht des Polizeimajors Karl Leiner wird das eine oder andere Kapitel erzählt. Den Schreibstil des Autors fand ich dabei echt gut. Er ist recht flüssig und lässt sich, trotz bayrischer Mundart hier und da, wirklich gut lesen. Vielmehr finde ich, bringt genau diese Mundart zum Teil auch die Atmosphäre im Buch zustande, genauso einige andere Aspekte, wie das Herbstwetter und natürlich auch das Setting.
Ich muss zwar zugeben, dass ich anfangs etwas gebraucht habe, um vollends in die Geschichte und das Setting hineinzufinden, aber allzu lange hat das nicht gedauert, vor allem auch deshalb, weil es schon ziemlich bald echt spannend wird, denn so viel kann ich sagen, es bleibt nicht nur bei einer Leiche. Und so stellt sich die Frage nach dem wer und auch dem warum umso dringlicher. Aber neben den Todesfällen und deren doch zeitlich bedingten, recht altmodischer Aufklärung, bekommt man auch noch einige sehr interessante Einblicke in die Vergangenheit der Hauptcharaktere und lernt diese noch besser kennen. Die Übergänge zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit sind dabei wirklich gut gemacht, sodass man nicht verwirrt wird. Zudem werden die Ermittlungen auch noch durch einige Manipulationen gestört, welche ich teilweise schon etwas absurd witzig fand, die ganze Handlung aber auch noch spannender gemacht haben.
Was die Charaktere angeht, so stehen eindeutig Elisabeth, Karl und Johannes im Vordergrund, wobei erstere eine für ihre Zeit recht selbstbewusste, starke Frau ist, die sich vom herrschenden Patriarchat nicht großartig beeindrucken lässt. Karl ist ein junger, aber kluger Polizist, der sich hier einer echt schwierigen Dorfgemeinschaft gegenübersieht, die es ihm schwer macht, seinen Job auszuüben. Er ist ein recht sanfter Charakter, der sich aber auch durchzusetzen versucht. Leider gelingt ihm das jedoch nicht immer, was ihm bei seinen Ermittlungen teilweise im Wege steht. Johannes hingegen fand ich einfach nur ekelhaft, pervers und mit seinen fiesen inneren Monologen, extrem nervig. Dazu kommt noch der Waldbauer Steiner, Vater von Wilhelm, Johannes und Michael, welcher ebenfalls ein richtiges Ekel ist, gewalttätig, hochnäsig und schmutzig, Nur allein wegen seines Geldes hat er, noch vor dem eigentlichen Ortsvorsteher, das Sagen im Dorf. Ihn habe ich, genauso wie Johannes, extrem verabscheut. In dem Sinne ist es dem Autoren gelungen, so richtig gut geschriebene, verachtenswerte Charaktere zu schaffen. Insgesamt fand ich aber alle Charaktere echt gut und authentisch geschrieben, selbst wenn einige davon schon ein paar Klischees erfüllt haben.
Alles in allem fand ich diesen Roman echt super, spannend und atmosphärisch, mit sehr interessanten Charakteren, in einer ebenfalls interessanten Zeit, in der es noch keine Smartphones gab, noch nicht einmal überall Festnetztelefon oder gar Strom. Ebenfalls mochte ich das bayrische Setting und die bayrische Mundart, genauso wie die echt lebendig geschriebenen Charaktere. Band zwei kann also auf jeden Fall folgen und wird es auch tun.
Der Dorflehrer wird tot aufgefunden. Schnell hat man seine schöne Witwe in Verdacht, doch die Familie des Lehrers hat sich viele Feinde in Talberg gemacht. Ein junger Major wird aus der Stadt herbei gerufen und soll Licht ins Dunkle bringen. Bald merkt dieser, dass so manche Geheimnisse gehütet werden. Denn auch wenn niemand die Familie des Waldbauern leiden kann, verraten will auch keiner was.
Der Auftakt einer spannenden Trilogie über menschliche Abgründe, Besessenheit, Gier und Neid.
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Wer gerne düstere Krimis/Thriller al la Luca de Andrea liest, bekommt hier eine neue Triologie mit deutschem Schauplatz. (Setting ist der fiktive Ort Talberg im bayrischen Wald.)
Als wären der abgelegene Ort, die fehlenden Annehmlichkeiten der Zeit und der aufkommende Nationalsozialismus nicht schon schlimm genug, erschüttern 3 Morde das abgelegene Dorf.
Dabei steuert man gefühlt auf zwei verschiedene Auflösungen zu und fragt sich, was die beiden miteinander zu tun haben sollen. Und obwohl einige Zwischenschritte der Auflösung ziemlich offensichtlich waren, kommen einige Überraschungen ans Tageslicht.
Geniale Geschichte, beklemmend und spannend zugleich! Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzungen.
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